Max Meier

Verlegeort
Güntzelstr. 60
Bezirk/Ortsteil
Wilmersdorf
Verlegedatum
01. April 2014
Geboren
12. Februar 1883 in Berlin
Flucht
1938 Flucht nach Frankreich
Deportation
am 03. Februar 1944 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Max Meier wurde am 12. Februar 1885 in Berlin geboren. Er war Bauunternehmer und Gesellschafter einer Berliner Baugesellschaft. Seine Mitgesellschafter schlossen ihn 1938 aus, weil er Jude sei. Das Reichsgericht, damals das höchste deutsche Gericht, bestätigte mit Urteil vom 13. August 1942, dass dieser Ausschluss rechtens sei, obwohl ein Ausschluss von Gesellschaftern weder gesetzlich noch im Gesellschaftsvertrag vorgesehen war (Aktenzeichen: II 67/41, RGZ 169, 330, 332 ff.). Da dies der erste Fall war, in welchem ein Gesellschafter mit gerichtlicher Billigung „aus wichtigem Grund“ aus einer GmbH ausgeschlossen wurde, wird dieses Reichsgerichtsurteil bis heute in der juristischen Literatur ohne Hinweis auf die antisemitische Verfolgung Max Meiers zustimmend zitiert (exemplarisch Rowedder/Schmidt-Leithoff/Görner, Gesetz betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung, Kommentar, 5. Auflage 2013, § 34 Randnummer 79).<br />
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1938 gelang es dem damals 53jährigen Max Meier, der in der Güntzelstraße 60 wohnte, zunächst, gemeinsam mit seiner Ehefrau Martha Meier, geb. Wolter, geboren am 12. Januar 1889 in Panzerin (Pęczerzyno/Pommern) , vor der Judenverfolgung in Deutschland nach Paris zu flüchten. Als auch Frankreich von deutschen Soldaten besetzt war, wurde er allerdings am 22. Januar 1944 verhaftet. <br />
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Seine Deportationsunterlagen tragen das Geburtsjahr 1883. Dies kann ein Schreibfehler sein. Möglicherweise hat Max Meier aber auch vergeblich versucht, durch falsche Angaben der drohenden Deportation zu entgehen. Der Pariser Gestapo-Chef Heinz Röthke hatte angeordnet, dass Personen, die mehr als 60 Jahre alt und mit nichtjüdischen Ehepartnern verheiratet waren, verschont bleiben sollten. Ältere jüdische Männer, die wie Max Meier mit nichtjüdischen Ehefrauen verheiratet waren, sollten also von dem Verhaftungsbefehl nicht erfasst werden. Gleichwohl wurde er verhaftet.<br />
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Max Meier wurde in das Lager Drancy gebracht und von dort aus am 3. Februar 1944 nach Auschwitz deportiert, wo er am 8. Februar 1944 ermordet wurde.<br />
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Max Meiers Witwe hat den Zweiten Weltkrieg überlebt und kehrte nach Berlin-Wilmersdorf zurück.:

Max Meier wurde am 12. Februar 1885 in Berlin geboren. Er war Bauunternehmer und Gesellschafter einer Berliner Baugesellschaft. Seine Mitgesellschafter schlossen ihn 1938 aus, weil er Jude sei. Das Reichsgericht, damals das höchste deutsche Gericht, bestätigte mit Urteil vom 13. August 1942, dass dieser Ausschluss rechtens sei, obwohl ein Ausschluss von Gesellschaftern weder gesetzlich noch im Gesellschaftsvertrag vorgesehen war (Aktenzeichen: II 67/41, RGZ 169, 330, 332 ff.). Da dies der erste Fall war, in welchem ein Gesellschafter mit gerichtlicher Billigung „aus wichtigem Grund“ aus einer GmbH ausgeschlossen wurde, wird dieses Reichsgerichtsurteil bis heute in der juristischen Literatur ohne Hinweis auf die antisemitische Verfolgung Max Meiers zustimmend zitiert (exemplarisch Rowedder/Schmidt-Leithoff/Görner, Gesetz betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung, Kommentar, 5. Auflage 2013, § 34 Randnummer 79).

1938 gelang es dem damals 53jährigen Max Meier, der in der Güntzelstraße 60 wohnte, zunächst, gemeinsam mit seiner Ehefrau Martha Meier, geb. Wolter, geboren am 12. Januar 1889 in Panzerin (Pęczerzyno/Pommern) , vor der Judenverfolgung in Deutschland nach Paris zu flüchten. Als auch Frankreich von deutschen Soldaten besetzt war, wurde er allerdings am 22. Januar 1944 verhaftet.

Seine Deportationsunterlagen tragen das Geburtsjahr 1883. Dies kann ein Schreibfehler sein. Möglicherweise hat Max Meier aber auch vergeblich versucht, durch falsche Angaben der drohenden Deportation zu entgehen. Der Pariser Gestapo-Chef Heinz Röthke hatte angeordnet, dass Personen, die mehr als 60 Jahre alt und mit nichtjüdischen Ehepartnern verheiratet waren, verschont bleiben sollten. Ältere jüdische Männer, die wie Max Meier mit nichtjüdischen Ehefrauen verheiratet waren, sollten also von dem Verhaftungsbefehl nicht erfasst werden. Gleichwohl wurde er verhaftet.

Max Meier wurde in das Lager Drancy gebracht und von dort aus am 3. Februar 1944 nach Auschwitz deportiert, wo er am 8. Februar 1944 ermordet wurde.

Max Meiers Witwe hat den Zweiten Weltkrieg überlebt und kehrte nach Berlin-Wilmersdorf zurück.: