Pauline Scholz geb. Levy

Verlegeort
Samariterstr. 8
Bezirk/Ortsteil
Friedrichshain
Verlegedatum
07. Oktober 2020
Geboren
03. März 1877 in Berlin
Deportation
am 13. Januar 1942 nach Riga
Ermordet
in Riga

Pauline Levy wurde am 3. März 1877 in Berlin als Tochter des jüdischen Kaufmanns David Levy und seiner Frau Emilie, geb. Wiener, geboren. Sie hatte sechs ältere Geschwister, die ebenfalls alle in Berlin zur WPauline Levy wurde am 3. März 1877 in Berlin als Tochter des jüdischen Kaufmanns David Levy und seiner Frau Emilie, geb. Wiener, geboren. Sie hatte sechs ältere Geschwister, die ebenfalls alle in Berlin zur Welt gekommen waren: Rosa (geb. 1865), Bertha (geb. 1868), Raphael (geb. 1870) und dessen Zwillingsschwester Josephine, die wenige Monate nach der Geburt starb, Sophie (geb. 1873) und Clara (geb. 1874, gest. 1875). 1879 wurde die jüngste Schwester Martha geboren.<br />
Zum Zeitpunkt von Paulines Geburt wohnte die Familie Levy im Grünen Weg 87 (heute Singerstraße) im heutigen Bezirk Friedrichshain. Der Vater betrieb dort eine Kleiderhandlung. In den 1880er-Jahren lebte die Familie in der Großen Frankfurter Straße (heute Karl-Marx-Allee), dann in der Friedenstraße, bevor sie nach Friedrichshagen zog. Die nicht zu Berlin gehörende, am Müggelsee gelegene Landgemeinde Friedrichshagen war damals Villenvorort und beliebtes Ausflugsziel. Der heutige Ortsteil des Bezirks Treptow-Köpenick hatte um 1880 sogar den Titel „Klimatischer Luftkurort“ erhalten. <br />
Über das Leben der Familie Levy in Friedrichshagen sind leider keine weiteren Informationen erhalten. Bekannt ist nur, dass die jüngste Schwester Martha am 25. Juli 1903 in der Spree bei Hirschgarten tot aufgefunden wurde. Sie war 24 Jahre alt, die näheren Umstände ihres Todes sind nicht bekannt. Dies muss für die Familie ein schwerer Schicksalsschlag gewesen sein.<br />
Pauline Levy erlernte keinen Beruf. Am 8. Oktober 1904 heiratete sie in Friedrichshagen den Arbeiter Julius Adolf Scholz, geboren am 14. September 1879 in Berlin. Er war evangelisch und wohnte mit seinen Eltern in der Liebigstraße 30 in Friedrichshain. Das junge Ehepaar lebte nach der Hochzeit wohl ebenfalls dort. Die Ehe blieb kinderlos. <br />
Paulines Ehemann verstarb am 15. Juli 1923 im Alter von 43 Jahren. Das Paar hatte sich wahrscheinlich vorher getrennt, denn laut der Sterbeurkunde von Julius Scholz lebte er bei seinen Eltern in der Liebigstraße 30, während Pauline in der Samariterstraße 8 wohnte. Es sind keine weiteren Informationen überliefert, die einen Einblick in ihr Leben im Berlin der Weimarer Republik geben könnten.<br />
Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Jüdinnen und Juden seit 1933 begannen auch Zwangsmaßnahmen gegen Pauline Scholz. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung sowie der Entzug staatsbürgerlicher Rechte.<br />
Zu einem unbekannten Zeitpunkt zog ihre Schwester Sophie Levy zu ihr in die aus zwei Zimmern und Küche bestehende Wohnung im ersten Stock des Quergebäudes in der Samariterstraße 8. Zum Zeitpunkt der Volkszählung im Mai 1939 lebte Sophie bereits dort. <br />
Aufgrund der „Polizeiverordnung über die Kennzeichnung der Juden“ konnten sie sich ab dem 19. September 1941 nur noch mit stigmatisierendem „Judenstern“ in der Öffentlichkeit bewegen.<br />
Der Entrechtung und Ausgrenzung folgte die Deportation: Pauline Scholz wurde am 13. Januar 1942 mit dem „8. Osttransport“ nach Riga deportiert und ermordet. <br />
Ihre Schwester Sophie war nach Paulines Deportation möglicherweise gezwungen, in das Krankenhaus oder das Altersheim der Jüdischen Gemeinde in der Iranischen Straße im Wedding zu ziehen. Zumindest befand sie sich dort, als sie am 23. Juni 1942 mit dem „9. Alterstransport“ nach Theresienstadt deportiert wurde. Von dort wurde Sophie Levy am 19. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka verschleppt und ermordet. <br />
Die älteste Schwester Rosa, verheiratete Schneeberg, lebte in Wien und war dort am 1. Februar 1938 gestorben. Ihre Schwester Bertha, verehelichte Jacobsohn, wanderte im Juli 1939 in die USA aus. Das Schicksal des Bruders Raphael Levy ist nicht bekannt.<br />
elt gekommen waren: Rosa (geb. 1865), Bertha (geb. 1868), Raphael (geb. 1870 – er hatte noch eine Zwillingsschwester Josephine, die wenige Monate nach der Geburt starb), Sophie (geb. 1873) und Clara (geb. 1874, gest. 1875). 1879 wurde die jüngste Schwester Martha geboren.<br />
Zum Zeitpunkt von Paulines Geburt wohnte die Familie Levy im Grünen Weg 87 (heute Singerstraße) im heutigen Bezirk Friedrichshain. Der Vater betrieb dort eine Kleiderhandlung. In den 1880er Jahren lebte die Familie in der Großen Frankfurter Straße (heute Karl-Marx-Allee), dann in der Friedenstraße, bevor sie nach Friedrichshagen zog. Die nicht zu Berlin gehörende, am Müggelsee gelegene Landgemeinde Friedrichshagen war damals Villenvorort und beliebtes Ausflugsziel. Der heutige Ortsteil des Bezirks Treptow-Köpenick hatte um 1880 sogar den Titel „Klimatischer Luftkurort“ erhalten. <br />
Über das Leben der Familie Levy in Friedrichshagen haben sich leider keine weiteren Informationen erhalten. Bekannt ist nur, dass die jüngste Schwester Martha am 25. Juli 1903 in der Spree bei Hirschgarten tot aufgefunden wurde. Sie war 24 Jahre alt, die näheren Umstände ihres Todes sind nicht bekannt. Dies muss für die Familie ein schwerer Schicksalsschlag gewesen sein.<br />
Pauline Levy erlernte keinen Beruf. Am 8. Oktober 1904 heiratete sie in Friedrichshagen den Arbeiter Julius Adolf Scholz, geb. am 14. September 1879 in Berlin. Er war evangelisch und wohnte mit seinen Eltern in der Liebigstraße 30 in Friedrichshain. Das junge Ehepaar lebte nach der Hochzeit wohl ebenfalls dort. Die Ehe blieb kinderlos. <br />
Paulines Ehemann verstarb am 15. Juli 1923 im Alter von 43 Jahren. Das Paar hatte sich wahrscheinlich vorher getrennt, denn laut der Sterbeurkunde von Julius Scholz lebte er bei seinen Eltern in der Liebigstraße 30, während Pauline in der Samariterstraße 8 wohnte. Es haben sich keine weiteren Informationen erhalten, die einen Einblick in ihr Leben im Berlin der Weimarer Republik geben könnten.<br />
Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 begannen auch Zwangsmaßnahmen gegen Pauline Scholz. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung sowie der Entzug staatsbürgerlicher Rechte.<br />
Zu einem unbekannten Zeitpunkt zog ihre Schwester Sophie Levy zu ihr in die aus zwei Zimmern und Küche bestehende Wohnung im ersten Stock des Quergebäudes in der Samariterstraße 8. Zum Zeitpunkt der Volkszählung im Mai 1939 lebte Sophie bereits dort. <br />
Aufgrund der „Polizeiverordnung über die Kennzeichnung der Juden“ konnten sie sich ab dem 19. September 1941 nur noch mit stigmatisierendem „Judenstern“ in der Öffentlichkeit bewegen.<br />
Der Entrechtung und Ausgrenzung folgte die Deportation: Pauline Scholz wurde am 13. Januar 1942 mit dem 8. Osttransport nach Riga deportiert und ermordet. <br />
Ihre Schwester Sophie war nach Paulines Deportation möglicherweise gezwungen, in das Krankenhaus oder das Altersheim der Jüdischen Gemeinde in der Iranischen Straße im Wedding zu ziehen. Zumindest befand sie sich dort, als sie am 23. Juni 1942 mit dem 9. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert wurde. Von dort wurde Sophie Levy am 19. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka verschleppt und ermordet. <br />
Die älteste Schwester Rosa, verheiratete Schneeberg, lebte in Wien und war dort am 1. Februar 1938 gestorben. Ihre Schwester Bertha, verehelichte Jacobsohn, wanderte im Juli 1939 in die USA aus. Das Schicksal des Bruders Raphael Levy ist nicht bekannt.

Pauline Levy wurde am 3. März 1877 in Berlin als Tochter des jüdischen Kaufmanns David Levy und seiner Frau Emilie, geb. Wiener, geboren. Sie hatte sechs ältere Geschwister, die ebenfalls alle in Berlin zur WPauline Levy wurde am 3. März 1877 in Berlin als Tochter des jüdischen Kaufmanns David Levy und seiner Frau Emilie, geb. Wiener, geboren. Sie hatte sechs ältere Geschwister, die ebenfalls alle in Berlin zur Welt gekommen waren: Rosa (geb. 1865), Bertha (geb. 1868), Raphael (geb. 1870) und dessen Zwillingsschwester Josephine, die wenige Monate nach der Geburt starb, Sophie (geb. 1873) und Clara (geb. 1874, gest. 1875). 1879 wurde die jüngste Schwester Martha geboren.
Zum Zeitpunkt von Paulines Geburt wohnte die Familie Levy im Grünen Weg 87 (heute Singerstraße) im heutigen Bezirk Friedrichshain. Der Vater betrieb dort eine Kleiderhandlung. In den 1880er-Jahren lebte die Familie in der Großen Frankfurter Straße (heute Karl-Marx-Allee), dann in der Friedenstraße, bevor sie nach Friedrichshagen zog. Die nicht zu Berlin gehörende, am Müggelsee gelegene Landgemeinde Friedrichshagen war damals Villenvorort und beliebtes Ausflugsziel. Der heutige Ortsteil des Bezirks Treptow-Köpenick hatte um 1880 sogar den Titel „Klimatischer Luftkurort“ erhalten.
Über das Leben der Familie Levy in Friedrichshagen sind leider keine weiteren Informationen erhalten. Bekannt ist nur, dass die jüngste Schwester Martha am 25. Juli 1903 in der Spree bei Hirschgarten tot aufgefunden wurde. Sie war 24 Jahre alt, die näheren Umstände ihres Todes sind nicht bekannt. Dies muss für die Familie ein schwerer Schicksalsschlag gewesen sein.
Pauline Levy erlernte keinen Beruf. Am 8. Oktober 1904 heiratete sie in Friedrichshagen den Arbeiter Julius Adolf Scholz, geboren am 14. September 1879 in Berlin. Er war evangelisch und wohnte mit seinen Eltern in der Liebigstraße 30 in Friedrichshain. Das junge Ehepaar lebte nach der Hochzeit wohl ebenfalls dort. Die Ehe blieb kinderlos.
Paulines Ehemann verstarb am 15. Juli 1923 im Alter von 43 Jahren. Das Paar hatte sich wahrscheinlich vorher getrennt, denn laut der Sterbeurkunde von Julius Scholz lebte er bei seinen Eltern in der Liebigstraße 30, während Pauline in der Samariterstraße 8 wohnte. Es sind keine weiteren Informationen überliefert, die einen Einblick in ihr Leben im Berlin der Weimarer Republik geben könnten.
Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Jüdinnen und Juden seit 1933 begannen auch Zwangsmaßnahmen gegen Pauline Scholz. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung sowie der Entzug staatsbürgerlicher Rechte.
Zu einem unbekannten Zeitpunkt zog ihre Schwester Sophie Levy zu ihr in die aus zwei Zimmern und Küche bestehende Wohnung im ersten Stock des Quergebäudes in der Samariterstraße 8. Zum Zeitpunkt der Volkszählung im Mai 1939 lebte Sophie bereits dort.
Aufgrund der „Polizeiverordnung über die Kennzeichnung der Juden“ konnten sie sich ab dem 19. September 1941 nur noch mit stigmatisierendem „Judenstern“ in der Öffentlichkeit bewegen.
Der Entrechtung und Ausgrenzung folgte die Deportation: Pauline Scholz wurde am 13. Januar 1942 mit dem „8. Osttransport“ nach Riga deportiert und ermordet.
Ihre Schwester Sophie war nach Paulines Deportation möglicherweise gezwungen, in das Krankenhaus oder das Altersheim der Jüdischen Gemeinde in der Iranischen Straße im Wedding zu ziehen. Zumindest befand sie sich dort, als sie am 23. Juni 1942 mit dem „9. Alterstransport“ nach Theresienstadt deportiert wurde. Von dort wurde Sophie Levy am 19. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka verschleppt und ermordet.
Die älteste Schwester Rosa, verheiratete Schneeberg, lebte in Wien und war dort am 1. Februar 1938 gestorben. Ihre Schwester Bertha, verehelichte Jacobsohn, wanderte im Juli 1939 in die USA aus. Das Schicksal des Bruders Raphael Levy ist nicht bekannt.
elt gekommen waren: Rosa (geb. 1865), Bertha (geb. 1868), Raphael (geb. 1870 – er hatte noch eine Zwillingsschwester Josephine, die wenige Monate nach der Geburt starb), Sophie (geb. 1873) und Clara (geb. 1874, gest. 1875). 1879 wurde die jüngste Schwester Martha geboren.
Zum Zeitpunkt von Paulines Geburt wohnte die Familie Levy im Grünen Weg 87 (heute Singerstraße) im heutigen Bezirk Friedrichshain. Der Vater betrieb dort eine Kleiderhandlung. In den 1880er Jahren lebte die Familie in der Großen Frankfurter Straße (heute Karl-Marx-Allee), dann in der Friedenstraße, bevor sie nach Friedrichshagen zog. Die nicht zu Berlin gehörende, am Müggelsee gelegene Landgemeinde Friedrichshagen war damals Villenvorort und beliebtes Ausflugsziel. Der heutige Ortsteil des Bezirks Treptow-Köpenick hatte um 1880 sogar den Titel „Klimatischer Luftkurort“ erhalten.
Über das Leben der Familie Levy in Friedrichshagen haben sich leider keine weiteren Informationen erhalten. Bekannt ist nur, dass die jüngste Schwester Martha am 25. Juli 1903 in der Spree bei Hirschgarten tot aufgefunden wurde. Sie war 24 Jahre alt, die näheren Umstände ihres Todes sind nicht bekannt. Dies muss für die Familie ein schwerer Schicksalsschlag gewesen sein.
Pauline Levy erlernte keinen Beruf. Am 8. Oktober 1904 heiratete sie in Friedrichshagen den Arbeiter Julius Adolf Scholz, geb. am 14. September 1879 in Berlin. Er war evangelisch und wohnte mit seinen Eltern in der Liebigstraße 30 in Friedrichshain. Das junge Ehepaar lebte nach der Hochzeit wohl ebenfalls dort. Die Ehe blieb kinderlos.
Paulines Ehemann verstarb am 15. Juli 1923 im Alter von 43 Jahren. Das Paar hatte sich wahrscheinlich vorher getrennt, denn laut der Sterbeurkunde von Julius Scholz lebte er bei seinen Eltern in der Liebigstraße 30, während Pauline in der Samariterstraße 8 wohnte. Es haben sich keine weiteren Informationen erhalten, die einen Einblick in ihr Leben im Berlin der Weimarer Republik geben könnten.
Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 begannen auch Zwangsmaßnahmen gegen Pauline Scholz. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung sowie der Entzug staatsbürgerlicher Rechte.
Zu einem unbekannten Zeitpunkt zog ihre Schwester Sophie Levy zu ihr in die aus zwei Zimmern und Küche bestehende Wohnung im ersten Stock des Quergebäudes in der Samariterstraße 8. Zum Zeitpunkt der Volkszählung im Mai 1939 lebte Sophie bereits dort.
Aufgrund der „Polizeiverordnung über die Kennzeichnung der Juden“ konnten sie sich ab dem 19. September 1941 nur noch mit stigmatisierendem „Judenstern“ in der Öffentlichkeit bewegen.
Der Entrechtung und Ausgrenzung folgte die Deportation: Pauline Scholz wurde am 13. Januar 1942 mit dem 8. Osttransport nach Riga deportiert und ermordet.
Ihre Schwester Sophie war nach Paulines Deportation möglicherweise gezwungen, in das Krankenhaus oder das Altersheim der Jüdischen Gemeinde in der Iranischen Straße im Wedding zu ziehen. Zumindest befand sie sich dort, als sie am 23. Juni 1942 mit dem 9. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert wurde. Von dort wurde Sophie Levy am 19. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka verschleppt und ermordet.
Die älteste Schwester Rosa, verheiratete Schneeberg, lebte in Wien und war dort am 1. Februar 1938 gestorben. Ihre Schwester Bertha, verehelichte Jacobsohn, wanderte im Juli 1939 in die USA aus. Das Schicksal des Bruders Raphael Levy ist nicht bekannt.