Arthur Philippsborn

Verlegeort
Immanuelkirchstr. 5
Bezirk/Ortsteil
Prenzlauer Berg
Verlegedatum
30. August 1923
Geboren
09. Januar 1877 in Tempelburg (Pommern) / Czaplinek
Beruf
Kürschner, Kaufmann
Deportation
am 24. Oktober 1941 von Berlin nach Łódź / Litzmannstadt
Ermordet
01. März 1942 in Łódź / Litzmannstadt

Arthur Philippsborn -am 9. Januar 1877 in Tempelburg/Pommern (heute Czaplinek/Polen) geboren – heiratete 1904 in erster Ehe die 1878 in Schwetz/Westpreußen (heute Swiecie/Polen) geborene Rosalie Bernstein.

Das Ehepaar Philippsborn hatte drei Kinder:

Paul    (* 1905 in Schwetz); Erwin   (* 1908 in Tempelburg)  und Ruth   (* 1910 in Tempelburg)

Etwa um 1920 zog die 5-köpfige Familie nach Charlottenburg, welches gerade nach Berlin eingemeindet worden war. Ab der Ausgabe 1921 des Berliner Adressbuches wird der Haushaltsvorstand Arthur Philippsborn mit seiner Strumpfhalterfabrik und dem Wohnort in der Wilmersdorfer Straße 86 genannt. Die Fabrik wurde ab 1925 nach Berlin-Mitte verlegt. Als Wohnort der Familie wird in den Adressbüchern aber noch bis 1933 die Wilmersdorfer Straße 86 in Charlottenburg genannt. Etwa um diese Zeit wurde die Ehe von Arthur und Rosalie geschieden und Arthur muss in die Landsberger Straße gezogen sein. Seine Strumpfhalterfabrik muss er aufgegeben haben (ob durch Verkauf oder Schließung?), denn ab der Ausgabe von 1934 wird er im Adressbuch als Kürschner später mit Pelzkonfektion genannt in Berlin-Mitte, Landsberger Str. 87 (heute: Grünfläche etwa hinter Berolinastr. 13).

Am 19. April 1939 heiratete er auf dem Standesamt Berlin-Mitte in zweiter Ehe die 1883 in Ratibor/Schlesien (heute Racibórz [raˈʨibuʃ] Tschechien) geborene Frieda Lachmann.

In den Unterlagen der im Mai 1939 im Deutschen Reich durchgeführten Volkszählung, wurden Arthur und Frieda dann mit der Anschrift: Immanuelkirchstraße 5 im Prenzlauer Berg dokumentiert. Sehr wahrscheinlich mussten sie in Folge der NS-Gesetzgebung, die jüdischen Bürgern seit 1933 sukzessive und planmäßig aller Rechte beraubte, ihr Geschäft und ihre Wohnung in Mitte aufgeben und zur Untermiete in den Prenzlauer Berg ziehen. Sehr sicher waren beide auch zu Zwangsarbeit verpflichtet.

Am 24. Oktober 1941 wurden der 64-jährige Arthur und seine 57-jährige Ehefrau Frieda mit dem 2. Transport ins Ghetto Litzmannstadt/Lodz deportiert. Arthur starb dort am 1. März 1942 an Entkräftung. Frieda wurde zwei Monate nach seinem Tod am 14. Mai 1942 ins Vernichtungslager Kulmhof/Chelmno „verlegt“ und dort in einem Gaswagen ermordet.