Hermann Paul Elkan

Verlegeort
Hohenstaufenstraße 59
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
02. Juni 2017
Geboren
13. Mai 1877 in Berlin
Flucht in den Tod
09. September 1942 in Berlin

Hermann Paul Elkan, genannt Paul, wurde am 13. Mai 1877 in Berlin Tiergarten geboren. Er war das dritte von sechs Kindern des Bankiers Tschimscho (Sigismund) Elkan und seiner Frau Alice, geb. Borchard. Die Familie väterlicherseits stammte aus Thorn in Ostpreußen, mütterlicherseits aus Berlin.<br />
Paul Elkan war Geschäftsführer der Firma Ballux in Berlin Mitte, Neue Schönhauser Straße 4. Die Firma produzierte Damen Modellschuhe und unterhielt mehrere Filialen in Berlin. Paul Elkan war sprachbegeistert und eignete sich autodidaktisch, vornehmlich durch das Studium internationaler Zeitungen, zahlreiche Sprachen an.<br />
1912 heiratete er Margare Norma Rieck, Tocher des Baumschulenbesitzers Julius Wilhelm Rieck aus Buchhorst/Kreis Niederbarnim und seiner Frau Hedwig, geb. Schröter.<br />
Ihr Sohn Wolfgang starb schon als Kind. Ihre Tochter Margot, geboren 1914 emigrierte kurz vor Kriegsausbruch mit ihrem Ehemann Ernesto Herzberg und ihrer neugeborenen Tochter Lore Margit über Hamburg, Lissabon und Peru nach La Paz in Bolivien. In zweiter Ehe heiratete sie 1946 Berthold Wolffheim und zog mit ihm nach Argentinien. 1963 kehreten sie mit ihren Söhnen Tomas Pedro und Roberto Miguel nach Deutschland zurück.<br />
Die zweite Tochter Paul Elkans, Helga, geboren 1922, konnte die Nazizeit in Berlin überleben.<br />
Ein Enkel Paul Elkans lebt heute in Berlin.<br />
Paul Elkans Geschwister gelang es vor der nationalsozialistischen Verfolgung zu fliehen. Sie emigrieten nach Kolumbien, USA und Kanada.<br />
Eine Nichte Paul Elkans, Ingeborg Frey, verh. Schlesinger wurde mit ihrem Mann Gert, ihrem vierjährigen Sohn Danny und ihrer vierwöchigen Tochter Zilla 1943 nach Auschwitz doprortiert und dort ermordet. Für sie liegen Stolpersteine in der Giesebrechtstraße 18 in Berlin Charlottenburg.<br />
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In der Weltwirtschaftskrise 1929/1930 verlor Paul Elkan sein Vermögen. In der Nazizeit versteckte er sich in Berlin Spandau. Seine Frau versorgte ihn heimlich mit Lebensmitteln. Als die Verfolgung und die Suche nach untergetauchten Juden immer schärfer wurde und der 65jährige keinen Ausweg mehr sah, nahm er sich am 9. September 1942 das Leben. Man fand ihn mit aufgeschnittenen Pulsadern in der Spandauer Adamstraße 21.<br />
Er wurde neben seiner Schwester Gertrud, verh. Frey auf dem Jüdischen Friedhof, Berlin Weissensee beigesetzt.

Hermann Paul Elkan, genannt Paul, wurde am 13. Mai 1877 in Berlin Tiergarten geboren. Er war das dritte von sechs Kindern des Bankiers Tschimscho (Sigismund) Elkan und seiner Frau Alice, geb. Borchard. Die Familie väterlicherseits stammte aus Thorn in Ostpreußen, mütterlicherseits aus Berlin.
Paul Elkan war Geschäftsführer der Firma Ballux in Berlin Mitte, Neue Schönhauser Straße 4. Die Firma produzierte Damen Modellschuhe und unterhielt mehrere Filialen in Berlin. Paul Elkan war sprachbegeistert und eignete sich autodidaktisch, vornehmlich durch das Studium internationaler Zeitungen, zahlreiche Sprachen an.
1912 heiratete er Margare Norma Rieck, Tocher des Baumschulenbesitzers Julius Wilhelm Rieck aus Buchhorst/Kreis Niederbarnim und seiner Frau Hedwig, geb. Schröter.
Ihr Sohn Wolfgang starb schon als Kind. Ihre Tochter Margot, geboren 1914 emigrierte kurz vor Kriegsausbruch mit ihrem Ehemann Ernesto Herzberg und ihrer neugeborenen Tochter Lore Margit über Hamburg, Lissabon und Peru nach La Paz in Bolivien. In zweiter Ehe heiratete sie 1946 Berthold Wolffheim und zog mit ihm nach Argentinien. 1963 kehreten sie mit ihren Söhnen Tomas Pedro und Roberto Miguel nach Deutschland zurück.
Die zweite Tochter Paul Elkans, Helga, geboren 1922, konnte die Nazizeit in Berlin überleben.
Ein Enkel Paul Elkans lebt heute in Berlin.
Paul Elkans Geschwister gelang es vor der nationalsozialistischen Verfolgung zu fliehen. Sie emigrieten nach Kolumbien, USA und Kanada.
Eine Nichte Paul Elkans, Ingeborg Frey, verh. Schlesinger wurde mit ihrem Mann Gert, ihrem vierjährigen Sohn Danny und ihrer vierwöchigen Tochter Zilla 1943 nach Auschwitz doprortiert und dort ermordet. Für sie liegen Stolpersteine in der Giesebrechtstraße 18 in Berlin Charlottenburg.

In der Weltwirtschaftskrise 1929/1930 verlor Paul Elkan sein Vermögen. In der Nazizeit versteckte er sich in Berlin Spandau. Seine Frau versorgte ihn heimlich mit Lebensmitteln. Als die Verfolgung und die Suche nach untergetauchten Juden immer schärfer wurde und der 65jährige keinen Ausweg mehr sah, nahm er sich am 9. September 1942 das Leben. Man fand ihn mit aufgeschnittenen Pulsadern in der Spandauer Adamstraße 21.
Er wurde neben seiner Schwester Gertrud, verh. Frey auf dem Jüdischen Friedhof, Berlin Weissensee beigesetzt.