Frieda Herzfeld née Meyer

Location 
Dunckerstr. 21
District
Prenzlauer Berg
Stone was laid
30 August 2023
Born
10 January 1871 in Harzgerode
Deportation
on 31 July 1942 from Berlin to Theresienstadt
Murdered
28 February 1943 in Theresienstadt

Frieda Meyer wurde am 10. Januar 1871 in Harzgerode/Anhalt geboren. Über ihre Eltern wissen wir leider nichts. Sie war verheiratet mit dem Kaufmann Max Salomon Herzfeld.

Wann und wo Frieda und Max heirateten ist leider unbekannt. Das Ehepaar muss vor 1895 nach Berlin gekommen sein, denn hier wurde am 8. August 1895 ihr Sohn Heinz Herzfeld geboren, aus dessen Geburtsurkunde die Daten der Eltern stammen.

Wo die Familie in den folgenden Jahren wohnte, konnte anhand der Berliner Adressbücher leider nicht ermittelt werden. Der Sohn Heinz heiratete 1920 in Berlin-Kreuzberg.

Am 17. Mai 1939 wurde im Deutschen Reich eine Volkszählung durchgeführt, in deren Rahmen von allen Bürgern die Frage nach ihrer „rassischen“ Abstammung zu beantworten war. Diese Ergänzungskarten wurden danach ausgesondert und für die Vorbereitung der planmäßigen Vernichtung der jüdischen Bürger genutzt. Diese Ergänzungskarten befinden sich heute im Bundesarchiv und können zu Forschungszwecken genutzt werden.

Aus diesen Dokumenten wissen wir, dass Frieda Herzfeld, geb. Meyer, im Mai 1939 in der Dunckerstraße 21 bei ihrem Sohn und dessen Familie lebte. Wann sie zu ihnen zog, ist leider ebenso wenig zu ermitteln gewesen wie über den Verbleib des Ehemannes, Max Salomon Herzfeld.

Alle Herzfeld`s hatten die Frage nach den jüdischen Großeltern mit JJJJ (2* Großeltern väterlicherseits und 2* Großeltern mütterlicherseits) beantwortet. Damit waren sie nach NS-Ideologie „Volljuden“ und allen staatlichen Repressalien - wie Entrechtung, Enteignung, Verfolgung und Ermordung – ausgeliefert, die in den Folgejahren stetig zunahmen.

Zur öffentlichen Brandmarkung mussten sie ab dem 1. September 1941 den 'Judenstern' tragen. Ab Oktober 1941 begannen die Nazis auch in Berlin mit den planmäßigen Deportationen und der Ermordung der jüdischen Bevölkerung.

Am 31. Juli 1942 wurde die 67-jährige Frieda Herzfeld geb. Meyer mit dem 34. Alterstransport in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo ihr Tod sieben Monate später mit dem 28. Februar 1943 dokumentiert wurde.

Auf der überlieferten Transportliste ist als letzter Wohnort die Weißenburger Straße 76 in Prenzlauer Berg angeben. Frieda musste mit Sohn und Schwiegertochter also noch 1941 aus der Dunckerstraße 21 in die Weißenburger Straße 76 umziehen. Heinz wird noch bis 1941 mit der Dunckerstraße 21 im Berliner Adressbuch genannt.