Emil Hirschfeldt

Verlegeort
Schleiermacherstraße 20
Bezirk/Ortsteil
Kreuzberg
Verlegedatum
16. Februar 2023
Geboren
03. Mai 1873 in Pyritz (Pommern) / Pyrzyce
Deportation
am 19. Januar 1942 nach Riga
Ermordet

Emil Hirschfeldt wurde am 3. Mai 1873 in Pyritz in der preußischen Provinz Pommern geboren. Die Kleinstadt Pyritz (polnisch Pyrzyce) liegt 40 km südöstlich von Stettin. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Emil Hirschfeldt haben sich keine Zeugnisse erhalten. Sicher ist, dass er einer jüdischen Familie entstammte. Unbekannt ist, welchen Beruf Emil Hirschfeldt ergriff und wann er nach Berlin übersiedelte. Bis 1924 war er bei der Victoria-Versicherung in Berlin angestellt. Er blieb Zeit seines Lebens unverheiratet.

Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 begannen auch Zwangsmaßnahmen gegen Emil Hirschfeldt. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben. 

Laut dem Jüdischen Adressbuch für Berlin wohnte er bereits 1932 in der Schleiermacherstraße 20 (das Haus existiert nicht mehr). Im Januar 1941 musste Emil Hirschfeldt zur Untermiete in die Wohnung von Felix Flater (geb. 1867 in Neustettin / Pommern) im Haus Hallesches Ufer 58 ziehen. Dieses Gebäude existiert ebenfalls nicht mehr, es befand sich direkt gegenüber des U-Bahnhofs Möckernbrücke. In der Wohnung lebten auch noch sechs Geschwister von Felix Flater. 

Aufgrund der „Polizeiverordnung über die Kennzeichnung der Juden“ konnte sich Emil Hirschfeldt ab dem 19. September 1941 nur noch mit stigmatisierendem „Judenstern“ in der Öffentlichkeit bewegen.

Der Entrechtung folgte die Deportation: Der 68-Jährige wurde am 19. Januar 1942 mit dem 9. Osttransport vom Bahnhof Grunewald in das Ghetto Riga deportiert und kam zu einem unbekannten Zeitpunkt ums Leben. Mit dem selben Transport wurden auch fünf der Geschwister Flater nach Riga verschleppt und ermordet. Felix Flater und eine weitere Schwester wurden am 14. September 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo beide ums Leben kamen.