Rosemarie Lachotzki (verh. Kalitzki)

Verlegeort
Paulsborner Str. 3
Bezirk/Ortsteil
Wilmersdorf
Verlegedatum
06. Oktober 2021
Geboren
07. Januar 1927 in Berlin Charlottenburg
Flucht
1939 - England, USA
Überlebt

Rosemarie wurde am 7. Januar 1927 im Berliner Bezirk Charlottenburg als Tochter von Selma und Bruno Lachotzki geboren. Die Familie war wohlhabend, da die Kleiderfabrikation, die die Eltern als Teilhaber besaßen, sehr erfolgreich war.

Da ihre Eltern viel beschäftigt waren, kümmerten sich ihre Tante Thea und die Nanny Lina ums sie und ihren jüngeren Bruder Fritz.

Ihr Leben in Berlin war trotz des Emporkommens von Hitler als sie erst sechs Jahre war, angenehm inmitten der großen Familie und Freunden in der Schule, Ferien in den Bergen im Sommer und Winter. Ihre Wohnung in der Paulsborner Straße war elegant und großzügig, in der Nähe des Kurfürstendamms und unweit des Berliner Zoos.

Rosemaries erste Schule befand sich in der Sybelstraße, nicht weit von zuhause entfernt. Ab 1936 jedoch durften jüdische Kinder keine öffentlichen Schulen mehr besuchen, deshalb gingen sie und ihr Bruder zu der privaten jüdischen Ganztagsschule in Dahlem, genannt die Private Waldschule Kaliski.Diese Schule war eine richtige Zuflucht, wo die Kinder neben den üblichen Unterrichtsfächern auch Fähigkeiten lernten, die sie lehrten in Palästina zu überleben, sollten sie die Chance haben, dorthin auszuwandern.

Am Morgen nach der Pogromnacht wurde ihr Vater Bruno verhaftet und ins Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht. Als das ältere Kind (sie war 12) muss ihr schon sehr bewusst geworden sein, was in der Familie und im ganzen Land passierte. Als Erwachsene sprach sie nie über ihre Kindheit, wahrscheinlich war das Erleben zu traumatisch, besonders im Lichte dessen, was alles noch passierte.

Wenige Monate nach Brunos Verhaftung war ihre Mutter Selma in der Lage, genug Bestechungsgeld zu bezahlen, um ihn aus dem Lager herauszuholen. Die Familie musste dann gezwungenermaßen Deutschland binnen zweier Tage verlassen. Selma hatte auch die Papiere um nach England zu reisen, wo Cousins der Familie ein kleines Sommerhaus in Sussex zur Verfügung stellten. Rosemarie besuchten eine öffentliche Schule, die Latotzkis kannten noch kein englisches Wort, aber sprachen doch recht flüssig als sie im späten Frühjahr 1940 in die USA weiterreisen konnten.

Die Familie ließ sich in Minneapolis nieder, wo Rosemary ,wie sie sich dann nannte, die Junior High und dann High School besuchte und vorhatte, die Ausbildung für Krankenschwestern zu machen, aber mit 17 traf sie den 30jährigen Hans Kalitzki. Beide verliebten sich und heirateten 1945. Da eine verheiratete Frau nicht an der Schwestern- Ausbildung teilnehmen konnte, musste sie sich diesen Wunsch versagen.

Hans Kalitzki war in Soltau geboren worden, hatte 1931 bis 1936 eine Ausbildung im Hotel Adlon gemacht und entschied, in das Britische Protektorat Palästina auszuwandern, wo er dann als Koch in verschiedenen Restaurants in Jerusalem arbeitete. Während des II. Weltkriegs war er als Koch bei der amerikanischen Marine tätig und fuhr während eines Urlaubs nach Minneapolis, um einen alten Freund zu treffen. So traf er auch Rosemary.

In den Jahren 1947 bis1952 wurden drei Töchter geboren: Kathleen, Barbara und Judith. Hans strebte eine höhere Position als Koch an, aber konnte sie nur in New York City oder San Francisco erreichen, und auf Rosemary’s Wunsch zogen sie nach Kalifornien, wo sie den Rest ihres Lebens verbrachten.

Beiden war es möglich, viel zu reisen, Rosemary liebte die Besuche in Frankreich, Italien und Österreich, aber sie setzte nie einen Fuß auf deutsches Gebiet. Da sie das Reisen liebte, arbeitet sie schließlich für eine Reise-Agentur.

Trotz der Aufgaben, die zuhause mit den drei Mädchen auf sie warteten, half sie als Freiwillige in einem Krankenhaus und als die Töchter erwachsen waren, war sie in einer Schulbibliothek tätig, um den Kindern Bücher, das Lesen, Handarbeiten usw. nahezubringen und um denen zu helfen, die Unterstützung am meisten brauchten.
 

Rosemarie Lachotzki wurde am 7. Januar 1927 im Berliner Bezirk Charlottenburg als Tochter von Selma und Bruno Lachotzki geboren. Die Familie war wohlhabend, da die Kleiderfabrikation, die die Eltern als Teilhaber besaßen, sehr erfolgreich war.

Da ihre Eltern viel beschäftigt waren, kümmerten sich ihre Tante Thea und das Kindermädchen Lina um sie und ihren jüngeren Bruder Fritz.

Ihr Leben in Berlin war, trotz des Aufstiegs von Hitler, inmitten der großen Familie, ihren Freunden in der Schule und regelmäßigen Ferien in den Bergen angenehm. Die Wohnung in der Paulsborner Straße, in der sie aufwuchs, war elegant und großzügig. Sie lag in der Nähe des Kurfürstendamms und unweit des Berliner Zoos.

Rosemaries erste Schule befand sich in der Sybelstraße, nicht weit von ihrem Zuhause entfernt. Seit dem Frühjahr 1933 wuchsen die Diskriminierungen und Schikanen gegen jüdische Schülerinnen und Schüler an öffentlichen Schulen. Auch wenn ihnen der öffentliche Schulbesuch erst ab November 1938 gänzlich verboten wurde, zogen Rosemaries Eltern bereits 1936 Konsequenzen. Daher gingen sie und ihr Bruder nun auf die private jüdische Ganztagsschule in Dahlem, genannt die `Private Waldschule Kaliski´. Diese war eine Zuflucht, in der die Kinder neben den üblichen Unterrichtsfächern auch Fähigkeiten lernten, die sie lehrten, das Leben in Palästina zu meistern, sollten sie einmal die Chance haben, dorthin auszuwandern.

Nach den Novemberpogromen 1938 wurde ihr Vater Bruno verhaftet und im Konzentrationslager Sachsenhausen interniert. Als Ältere der Kinder wird der 12-jährigen Rosemarie möglicherweise durchaus bewusst gewesen sein, was in der Familie und im ganzen Land passierte. Als Erwachsene sprach sie nie über ihre Kindheit, wahrscheinlich war das Erlebte zu traumatisch, besonders im Lichte dessen, was noch kommen sollte.

Wenige Monate nach Brunos Verhaftung war ihre Mutter Selma in der Lage, genug Bestechungsgeld zu bezahlen, um ihn aus dem Lager herauszuholen. Die Familie musste dann gezwungenermaßen Deutschland binnen zweier Tage verlassen. Selma hatte die Papiere beisammen, um nach England zu reisen, wo Cousins der Familie ein kleines Sommerhaus in Sussex zur Verfügung stellten. Rosemarie besuchte dort fortan eine öffentliche Schule. Die Lachotzkis kannten noch kein englisches Wort, sprachen die Sprache aber doch recht flüssig, als sie im Frühjahr 1940 in die USA weiterreisen konnten.

Die Familie ließ sich in Minneapolis nieder, wo Rosemary, wie sie sich nun nannte, die Junior High und dann die High School besuchte und vorhatte, eine Ausbildung für Krankenschwestern zu absolvieren. Mit 17 Jahren traf sie den 30-jährigen Hans Kalitzki. Beide verliebten sich und heirateten 1945. Da eine verheiratete Frau nicht an der Schwestern-Ausbildung teilnehmen durfte, musste Rosemary sich diesen Wunsch fortan versagen.

In den Jahren 1947 bis 1952 kamen drei Töchter zur Welt: Kathleen, Barbara und Judith. Hans strebte eine höhere Position als Koch an, konnte diesen Wunsch aber nur in New York City oder San Francisco erfüllen. Auf Rosemarys Wunsch zogen sie nach Kalifornien, wo sie den Rest ihres Lebens verbrachten.

Dem Ehepaar war es möglich, viel zu reisen. Rosemary liebte die Besuche in Frankreich, Italien und Österreich, aber sie setzte nie wieder einen Fuß auf deutschen Boden. Da sie das Reisen liebte, arbeitete sie schließlich für eine Reise-Agentur.

Trotz der Aufgaben, die zuhause mit den drei Mädchen auf sie warteten, half sie als Freiwillige in einem Krankenhaus. Als die Töchter erwachsen waren, war sie in einer Schulbibliothek tätig, um den Kindern Bücher, Handarbeiten usw. nahezubringen und um denen zu helfen, die Unterstützung am meisten brauchten.