Oskar Haase

Verlegeort
Wittstocker Straße 10
Bezirk/Ortsteil
Moabit
Verlegedatum
16. Mai 2018
Geboren
11. November 1899 in Tremessen (Posen) / Trzemeszno
Beruf
Friseur
Deportation
am 27. November 1941 nach Riga-Rumbula
Ermordet
30. November 1941 in Riga-Rumbula

Aus der Rede von Benjamin Gidron, gehalten auf der Stolperstein-Verlegung für die Familie Haase.

Wir haben uns heute hier versammelt, fast 77 Jahre nachdem die Familie Haase – Oskar und Rosa mit ihren Kindern Thea und Joachim – dieses Haus zum letzten Mal verlassen hat, um deportiert und im Wald von Rumbula in der Nähe von Riga in Lettland getötet zu werden. Oskar war 42, Rosa 37, Thea 13 und Joachim 9 Jahre alt.

Rosa war eine jüngere Schwester meiner Großmutter, die hier in diesem Kiez lebte, wie die meisten ihrer Brüder und Schwestern (sie waren ursprünglich neun) in den 20er und 30er Jahren mit ihren Familien.
Als ich damit begann, meine Familiengeschichte zu erforschen, wollte ich nicht nur erfahren, wie und wann sie ermordet wurden, sondern auch und in erster Linie, wie und wovon sie hier in Moabit lebten. Sie waren einfache Arbeiter und Angestellte, die wie viele andere in jenen schwierigen Jahren um’s Überleben kämpften. Ich fand fast keine Aufzeichnungen über ihr Leben. Was wir wissen ist, dass Oskar Friseur war und später als Fahrer gearbeitet hat.

Das ältere Kind, Thea, wurde 1935 in die Heinrich-von Kleist-Schule in der Levetzowstraße eingeschult, wurde aber 1941, einige Monate vor der Deportation der Familie, gezwungen, die Schule zu verlassen und mit anderen jüdischen Kindern auf die 216. Volksschule geschickt. Joachim ging in die 4. Jüdische Volksschule in der Klopstockstraße.

Die Familie Haase wurde am 27. November 1941 ab Bahnhof Grunewald mit dem 7. Transport nach Riga in den Tod geschickt. Im Zug waren 1053 Deportierte. Sie erreichten den Bahnhof Skirotava in Riga in der Nacht vom 29. zum 30. November und wurden am nächsten Morgen zum Wald von Rumbula getrieben und dort erschossen.

Im November 1941 verließ die Familie Haase – Oskar und Rosa mit ihren Kindern Thea und Joachim – das Haus in der Wittstocker Straße 10 zum letzten Mal, um deportiert und im Wald von Rumbula in der Nähe von Riga in Lettland getötet zu werden. Oskar war 42, Rosa 37, Thea 13 und Joachim 9 Jahre alt.

Rosa war eine jüngere Schwester meiner Großmutter, die hier in diesem Kiez lebte, wie die meisten ihrer Brüder und Schwestern (sie waren ursprünglich neun) in den 20er und 30er Jahren mit ihren Familien.
Als ich damit begann, meine Familiengeschichte zu erforschen, wollte ich nicht nur erfahren, wie und wann sie ermordet wurden, sondern auch und in erster Linie, wie und wovon sie hier in Moabit lebten. Sie waren einfache Arbeiter und Angestellte, die wie viele andere in jenen schwierigen Jahren ums Überleben kämpften. Ich fand fast keine Aufzeichnungen über ihr Leben. Was wir wissen ist, dass Oskar Friseur war und später als Fahrer gearbeitet hat.

Das ältere Kind, Thea, wurde 1935 in die Heinrich-von Kleist-Schule in der Levetzowstraße eingeschult, wurde aber 1941, einige Monate vor der Deportation der Familie, gezwungen, die Schule zu verlassen und mit anderen jüdischen Kindern auf die 216. Volksschule geschickt. Joachim ging in die 4. Jüdische Volksschule in der Klopstockstraße.

Die Familie Haase wurde am 27. November 1941 ab Bahnhof Grunewald mit dem VII. Transport nach Riga in den Tod geschickt. Im Zug waren 1053 Deportierte. Sie erreichten den Bahnhof Skirotava in Riga in der Nacht vom 29. zum 30. November und wurden am nächsten Morgen zum Wald von Rumbula getrieben und dort erschossen.