Ruscha Schlesinger geb. Jutrosinski

Verlegeort
Konstanzer Str. 7
Bezirk/Ortsteil
Wilmersdorf
Verlegedatum
10. Mai 2019
Geboren
29. Oktober 1866 in Breslau / Wrocław
Deportation
am 30. Oktober 1942 nach Theresienstadt
Ermordet
02. Dezember 1942 in Theresienstadt

Ruscha Jutrosinki entstammte einer alteingesessenen Familie aus der Nähe von Posen, deren Existenz bis Mitte des 18. Jhdts. zurückverfolgt werden kann. Die Familiengeschichte widerspiegelt die drei Teilungen Polens zwischen Preußen, Rußland und Österreich bis zur Wiederherstellung der “Republik Polen” nach dem Ersten Weltkrieg.<br />
<br />
Ruscha Jutrosinski wurde am 29. Oktober 1866 in Breslau – in der damaligen preußischen Provinz Schlesien - als zweites von sieben Kindern des Ehepaares Johanna und Louis Jutrosinski - geboren. Ihre Geschwister waren: Emma, Jenny, Margarete, Lucie, Berthold und Stefan.<br />
<br />
Am 27. Dezember 1892 heiratete sie den Kornmühlenbesitzer Julius Schlesinger und lebte mit ihm zunächst in Schweidnitz, später in Berlin.<br />
<br />
Sie hatten fünf Kinder – Margarethe, Elisabeth, Elli, Rudi und Gerhart – die später alle heirateten. <br />
<br />
Es gibt gute Gründe anzunehmen, dass sie bis 1931 ein glückliches Familienleben hatten. Dann starb die Tochter Elli, verh. Leroy, bei der Geburt ihrer Tochter Evelyne (Effi). Ein Jahr später verstarb auch Ruschas Ehemann Julius Schlesinger. Ruscha Schlesinger lebte weitere ca. 10 Jahre in Berlin und kümmerte sich auch um ihre Enkeltochter Effi.<br />
<br />
Nachdem Hitler 1933 Reichskanzler geworden war, wurden von den Nazis immer stär-ker unterdrückende Gesetze erlassen. Diese Gesetze beschränkten alle Lebensbereiche jüdischer Deutscher.<br />
<br />
Ruscha Schlesingers Tochter Margarethe berichtet, ihre Mutter in deren Wohnung in Berlin besucht zu haben, kurz bevor sie selbst mit ihrem Ehemann im März 1942 nach Italien floh. Ruscha Schlesinger wurde vor ihrer Deportation noch zwangsweise in eine sog. “Judenwohnung” in der Nettelbeckstr. 6 eingewiesen und von dort am 30. Oktober 1942 mit dem sog. “70. Alterstransport” zusammen mit weiteren 99 Menschen nach Theresienstadt deportiert und kam dort am 2. Dezember 1942 um. <br />
<br />
Auch Ruschas Schwestern Margarete und Lucie wurden aus Berlin deportiert und überlebten die grauenhaften hygienischen Umstände, den Hunger, die Kälte etc. in Theresienstadt nicht. Für Margarete und ihren Ehemann Paul Landsberg wurden ebenfalls am 10.Mai 2019 Stolpersteine in der Markgraf-Albrecht Straße 8 verlegt.<br />
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Ihre Schwester Emma wurde im Januar 1941 nach Riga deportiert und kam dort ums Leben. Ihr Bruder Dr.Bertold Jutrosinski, der in Hamburg eine Apotheke besaß, starb am 26. Januar 1942 – möglicherweise durch Freitod. An ihn, seine Frau Erna und ihren Sohn Alexander erinnern Stolpersteine in der ehemaligen Benneckestr. 50 (heute Universitäts-Campus van Melle-Park): http://www.stolpersteine-hamburg.d… />

Ruscha Jutrosinki entstammte einer alteingesessenen Familie aus der Nähe von Posen, deren Existenz bis Mitte des 18. Jhdts. zurückverfolgt werden kann. Die Familiengeschichte widerspiegelt die drei Teilungen Polens zwischen Preußen, Rußland und Österreich bis zur Wiederherstellung der “Republik Polen” nach dem Ersten Weltkrieg.

Ruscha Jutrosinski wurde am 29. Oktober 1866 in Breslau – in der damaligen preußischen Provinz Schlesien - als zweites von sieben Kindern des Ehepaares Johanna und Louis Jutrosinski - geboren. Ihre Geschwister waren: Emma, Jenny, Margarete, Lucie, Berthold und Stefan.

Am 27. Dezember 1892 heiratete sie den Kornmühlenbesitzer Julius Schlesinger und lebte mit ihm zunächst in Schweidnitz, später in Berlin.

Sie hatten fünf Kinder – Margarethe, Elisabeth, Elli, Rudi und Gerhart – die später alle heirateten.

Es gibt gute Gründe anzunehmen, dass sie bis 1931 ein glückliches Familienleben hatten. Dann starb die Tochter Elli, verh. Leroy, bei der Geburt ihrer Tochter Evelyne (Effi). Ein Jahr später verstarb auch Ruschas Ehemann Julius Schlesinger. Ruscha Schlesinger lebte weitere ca. 10 Jahre in Berlin und kümmerte sich auch um ihre Enkeltochter Effi.

Nachdem Hitler 1933 Reichskanzler geworden war, wurden von den Nazis immer stär-ker unterdrückende Gesetze erlassen. Diese Gesetze beschränkten alle Lebensbereiche jüdischer Deutscher.

Ruscha Schlesingers Tochter Margarethe berichtet, ihre Mutter in deren Wohnung in Berlin besucht zu haben, kurz bevor sie selbst mit ihrem Ehemann im März 1942 nach Italien floh. Ruscha Schlesinger wurde vor ihrer Deportation noch zwangsweise in eine sog. “Judenwohnung” in der Nettelbeckstr. 6 eingewiesen und von dort am 30. Oktober 1942 mit dem sog. “70. Alterstransport” zusammen mit weiteren 99 Menschen nach Theresienstadt deportiert und kam dort am 2. Dezember 1942 um.

Auch Ruschas Schwestern Margarete und Lucie wurden aus Berlin deportiert und überlebten die grauenhaften hygienischen Umstände, den Hunger, die Kälte etc. in Theresienstadt nicht. Für Margarete und ihren Ehemann Paul Landsberg wurden ebenfalls am 10.Mai 2019 Stolpersteine in der Markgraf-Albrecht Straße 8 verlegt.

Ihre Schwester Emma wurde im Januar 1941 nach Riga deportiert und kam dort ums Leben. Ihr Bruder Dr.Bertold Jutrosinski, der in Hamburg eine Apotheke besaß, starb am 26. Januar 1942 – möglicherweise durch Freitod. An ihn, seine Frau Erna und ihren Sohn Alexander erinnern Stolpersteine in der ehemaligen Benneckestr. 50 (heute Universitäts-Campus van Melle-Park): http://www.stolpersteine-hamburg.d…