Albert Kayser

Verlegeort
Groninger Str. 22
Bezirk/Ortsteil
Wedding
Verlegedatum
Oktober 2012
Geboren
28. November 1898 in Stettin / Szczecin
Beruf
Arbeiter / Reichstagsabgeordneter
Verstorben an den Folgen von Haft und Folter
Oktober 1944 im KZ Buchenwald

Albert Kayser wurde am 28. November 1898 in Stettin (Szczecin) geboren. Er war Arbeiter und gewerkschaftlicher Vertrauensmann bei Siemens in Berlin. 1921 trat er der KPD bei. Nach einem Streik wurde er 1923 von Siemens entlassen. Nach kurzer Zeit fand er Arbeit bei den Berliner Verkehrsbetrieben, für die er Ende der 1920er Jahre Betriebsrat wurde. Im Mai 1932 wurde Albert Kayser als Abgeordneter der KPD in den Reichstag gewählt, in der Wahl im März 1933 wurde sein Mandat erneuert. Er war Mitorganisator des großen BVG-Streiks im November 1932. Nach dem Reichstagsbrand am 2. Februar 1933 wurde er – wie tausende andere KPD-Abgeordnete und -Mitglieder – festgenommen und war bis zum 23. Dezember 1933 im KZ Sonnenburg inhaftiert. Nach seiner Freilassung war er im illegalen, antifaschistischen Widerstand tätig. Mitte der 1930er Jahre lebte er mit seiner Familie, seiner Frau Minna Kayser und der Tochter Ursula in der Groninger Str. 22 im Wedding. Am 26. Januar 1935 wurde Albert Kayser in der Thüringer Str. 26 wegen einer „hochverräterischen Beratung“ mit Wilhelm Künzler, Helene Glatzer und Hans Lehnert von der Gestapo verhaftet. Die Verhafteten wurden tagelang im Polizeipräsidium am Hallmarkt und im Untersuchungsgefängnis in der Kleinen Steinstraße gefoltert. Kayser wurde Anfang August 1935 vom Ersten Senat des Volksgerichtshofes wegen Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode verurteilt. Internationale Proteste erzwangen eine Milderung des Urteils in lebenslange Haft. Er war zunächst im Gefängnis Plötzensee und ab Februar 1936 im Zuchthaus Brandenburg-Görden inhaftiert. Am 21. Dezember 1943 wurde er in das KZ Buchenwald überstellt. Im Oktober 1944 erkrankte er an Flecktyphus und verstarb. Am 22. Oktober wurde im Lager eine illegale Totenfeier für Albert Kayser abgehalten.

Albert Kayser wurde am 28. November 1898 in Stettin (Szczecin) geboren. Er war Arbeiter und gewerkschaftlicher Vertrauensmann bei Siemens in Berlin. 1921 trat er der KPD bei. Nach einem Streik wurde er 1923 von Siemens entlassen. Nach kurzer Zeit fand er Arbeit bei den Berliner Verkehrsbetrieben, für die er Ende der 1920er Jahre Betriebsrat wurde. Im Mai 1932 wurde Albert Kayser als Abgeordneter der KPD in den Reichstag gewählt, in der Wahl im März 1933 wurde sein Mandat erneuert. Er war Mitorganisator des großen BVG-Streiks im November 1932. Nach dem Reichstagsbrand am 2. Februar 1933 wurde er – wie tausende andere KPD-Abgeordnete und -Mitglieder – festgenommen und war bis zum 23. Dezember 1933 im KZ Sonnenburg inhaftiert. Nach seiner Freilassung war er im illegalen, antifaschistischen Widerstand tätig. Mitte der 1930er Jahre lebte er mit seiner Familie, seiner Frau Minna Kayser und der Tochter Ursula in der Groninger Str. 22 im Wedding. Am 26. Januar 1935 wurde Albert Kayser in der Thüringer Str. 26 wegen einer „hochverräterischen Beratung“ mit Wilhelm Künzler, Helene Glatzer und Hans Lehnert von der Gestapo verhaftet. Die Verhafteten wurden tagelang im Polizeipräsidium am Hallmarkt und im Untersuchungsgefängnis in der Kleinen Steinstraße gefoltert. Kayser wurde Anfang August 1935 vom Ersten Senat des Volksgerichtshofes wegen Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode verurteilt. Internationale Proteste erzwangen eine Milderung des Urteils in lebenslange Haft. Er war zunächst im Gefängnis Plötzensee und ab Februar 1936 im Zuchthaus Brandenburg-Görden inhaftiert. Am 21. Dezember 1943 wurde er in das KZ Buchenwald überstellt. Im Oktober 1944 erkrankte er an Flecktyphus und verstarb. Am 22. Oktober wurde im Lager eine illegale Totenfeier für Albert Kayser abgehalten.