Hertha Herzfeld née Cerf

Location 
Dunckerstr. 21
District
Prenzlauer Berg
Stone was laid
30 August 2023
Born
14 May 1898 in Chemnitz
Occupation
Buchhalterin
Deportation
on 02 March 1943 from Berlin to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Hertha Cerf wurde am 14. Mai 1898 in Chemnitz/Sachsen geboren. Wann sie nach Berlin kam, ließ sich nicht ermitteln. Am 4. Dezember 1920 heiratete sie hier als Buchhalterin den 1895 in Berlin geborenen Kaufmann Heinz Herzfeld. Beide Brautleute wohnten – lt. Eheurkunde - in der Yorkstraße in Berlin-Kreuzberg.

Am 20. September 1921 wurde ihre Tochter Annemarie geboren. Die junge Familie zog 1922 in die Schönhauser Allee 140 in Berlin-Prenzlauer Berg. Bis zur Ausgabe 1933 wird der Haushaltsvorstand Heinz Herzfeld unter dieser Adresse als Kaufmann mit einem Telefonanschluss in den Berliner Adressbüchern genannt.

Mit der Machtübernahme der Nazis in Deutschland wurden sehr zügig die - sicher langfristig vorbereiteten - Maßnahmen gegen jüdische sowie politisch unliebsame Bürger umgesetzt.

Davon muss auch die Familie Herzfeld im Jahre 1933 betroffen gewesen sein. Heinz Herzfeld musste offensichtlich sein selbständiges Gewerbe aufgeben und die Familie zog um.

Ab der Adressbuchausgabe 1935 wird Heinz Herzfeld als Lichtbildvorführer in Berlin N 58, Dunckerstraße 21 (Prenzlauer Berg) genannt.

Am 17. Mai 1939 wurde im Deutschen Reich eine Volkszählung durchgeführt, in deren Rahmen von allen Bürgern die Frage nach ihrer „rassischen“ Abstammung zu beantworten war. Diese Ergänzungskarten wurden danach ausgesondert und für die Vorbereitung der planmäßigen Vernichtung der jüdischen Bürger genutzt. Diese Ergänzungskarten befinden sich heute im Bundesarchiv und können zu Forschungszwecken genutzt werden.

Aus diesen Dokumenten wissen wir, dass im Mai 1939 in der Dunckerstraße 21 auch die Schwiegermutter, Frieda Herzfeld geb. Meyer, bei ihnen lebte.

Alle Herzfeld`s hatten die Frage nach den jüdischen Großeltern mit JJJJ (2* Großeltern väterlicherseits und 2* Großeltern mütterlicherseits) beantwortet. Damit waren sie nach NS-Ideologie „Volljuden“ und allen staatlichen Repressalien - wie Entrechtung, Enteignung, Verfolgung und Ermordung – ausgeliefert, die in den Folgejahren stetig zunahmen.

Zur öffentlichen Brandmarkung mussten sie ab dem 1. September 1941 den ‚Judenstern‘ tragen. Ab Oktober 1941 begannen die Nazis auch in Berlin mit den planmäßigen Deportationen und der Ermordung der jüdischen Bevölkerung.

Hertha und ihr Mann Heinz wurden am 2. März 1943 (sieben Monate nach der Deportation der Schwiegermutter) mit dem 32. Osttransport über Theresienstadt nach Auschwitz deportiert.

Heinz kam in das ZAL BUNA Monowitz und musste für die I.G. Farben Zwangsarbeit leisten. Für Heinz Herzfeld ist der 21. März 1943 als Todesdatum dokumentiert.

Von Hertha Herzfeld, geb. Cerf, ist das genaue Todesdatum unbekannt.