Hermann Holzheim

Verlegeort
Wolliner Str. 3
Historischer Name
Wolliner Straße 3
Bezirk/Ortsteil
Mitte
Geboren
24. Dezember 1891 in Neustettin (Pommern) / Szczecinek
Beruf
Handelsvertreter
Verhaftet
Februar 1941 bis 01. August 1941 in Berlin-Spandau
Deportation
am 01. August 1941 nach Dachau
Tot
22. November 1941 im KZ Dachau

Hermann Holzheim wurde am 24. Dezember 1891 in Neustettin/Pommern geboren. Als Sohn eines Fleischermeisters besuchte er in Neustettin die Volksschule und begann eine kaufmännische Ausbildung in der Lederbranche. Nach dem Ersten Weltkrieg, aus dem er mit erheblich eingeschränkter Sehkraft zurückkehrte, arbeitete er zunächst im Geschäft des Vaters, dann machte er sich selbständig als Handelsreisender für Kleidungsstoffe und kam nach Berlin. 1935 wurde er infolge der Boykottaufrufe gegen jüdische Händler erwerbslos und musste von der Unterstützung durch die öffentliche Wohlfahrt leben. Als ihm auch diese im Januar 1941 entzogen wurde, unterstützte ihn die Jüdische Gemeinde. Hermann Holzheim hatte Mitte der 1930er Jahre einen schwulen Freundeskreis um sich geschart. Sein Revier war die Mulackstraße und die einschlägig bekannten Lokale „Gormannbude und „Weltkrug. Seine Wohnung in der Wolliner Straße 3 im Bezirk Mitte wurde zum Treffpunkt für Männer, die bereits Opfer der Homosexuellenverfolgung geworden waren. Er selbst entging 1937 nur knapp einem Strafverfahren, nachdem die Gestapo Verdacht geschöpft hatte. Zugleich vermiete er Zimmer an seine Freunde. Sie unterstützten den mittlerweile fast Erblindeten, besuchten ihn regelmäßig, kauften für ihn ein. Zusammen mit seinen Freunden wurde er Anfang Februar 1941 verhaftet und vom Landgericht zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Während dieser Zeit kümmerte sich sein in Berlin lebender Bruder Alfred um ihn. Nach der Entlassung aus dem Gefängnis Spandau im August 1941 wurde Hermann Holzheim erneut verhaftet und ins KZ Dachau deportiert, wo er drei Monate später, am 22. November 1941, ums Leben kam.

Hermann Holzheim wurde am 24. Dezember 1891 in Neustettin/Pommern geboren. Als Sohn eines Fleischermeisters besuchte er in Neustettin die Volksschule und begann eine kaufmännische Ausbildung in der Lederbranche. Nach dem Ersten Weltkrieg, aus dem er mit erheblich eingeschränkter Sehkraft zurückkehrte, arbeitete er zunächst im Geschäft des Vaters, dann machte er sich selbständig als Handelsreisender für Kleidungsstoffe und kam nach Berlin. 1935 wurde er infolge der Boykottaufrufe gegen jüdische Händler erwerbslos und musste von der Unterstützung durch die öffentliche Wohlfahrt leben. Als ihm auch diese im Januar 1941 entzogen wurde, unterstützte ihn die Jüdische Gemeinde. Hermann Holzheim hatte Mitte der 1930er Jahre einen schwulen Freundeskreis um sich geschart. Sein Revier war die Mulackstraße und die einschlägig bekannten Lokale „Gormannbude und „Weltkrug. Seine Wohnung in der Wolliner Straße 3 im Bezirk Mitte wurde zum Treffpunkt für Männer, die bereits Opfer der Homosexuellenverfolgung geworden waren. Er selbst entging 1937 nur knapp einem Strafverfahren, nachdem die Gestapo Verdacht geschöpft hatte. Zugleich vermiete er Zimmer an seine Freunde. Sie unterstützten den mittlerweile fast Erblindeten, besuchten ihn regelmäßig, kauften für ihn ein. Zusammen mit seinen Freunden wurde er Anfang Februar 1941 verhaftet und vom Landgericht zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Während dieser Zeit kümmerte sich sein in Berlin lebender Bruder Alfred um ihn. Nach der Entlassung aus dem Gefängnis Spandau im August 1941 wurde Hermann Holzheim erneut verhaftet und ins KZ Dachau deportiert, wo er drei Monate später, am 22. November 1941, ums Leben kam.