Gertrud Hanna

Verlegeort
Lüdenscheider Weg 6c
Bezirk/Ortsteil
Haselhorst
Verlegedatum
08. Oktober 2021
Geboren
22. Juni 1876 in Berlin
Beruf
Gewerkschafterin, Politikerin
Flucht in den Tod
26. Februar 1944 in Berlin-Haselhorst

Gertrud Hanna wurde am 22.6.1876 in Berlin geboren und wohnte in einer Wohnung im Lüdenscheider Weg 6c. Sie wuchs in einer armen Arbeiterfamilie auf und musste schon mit 14 anfangen zu arbeiten.

Bereits 1890 trat sie dem freigewerkschaftlichen Verband der Buch- und Steindruckerei-Hilfsarbeiter bei und arbeitete dort ab 1907 hauptberuflich als Gewerkschafterin. In dieser Funktion setzte sich Gertrud Hanna viel für die Rechte der arbeitenden Frauen ein.

Seit der Gründung des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB) im Jahre 1919 war sie dort Mitglied.

1908 trat sie der SPD bei. Dabei wurde sie in die Verfassungsgebende Preußische Landesversammlung gewählt und zog 2 Jahre später in den Preußischen Landtag ein. Auch in ihrer Rolle als Politikerin engagierte sie sich für frauenpolitisch relevante Themen.

Durch die Zerschlagung der Gewerkschaften am 2.5.1933 und das Verbot der SPD am 22.6.1933 verlor Gertrud Hanna all ihre politischen Funktionen und dadurch ihre Existenzgrundlage.

Ihre Schwester Antonie Hanna wurde am 31.12.1880 in Berlin geboren. Sie arbeitete als kaufmännische Angestellte.

Gertrud und Antonie Hanna zogen sich gemeinsam nach Berlin-Haselhorst zurück. Dort schlugen sie sich mit Flickarbeiten durch.

Seit 1933 wurde Gertrud Hanna von der Gestapo überwacht. Am 26.2.1944 wurde sie gemeinsam mit ihrer Schwester tot in der Spandauer Wohnung Lüdenscheider Weg 6c aufgefunden. Die Todesursache war Suizid.

Sie wurden auf dem Spandauer Friedhof “In den Kisseln” beigesetzt.

Die Stolpersteine für die Geschwister Hanna wurden am 08.10.2021 verlegt.