Hans Coppi

Verlegeort
Seidelstr. 23
Historischer Name
Kolonie am Waldessaum
Bezirk/Ortsteil
Tegel
Verlegedatum
05. August 2011
Geboren
25. Januar 1916 in Berlin
Beruf
Techniker
Verhaftet
12. September 1942 in Schrimm bei Posen
Verhaftet
im Gestapozentrale Prinz-Albrecht-Straße
Hingerichtet
22. Dezember 1942 in Berlin-Plötzensee

Hans Coppi wurde am 25. Januar 1916 in Berlin geboren. ln einer Arbeiterfamilie im Wedding aufgewachsen – seine Eltern waren Kommunisten – besuchte Hans Coppi von 1929 bis 1932 die Schulfarm auf der Insel Scharfenberg im Tegeler See. 1931/32 schloss er sich den ,.Roten Pfadfindern“ und dem Kommunistischen Jugendverband (KJVD) in Tegel an. Im Februar 1933 zog die Familie Coppi auf die neu gegründete Kolonie „Am Waldessaum“ in Borsigwalde.<br />
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Wegen illegalen Verteilens von Flugblättern gesucht, wurde Hans Coppi Anfang Februar 1934 festgenommen, kurze Zeit in das KZ Oranienburg verschleppt und zu einem Jahr Jugendgefängnis verurteilt. Nach seiner Entlassung aus der JVA Plötzensee schloss er sich wieder dem Scharfenberger Freundes- und Widerstandskreis an.<br />
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Ab November 1938 arbeitete er als Dreher in einer kleinen Maschinenbaufabrik und begann auf einer Abendschule eine Ausbildung als Techniker. Coppi hatte Kontakte zu früheren Freunden aus dem KJVD und schloss sich 1939 der Widerstandsgruppe um den Dramaturgen Wilhelm Schürmann-Horstern an. Über Heinrich Scheel, seinen Scharfenberger Schulfreund, lernte Coppi im Jahre 1940 den Leutnant der Luftwaffe, Harro Schulze-Boysen, kennen, der ihn im Juni 1941 dafür gewann, eine Funkverbindung in die Sowjetunion herzustellen. Diese kam wegen fehlender Vorkenntnisse und technischer Probleme jedoch nicht zustande. Coppi beteiligte sich an Flugblatt- und Zettelklebeaktionen und kümmerte sich im August 1942 um den aus Moskau eingetroffenen Fallschirmagenten Albert Hößler. Im Juni 1941 heiratete er Hilde Rake, mit der er seit 1940 eng befreundet war und die seine Widerstandsaktivitäten unterstützte.<br />
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Nach seiner Einberufung zur Wehrmacht wurde Hans Coppi am 12. September 1942 in Schrimm bei Posen festgenommen, in der Gestapozentrale Prinz-Albrecht-Straße verhört und gefoltert. In einem Brief aus dem Hausgefängnis der Gestapozentrale schreibt er seiner Frau im November 1942: „… Jede Kleinigkeit wurde uns zum großen Erlebnis, sobald wir sie zusammen unternahmen. Mir ist es wie ein Symbol, dass Du gerade an jenem Maitage wie der leibhaftige Frühling in unser Häuschen kamst. Weißt du noch, wie schwer Dir Dein ‚Ja‘ für unsere gemeinsame Zukunft wurde? Es war für uns beide der Beginn eines neuen Lebens.“ Nachdem Hans Coppi am 9. Dezember 1942 seinen neugeborenen Sohn hatte sehen können, wurde er am 19. Dezember 1942 vom Reichskriegsgericht zum Tode verurteilt und drei Tage später in der Hinrichtungsstätte Berlin-Plötzensee ermordet. Nach 1945 wurde die im Krieg zerstörte Laube, in der Hans und Hilde Coppi seit Mai 1941 gewohnt hatten, wieder aufgebaut. Seitdem erinnert eine Gedenktafel an die mutigen Gegner des Naziregimes.

Hans Coppi wurde am 25. Januar 1916 in Berlin geboren. ln einer Arbeiterfamilie im Wedding aufgewachsen – seine Eltern waren Kommunisten – besuchte Hans Coppi von 1929 bis 1932 die Schulfarm auf der Insel Scharfenberg im Tegeler See. 1931/32 schloss er sich den ,.Roten Pfadfindern“ und dem Kommunistischen Jugendverband (KJVD) in Tegel an. Im Februar 1933 zog die Familie Coppi auf die neu gegründete Kolonie „Am Waldessaum“ in Borsigwalde.

Wegen illegalen Verteilens von Flugblättern gesucht, wurde Hans Coppi Anfang Februar 1934 festgenommen, kurze Zeit in das KZ Oranienburg verschleppt und zu einem Jahr Jugendgefängnis verurteilt. Nach seiner Entlassung aus der JVA Plötzensee schloss er sich wieder dem Scharfenberger Freundes- und Widerstandskreis an.

Ab November 1938 arbeitete er als Dreher in einer kleinen Maschinenbaufabrik und begann auf einer Abendschule eine Ausbildung als Techniker. Coppi hatte Kontakte zu früheren Freunden aus dem KJVD und schloss sich 1939 der Widerstandsgruppe um den Dramaturgen Wilhelm Schürmann-Horstern an. Über Heinrich Scheel, seinen Scharfenberger Schulfreund, lernte Coppi im Jahre 1940 den Leutnant der Luftwaffe, Harro Schulze-Boysen, kennen, der ihn im Juni 1941 dafür gewann, eine Funkverbindung in die Sowjetunion herzustellen. Diese kam wegen fehlender Vorkenntnisse und technischer Probleme jedoch nicht zustande. Coppi beteiligte sich an Flugblatt- und Zettelklebeaktionen und kümmerte sich im August 1942 um den aus Moskau eingetroffenen Fallschirmagenten Albert Hößler. Im Juni 1941 heiratete er Hilde Rake, mit der er seit 1940 eng befreundet war und die seine Widerstandsaktivitäten unterstützte.

Nach seiner Einberufung zur Wehrmacht wurde Hans Coppi am 12. September 1942 in Schrimm bei Posen festgenommen, in der Gestapozentrale Prinz-Albrecht-Straße verhört und gefoltert. In einem Brief aus dem Hausgefängnis der Gestapozentrale schreibt er seiner Frau im November 1942: „… Jede Kleinigkeit wurde uns zum großen Erlebnis, sobald wir sie zusammen unternahmen. Mir ist es wie ein Symbol, dass Du gerade an jenem Maitage wie der leibhaftige Frühling in unser Häuschen kamst. Weißt du noch, wie schwer Dir Dein ‚Ja‘ für unsere gemeinsame Zukunft wurde? Es war für uns beide der Beginn eines neuen Lebens.“ Nachdem Hans Coppi am 9. Dezember 1942 seinen neugeborenen Sohn hatte sehen können, wurde er am 19. Dezember 1942 vom Reichskriegsgericht zum Tode verurteilt und drei Tage später in der Hinrichtungsstätte Berlin-Plötzensee ermordet. Nach 1945 wurde die im Krieg zerstörte Laube, in der Hans und Hilde Coppi seit Mai 1941 gewohnt hatten, wieder aufgebaut. Seitdem erinnert eine Gedenktafel an die mutigen Gegner des Naziregimes.