Adolf Reich

Verlegeort
Schöneberger Straße 24
Historischer Name
Bahnhofstraße 2
Bezirk/Ortsteil
Kreuzberg
Verlegedatum
01. September 2018
Geboren
12. Juni 1884 in Zalenze (Schlesien) / Załęże
Beruf
Kaufmann
Deportation
am 01. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Adolf Reich kam am 12. Juni 1884 im schlesischen Zalenze (heute Załęże, seit 1924 ein Stadtteil von Kattowitz) als Sohn des jüdischen Kaufmanns Simon Reich und dessen Ehefrau Henriette, geb. Schindler, zur Welt. Er hatte fünf Schwestern, die ebenfalls alle in Zalenze geboren wurden: Pauline (Paula, geb. 1880), Rosa (geb. 1881), Martha (geb. 1883), Betti (geb. 1886) und Else (geb. 1888).<br />
Nach dem Tod des Vaters zog die Mutter wahrscheinlich um 1903 mit ihren Kindern nach Berlin. Im Berliner Adressbuch ist sie das erste Mal in diesem Jahr mit der Adresse Alte Jakobstraße 108 im heutigen Bezirk Kreuzberg verzeichnet. Sie vermietete dort auch Zimmer. Im Jahr 1910 zog sie in die nicht weit entfernte Mathieustraße 10. Diese kleine Straße existiert heute nicht mehr, sie verlief zwischen Alexandrinen- und Lobeckstraße, parallel zur Oranienstraße und befand sich unmittelbar hinter der St. Jacobi-Kirche. <br />
Auch Adolf Reich – er war inzwischen Kaufmann geworden – wohnte bis 1933 in der Mathieustraße 10. Er war ledig und kinderlos. Mit einem Geschäftspartner besaß er einen Textilgroßhandel. Mit zunehmendem Verfolgungsdruck durch die Nazis wanderte dieser Geschäftspartner mit seiner Familie nach Südamerika aus und Adolf Reich kaufte ihm seinen Anteil ab. <br />
Etwa 1936 zog er in die Bahnhofstraße 2, direkt neben dem Anhalter Bahnhof gelegen. Auch diese Straße existiert nicht mehr, die Adresse entspricht heute etwa der Schöneberger Straße 24.<br />
Seit dem 27. Januar 1941 musste Adolf Reich Zwangsarbeit bei den Siemens-Schuckert-Werken leisten. Er wurde am 27. Februar 1943 Opfer der „Fabrikaktion“, bei der die bis dahin von der Deportation verschont gebliebenen Berliner Juden, die in Rüstungsbetrieben zwangsbeschäftigt waren, verhaftet und deportiert wurden.<br />
Adolf Reich wurde am 1. März 1943 mit dem „31. Osttransport“ nach Auschwitz verschleppt und ermordet.

Adolf Reich kam am 12. Juni 1884 im schlesischen Zalenze (heute Załęże, seit 1924 ein Stadtteil von Kattowitz) als Sohn des jüdischen Kaufmanns Simon Reich und dessen Ehefrau Henriette, geb. Schindler, zur Welt. Er hatte fünf Schwestern, die ebenfalls alle in Zalenze geboren wurden: Pauline (Paula, geb. 1880), Rosa (geb. 1881), Martha (geb. 1883), Betti (geb. 1886) und Else (geb. 1888).
Nach dem Tod des Vaters zog die Mutter wahrscheinlich um 1903 mit ihren Kindern nach Berlin. Im Berliner Adressbuch ist sie das erste Mal in diesem Jahr mit der Adresse Alte Jakobstraße 108 im heutigen Bezirk Kreuzberg verzeichnet. Sie vermietete dort auch Zimmer. Im Jahr 1910 zog sie in die nicht weit entfernte Mathieustraße 10. Diese kleine Straße existiert heute nicht mehr, sie verlief zwischen Alexandrinen- und Lobeckstraße, parallel zur Oranienstraße und befand sich unmittelbar hinter der St. Jacobi-Kirche.
Auch Adolf Reich – er war inzwischen Kaufmann geworden – wohnte bis 1933 in der Mathieustraße 10. Er war ledig und kinderlos. Mit einem Geschäftspartner besaß er einen Textilgroßhandel. Mit zunehmendem Verfolgungsdruck durch die Nazis wanderte dieser Geschäftspartner mit seiner Familie nach Südamerika aus und Adolf Reich kaufte ihm seinen Anteil ab.
Etwa 1936 zog er in die Bahnhofstraße 2, direkt neben dem Anhalter Bahnhof gelegen. Auch diese Straße existiert nicht mehr, die Adresse entspricht heute etwa der Schöneberger Straße 24.
Seit dem 27. Januar 1941 musste Adolf Reich Zwangsarbeit bei den Siemens-Schuckert-Werken leisten. Er wurde am 27. Februar 1943 Opfer der „Fabrikaktion“, bei der die bis dahin von der Deportation verschont gebliebenen Berliner Juden, die in Rüstungsbetrieben zwangsbeschäftigt waren, verhaftet und deportiert wurden.
Adolf Reich wurde am 1. März 1943 mit dem „31. Osttransport“ nach Auschwitz verschleppt und ermordet.