Fancia Grün geb. Glück

Verlegeort
Kollwitzstr. 48
Bezirk/Ortsteil
Prenzlauer Berg
Verlegedatum
18. März 2011
Geboren
22. August 1904 in Stryj (Galizien)
Beruf
Sekretärin
Flucht
Flucht aus Theresienstadt, Haft in Berlin, erneute Deportation
Verhaftet
20. Oktober 1944 in Berlin
Deportation
am 04. August 1943 nach Theresienstadt
Später deportiert
1944 nach Theresienstadt
Ermordet
03. März 1945 in Theresienstadt

Fancia Grün, geb. Glück, kam am 22. August 1904 im galizischen Stryj (in der heutigen Ukraine) zur Welt. 1911 zog sie mit ihrer Familie, der streng religiösen Mutter, dem Vater und ihrem größeren Bruder, nach Berlin. Ihr Vater diente im Ersten Weltkrieg und sicherte danach in verschiedenen, meist kaufmännischen Berufen den Lebensunterhalt der Familie. In Berlin besuchte Fancia erst die Volks- und dann die Handelsschule, wo sie sich auf ihren späteren Beruf als Sekretärin vorbereitete. Vermutlich um sich vom Elternhaus zu lösen, heiratete sie 1928 den Kaufmann Gerhard Grün. 1938 ließen sie sich scheiden.<br />
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In den 1930er Jahren war sie bei der Meldestelle der Jüdischen Gemeinde beschäftigt. Dort lernte sie Werner Scharff kennen, mit dem sie gemeinsam versuchte, Mitglieder der Gemeinde vor der Deportation zu bewahren. Zusammen mit ihm tauchte sie am 10. Juli 1943 unter. Doch einen Monat später wurde Scharff gefasst und sie wurde zusammen mit ihm im August desselben Jahres nach Theresienstadt deportiert. Ob sie freiwillig ging oder gefasst wurde, ist nicht überliefert. Den beiden gelang nach einem Monat im Ghetto die Flucht. Zurück in Berlin, gründeten sie mit Hans Winkler in Luckenwalde, den sie über gemeinsame Bekannte kannten, die „Gemeinschaft für Frieden und Aufbau“. Die Gruppe versteckte in Luckenwalde und Berlin Juden vor dem Naziregime und verschickte Kettenbriefe, um auf die Gräueltaten aufmerksam zu machen und den Widerstand in der Bevölkerung zu schüren. Nach dem Auffliegen der Gruppe wurde Fancia Grün am 20. Oktober 1944 in Treptow gefasst, sie war im Polizeigefängnis am Alexanderplatz wie auch im Gestapolager in der Schulstraße inhaftiert. Sie wurde dann nach Theresienstadt gebracht und am 3. März 1945 in der Kleinen Festung „zur Abschreckung“ erschossen.

Fancia Grün, geb. Glück, kam am 22. August 1904 im galizischen Stryj (in der heutigen Ukraine) zur Welt. 1911 zog sie mit ihrer Familie, der streng religiösen Mutter, dem Vater und ihrem größeren Bruder, nach Berlin. Ihr Vater diente im Ersten Weltkrieg und sicherte danach in verschiedenen, meist kaufmännischen Berufen den Lebensunterhalt der Familie. In Berlin besuchte Fancia erst die Volks- und dann die Handelsschule, wo sie sich auf ihren späteren Beruf als Sekretärin vorbereitete. Vermutlich um sich vom Elternhaus zu lösen, heiratete sie 1928 den Kaufmann Gerhard Grün. 1938 ließen sie sich scheiden.

In den 1930er Jahren war sie bei der Meldestelle der Jüdischen Gemeinde beschäftigt. Dort lernte sie Werner Scharff kennen, mit dem sie gemeinsam versuchte, Mitglieder der Gemeinde vor der Deportation zu bewahren. Zusammen mit ihm tauchte sie am 10. Juli 1943 unter. Doch einen Monat später wurde Scharff gefasst und sie wurde zusammen mit ihm im August desselben Jahres nach Theresienstadt deportiert. Ob sie freiwillig ging oder gefasst wurde, ist nicht überliefert. Den beiden gelang nach einem Monat im Ghetto die Flucht. Zurück in Berlin, gründeten sie mit Hans Winkler in Luckenwalde, den sie über gemeinsame Bekannte kannten, die „Gemeinschaft für Frieden und Aufbau“. Die Gruppe versteckte in Luckenwalde und Berlin Juden vor dem Naziregime und verschickte Kettenbriefe, um auf die Gräueltaten aufmerksam zu machen und den Widerstand in der Bevölkerung zu schüren. Nach dem Auffliegen der Gruppe wurde Fancia Grün am 20. Oktober 1944 in Treptow gefasst, sie war im Polizeigefängnis am Alexanderplatz wie auch im Gestapolager in der Schulstraße inhaftiert. Sie wurde dann nach Theresienstadt gebracht und am 3. März 1945 in der Kleinen Festung „zur Abschreckung“ erschossen.