Arnold Mamlok

Verlegeort
Kollwitzstr. 19
Historischer Name
Weissenburger Straße 82
Bezirk/Ortsteil
Prenzlauer Berg
Verlegedatum
10. April 2019
Geboren
10. Juli 1898 in Berlin
Beruf
Textilkaufmann
Deportation
am 24. Oktober 1941 nach Ghetto Lodz/Lizmannstadt
Ermordet

Viel wissen wir leider nicht über Arnold Mamlok. Wir wissen, dass er am 10. Juli 1898 in Berlin als Sohn von Heimann Mamlok und Dorothea Mamlok, geb. Blumenthal, zur Welt kam. Wir wissen, dass er einen Bruder, Erwin, hatte, der den Holocaust überlebt hat, weil er noch rechtzeitig nach Shanghai und von dort aus in die USA fliehen konnte.

Arnold Mamlok galt in seinem relativ kurzen Leben gleich zweimal als vermisst. Einmal ist er wiederaufgetaucht - das zweite Mal nicht. Sicher ist aber, dass er den Holocaust nicht überlebt hat. „Arnold was murdered in the Shoah.“, heißt es im Gedenkbuch der jüdischen Opfer des Nationalsozialismus Berlins.

Aus einer „Verlustliste“ des Ersten Weltkriegs, auf der er namentlich und mit Geburtsdatum erwähnt ist, geht hervor, dass Arnold Mamlok als Soldat im Infanterie-Regiment 423 gedient hat. Man vergegenwärtige sich: Arnold Mamlok war da gerade 16 bis allerhöchstens 20 Jahre jung und damit noch nicht einmal volljährig. Es ist gut möglich, dass er sich freiwillig zum Dienst an der Waffe gemeldet hat. Auf jeden Fall hat er sein Leben für ein Vaterland riskiert, das ihm nur kurze Zeit später zunächst Würde und Persönlichkeit und später auf grausame Weise das Leben genommen hat.

Arnold Mamlok war verheiratet mit Margarete Mamlok, die er sein „Gretchen“ nannte. Margarete Mamlok war Katholikin, die Ehe also eine sogenannte „Mischehe“. Ob Kinder aus dieser Ehe hervorgingen, ist nicht bekannt. Wohl aber, dass das Ehepaar Mamlok allein von Margaretes Seite her eine große Familie hatte und auch, dass Arnold und Margarete gesellige und humorvolle Menschen waren. So wusste Arnolds Großneffe, Dr. Matthias Waliszewski, zu berichten, dass die beiden regelmäßig und gerne ihre Schwägerin und deren Mann in Reinickendorf besuchten, wo die beiden eine kleine Parzelle in einem Hochhaus bewohnten. Dem Portier, der kontrollierte, wer ein- und ausging, gefielen die Mamloks nicht. „Der Saujud kommt hier nicht mehr rein.“, verkündete er eines Tages. Das aber hinderte die befreundeten Paare nicht daran, sich auch weiterhin zu treffen – fortan wurden die Mamloks durch den Hintereingang geschleust.
Die kurze Zeit seines Lebens nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und bis zum Erstarken des Nationalsozialismus, verbrachte Arnold Mamlok beruflich als Textilkaufmann in einem Konfektionsgeschäft – zunächst als Angestellter, später führte er gemeinsam mit seinem Bruder ein eigenes Geschäft auf der noblen Friedrichstraße. Diese Zeit aber dürfte nur kurz gewährt haben. Man muss davon ausgehen, dass die beiden Brüder im Zuge der „Arisierung“ der Geschäfte und Unternehmen um das Jahr 1938 ihren Konfektionsladen schließen und sich zwangsanstellen lassen mussten.

Ende der 30er / Anfang der 40er Jahre musste Arnold Mamlok zudem seine letzte frei gewählte Wohnung hier in der Weissenburger Straße 82 (heute Kollwitzstraße 19) aufgeben und als Untermieter zur geschiedenen Jüdin Anna Weltmann (sie nannte sich auch Chana Goldberg) und deren etwa 9-jährigen Sohn Arthur in die Gleditschstraße 50 nach Schöneberg ziehen.
Im Oktober 1941 wurden sie alle drei ins Ghetto Lodz/Litzmannstadt deportiert. Chana Goldberg und Arthur gleich mit dem ersten Sonderzug am 18. Oktober und Arnold Mamlok sechs Tage später mit der so genannten Zweiten Welle am 24. Oktober 1941. Mit ihm im Zug etwa 1000 Berliner Juden und weitere 46 Juden im Alter von 71 bis 90 Jahren aus Emden. Während es für Mutter und Sohn Goldberg von Lodz aus am 8. Mai weiterging ins Vernichtungslager Chelmno, wo sie beide ermordet wurden, verliert sich Arnold Mamloks Spur im Ghetto Lodz/Litzmannstadt. Von dort soll es aber ein Schriftstück gegeben haben, das belegt, dass Arnold Mamlok in Lodz die Goldzähne bei lebendigem Leib aus dem Mund gebrochen wurden. Was folgte, ist zu erahnen, auch wenn sein Schicksal offiziell als „unbekannt“ gilt.

Viel wissen wir leider nicht über Arnold Mamlok. Wir wissen, dass er am 10. Juli 1898 in Berlin als Sohn von Heimann Mamlok und Dorothea Mamlok, geb. Blumenthal, zur Welt kam. Wir wissen, dass er einen Bruder, Erwin, hatte, der den Holocaust überlebt hat, weil er noch rechtzeitig nach Shanghai und von dort aus in die USA fliehen konnte.

Arnold Mamlok galt in seinem relativ kurzen Leben gleich zweimal als vermisst. Einmal ist er wiederaufgetaucht - das zweite Mal nicht. Sicher ist aber, dass er den Holocaust nicht überlebt hat. „Arnold was murdered in the Shoah.“, heißt es im Gedenkbuch der jüdischen Opfer des Nationalsozialismus Berlins.

Aus einer „Verlustliste“ des Ersten Weltkriegs, auf der er namentlich und mit Geburtsdatum erwähnt ist, geht hervor, dass Arnold Mamlok als Soldat im Infanterie-Regiment 423 gedient hat. Man vergegenwärtige sich: Arnold Mamlok war da gerade 16 bis allerhöchstens 20 Jahre jung und damit noch nicht einmal volljährig. Es ist gut möglich, dass er sich freiwillig zum Dienst an der Waffe gemeldet hat. Auf jeden Fall hat er sein Leben für ein Vaterland riskiert, das ihm nur kurze Zeit später zunächst Würde und Persönlichkeit und später auf grausame Weise das Leben genommen hat.

Arnold Mamlok war verheiratet mit Margarete Mamlok, die er sein „Gretchen“ nannte. Margarete Mamlok war Katholikin, die Ehe also eine sogenannte „Mischehe“. Ob Kinder aus dieser Ehe hervorgingen, ist nicht bekannt. Wohl aber, dass das Ehepaar Mamlok allein von Margaretes Seite her eine große Familie hatte und auch, dass Arnold und Margarete gesellige und humorvolle Menschen waren. So wusste Arnolds Großneffe, Dr. Matthias Waliszewski, zu berichten, dass die beiden regelmäßig und gerne ihre Schwägerin und deren Mann in Reinickendorf besuchten, wo die beiden eine kleine Parzelle in einem Hochhaus bewohnten. Dem Portier, der kontrollierte, wer ein- und ausging, gefielen die Mamloks nicht. „Der Saujud kommt hier nicht mehr rein.“, verkündete er eines Tages. Das aber hinderte die befreundeten Paare nicht daran, sich auch weiterhin zu treffen – fortan wurden die Mamloks durch den Hintereingang geschleust.
Die kurze Zeit seines Lebens nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und bis zum Erstarken des Nationalsozialismus, verbrachte Arnold Mamlok beruflich als Textilkaufmann in einem Konfektionsgeschäft – zunächst als Angestellter, später führte er gemeinsam mit seinem Bruder ein eigenes Geschäft auf der noblen Friedrichstraße. Diese Zeit aber dürfte nur kurz gewährt haben. Man muss davon ausgehen, dass die beiden Brüder im Zuge der „Arisierung“ der Geschäfte und Unternehmen um das Jahr 1938 ihren Konfektionsladen schließen und sich zwangsanstellen lassen mussten.

Ende der 30er / Anfang der 40er Jahre musste Arnold Mamlok zudem seine letzte frei gewählte Wohnung hier in der Weissenburger Straße 82 (heute Kollwitzstraße 19) aufgeben und als Untermieter zur geschiedenen Jüdin Anna Weltmann (sie nannte sich auch Chana Goldberg) und deren etwa 9-jährigen Sohn Arthur in die Gleditschstraße 50 nach Schöneberg ziehen.
Im Oktober 1941 wurden sie alle drei ins Ghetto Lodz/Litzmannstadt deportiert. Chana Goldberg und Arthur gleich mit dem ersten Sonderzug am 18. Oktober und Arnold Mamlok sechs Tage später mit der so genannten Zweiten Welle am 24. Oktober 1941. Mit ihm im Zug etwa 1000 Berliner Juden und weitere 46 Juden im Alter von 71 bis 90 Jahren aus Emden. Während es für Mutter und Sohn Goldberg von Lodz aus am 8. Mai weiterging ins Vernichtungslager Chelmno, wo sie beide ermordet wurden, verliert sich Arnold Mamloks Spur im Ghetto Lodz/Litzmannstadt. Von dort soll es aber ein Schriftstück gegeben haben, das belegt, dass Arnold Mamlok in Lodz die Goldzähne bei lebendigem Leib aus dem Mund gebrochen wurden. Was folgte, ist zu erahnen, auch wenn sein Schicksal offiziell als „unbekannt“ gilt.