Paul Philippsborn

Location 
Dunckerstr. 21
District
Prenzlauer Berg
Stone was laid
30 August 2023
Born
14 June 1905 in Schwetz (Westpreußen) / Świecie
Occupation
Kinovorführer
Deportation
on 04 March 1943 from Berlin to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Paul Philippsborn wurde am 14. Juni 1905 in Schwetz (Swiecie/Polen) geboren. Seine Eltern waren der Kaufmann Arthur Philippsborn und Rosalie geb. Bernstein. Er hatte einen 3 Jahre jüngeren Bruder Erwin und die 5 Jahre jüngere Schwester Ruth.

Etwa um 1920 zog die 5-köpfige Familie nach Charlottenburg, welches gerade nach Berlin eingemeindet worden war. Ab der Ausgabe 1921 des Berliner Adressbuches wird der Vater Arthur Philippsborn mit seiner Strumpfhalterfabrik und dem Wohnort in der Wilmersdorfer Straße 86 genannt. Etwa 1933 wurde die Ehe der Eltern geschieden.

Als die Schwester Ruth Philippsborn 1934 in Berlin den Kontrolleur Emil Neumann heiratete, war Paul ihr Trauzeuge und wohnte wie Ruth in der Kurische Straße 1 (heute John-Schehr-Str. 1 Ecke Greifswalder Straße) in Berlin-Prenzlauer Berg. Als seinen Beruf gab Paul Kino-Vorführer an.

In den Unterlagen der im Mai 1939 im Deutschen Reich erfolgten Volkszählung wurden die Familien Neumann (Schwester Ruth, ihr Ehemann und ihre Töchter Ingrid und Helga) und Philippsborn mit Mutter Rosalie und den Söhnen Erwin und Paul in Berlin-Friedrichshain in der Rigaer Straße 107 erfasst.

Paul Philippsborn heiratete am 17. Januar 1941 auf dem Standesamt Prenzlauer Berg die 1921 in Berlin geborenen Annemarie Herzfeld. Man darf vermuten, dass sich die beiden durch die berufliche Zusammenarbeit des KinovorführersKon Paul mit Annemaries Vater, Heinz Herzfeld, als Lichtbildvorführer kennengelernt hatten. Wo das Ehepaar wohnte, war nicht recherchierbar. Vielleicht wohnten sie in den ersten Monaten noch bei den Eltern Herzfeld in der Dunckerstraße 21.

Ab Oktober 1941 begannen die Nazis auch in Berlin mit den planmäßigen Deportationen und der Ermordung der jüdischen Bevölkerung.

Von Paul ist bekannt, dass er bis zu seiner Deportation bei Warnecke & Böhm in Berlin-Weißensee Zwangsarbeit leisten musste.

Am 4. März 1943 wurden Annemarie und Paul Philippsborn, der am 27. Februar 1943 im Rahmen der sogenannten „Fabrikaktion“ verhaftet worden war, mit dem 34. Osttransport nach Auschwitz deportiert. In der Transportliste wird als ihre letzte Adresse die Boxhagener Straße 118 „bei Ingwer“ genannt. Ob dies ein frei gewählter Wohnsitz war, ist fraglich.

Paul wurde ins KZ Monowitz/ Zwangsarbeitslager Auschwitz III zur Zwangsarbeit „überstellt“. Sein Todeszeitpunkt wird mit April 1945 angegeben.

Auschwitz III war das erste von einem privaten Industrieunternehmen geplante und finanzierte Konzentrationslager, das ausschließlich für die Zwangsarbeit von KZ-Häftlingen vorgesehen war.

Das genaue Todesdatum von Annemarie Philippsborn geb. Herzfeld ist nicht bekannt.