Anneliese Gersmann

Verlegeort
Goltzstr. 42
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
10. Juni 2010
Geboren
31. August 1913 in Halle/Saale
Beruf
Kontoristin und Verkäuferin
Verhaftet
11. Januar 1940 in Ravensbrück
Deportation
1942 nach Bernburg a. d. Saale
Ermordet
02. März 1942 in der Tötungsanstalt Bernburg

Anneliese Gersmann wurde am 31. August 1913 in Halle an der Saale geboren. Ihre Mutter war<br />
Käthe Gersmann, geb. Maass (*25.10.1878 in Friedeberg/Strzelce Krajeńskie), von Annelieses<br />
Vater kennen wir nur den Familiennamen. Wir wissen auch, dass ihre Eltern aus jüdischen Familien stammten und dass sie zwei ältere, ebenfalls in Halle geborene Schwestern hatte: Elsa (verh. Müller), geboren 1902, und die 1906 geborene Cäcilie. Cäcilie emigrierte 1933 in die Niederlande, ab 1938 lebte sie in Amsterdam. Über ihr weiteres Schicksal ist nichts bekannt.<br />
Anneliese Gersmann wohnte bis 1937/38 in Halle, Leipziger Straße 55. Sie war von Beruf<br />
Kontoristin und Verkäuferin, geheiratet hat sie nicht. Ab 1937 war sie ohne Stellung. Annelieses<br />
Mutter, Käthe Gersmann, lebte bis 1938 in Halle, dann zog sie zu ihrer ältesten Tochter Elsa Müller nach Berlin-Charlottenburg in die Dahlmannstraße 25. Ob Anneliese zur gleichen Zeit wie ihre Mutter nach Berlin kam und ab wann sie in der Goltzstraße 42 lebte, ist unbekannt.<br />
Aus welchem Grund sie verhaftet wurde und ab dem 11. Januar 1940 im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück inhaftiert war, ist nicht klar. Ob sie dort von der „Evakuierung“ ihrer Mutter nach Kowno am 17. November 1941 erfahren hat, ist ebenfalls ungewiss. Im Frühjahr 1942 wurde sie von Ravensbrück aus in die „Heilanstalt“ Bernburg bei Magdeburg eingewiesen. Dort wurde sie am 2. März 1942, möglicherweise im Rahmen der „Sonderbehandlung 14f13“, einer Euthanasiemaßnahme, ermordet.<br />
Circa 5.000 Menschen aus verschiedenen Konzentrationslagern wurden zwischen 1941 und April<br />
1943 in den Bernburger Gaskammern umgebracht, wenn ihre Arbeitskraft erschöpft war und sie<br />
nicht länger ausgebeutet werden konnten. In großen, grauen Bussen kamen die Häftlinge in einer Garage an. Von dort brachten sie „Pfleger“ in Gruppen von 60–75 Personen zur Vergasung in einen Keller. Die Leichen wurden entweder sofort verbrannt oder an die Anatomie abgegeben.

Anneliese Gersmann wurde am 31. August 1913 in Halle an der Saale geboren. Ihre Mutter war
Käthe Gersmann, geb. Maass (*25.10.1878 in Friedeberg/Strzelce Krajeńskie), von Annelieses
Vater kennen wir nur den Familiennamen. Wir wissen auch, dass ihre Eltern aus jüdischen Familien stammten und dass sie zwei ältere, ebenfalls in Halle geborene Schwestern hatte: Elsa (verh. Müller), geboren 1902, und die 1906 geborene Cäcilie. Cäcilie emigrierte 1933 in die Niederlande, ab 1938 lebte sie in Amsterdam. Über ihr weiteres Schicksal ist nichts bekannt.
Anneliese Gersmann wohnte bis 1937/38 in Halle, Leipziger Straße 55. Sie war von Beruf
Kontoristin und Verkäuferin, geheiratet hat sie nicht. Ab 1937 war sie ohne Stellung. Annelieses
Mutter, Käthe Gersmann, lebte bis 1938 in Halle, dann zog sie zu ihrer ältesten Tochter Elsa Müller nach Berlin-Charlottenburg in die Dahlmannstraße 25. Ob Anneliese zur gleichen Zeit wie ihre Mutter nach Berlin kam und ab wann sie in der Goltzstraße 42 lebte, ist unbekannt.
Aus welchem Grund sie verhaftet wurde und ab dem 11. Januar 1940 im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück inhaftiert war, ist nicht klar. Ob sie dort von der „Evakuierung“ ihrer Mutter nach Kowno am 17. November 1941 erfahren hat, ist ebenfalls ungewiss. Im Frühjahr 1942 wurde sie von Ravensbrück aus in die „Heilanstalt“ Bernburg bei Magdeburg eingewiesen. Dort wurde sie am 2. März 1942, möglicherweise im Rahmen der „Sonderbehandlung 14f13“, einer Euthanasiemaßnahme, ermordet.
Circa 5.000 Menschen aus verschiedenen Konzentrationslagern wurden zwischen 1941 und April
1943 in den Bernburger Gaskammern umgebracht, wenn ihre Arbeitskraft erschöpft war und sie
nicht länger ausgebeutet werden konnten. In großen, grauen Bussen kamen die Häftlinge in einer Garage an. Von dort brachten sie „Pfleger“ in Gruppen von 60–75 Personen zur Vergasung in einen Keller. Die Leichen wurden entweder sofort verbrannt oder an die Anatomie abgegeben.