Dora Holzmann née Sprinz

Location 
Greifswalder Str. 152
District
Prenzlauer Berg
Stone was laid
23 July 2012
Born
11 May 1889 in Krone an der Brahe / Koronowo
Occupation
Näherin
Deportation
on 29 October 1941 to Łódź / Litzmannstadt
Murdered
May 1942 in Chełmno / Kulmhof

Dora Holzmann, geb. Sprinz wurde am 11. Mai 1889 in Krone an der Brahe (poln. Koronowo) geboren. Sie absolvierte eine Ausbildung als Näherin. Wann sie nach Berlin gekommen ist, lässt sich nicht genau nachvollziehen, jedoch heiratete sie am 19. Dezember 1914 den in Berlin lebenden Fritz Holzmann (*1829). Mit ihm bekam sie zwei Kinder: Charlotte (*1913) und Gerhard (*1920). Ab 1932 lebte die Familie in einer 4-Zimmer-Wohnung in der Zeebrüggestraße (heute Schieritzstraße). Ihr Ehemann, der als Kaufmann in einem Seidenkaufhaus tätig war, verdiente genug, um die Familie zu ernähren. Es ist nicht bekannt, ob Dora Holzmann ihren Beruf als Näherin noch ausübte.<br />
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Im Zuge der „Arisierung“ von Betrieben und Ausbildungsstätten verlor Fritz Holzmann seine langjährige Anstellung, Sohn Gerhard musste die Schule verlassen. Dies war für die Familie Holzmann ein perspektivloser wirtschaftlicher Einbruch. Kurz nach ihrer Hochzeit im Jahre 1937 zog Charlotte Holzmann aus der elterlichen Wohnung aus und Dora, Fritz und Gerhard Holzmann sahen sich dazu gezwungen, in eine kleinere Wohnung in der Greifswalderstraße 152 umzuziehen.<br />
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Ab dem 1. September 1941 musste Dora Holzmann den Judenstern tragen. Wie sehr die Familie damit rechnete, noch auswandern zu können, wird unter anderem daran ersichtlich, dass Fritz Holzmann, laut Aussage einer befreundeten Nachbarin, seinem Sohn Gerhard zur geplanten Auswanderung noch eine hochwertige Fotoausrüstung gekauft hatte. Dieser hatte sich in Abendkursen darauf vorbereitet, im Ausland mit Fotografie Geld verdienen zu können.<br />
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Am 27. Oktober 1941 wurde Dora Holzmann zusammen mit ihrer Familie in der Wohnung in der Greifswalderstraße verhaftet und zunächst nach Łódź deportiert. Dort wurde sie von ihrer Familie getrennt und am 5. Mai 1942 in das Vernichtungslager Kulmhof deportiert, wo sie am gleichen Tag ermordet wurde. Ihr Mann Fritz und ihr Sohn Gerhard wurden im Zwangsarbeitslager Paulseck ermordet. Dora Holzmanns Tochter Charlotte ist die einzige Überlebende aus der Familie Holzmann.<br />

Dora Holzmann, geb. Sprinz wurde am 11. Mai 1889 in Krone an der Brahe (poln. Koronowo) geboren. Sie absolvierte eine Ausbildung als Näherin. Wann sie nach Berlin gekommen ist, lässt sich nicht genau nachvollziehen, jedoch heiratete sie am 19. Dezember 1914 den in Berlin lebenden Fritz Holzmann (*1829). Mit ihm bekam sie zwei Kinder: Charlotte (*1913) und Gerhard (*1920). Ab 1932 lebte die Familie in einer 4-Zimmer-Wohnung in der Zeebrüggestraße (heute Schieritzstraße). Ihr Ehemann, der als Kaufmann in einem Seidenkaufhaus tätig war, verdiente genug, um die Familie zu ernähren. Es ist nicht bekannt, ob Dora Holzmann ihren Beruf als Näherin noch ausübte.

Im Zuge der „Arisierung“ von Betrieben und Ausbildungsstätten verlor Fritz Holzmann seine langjährige Anstellung, Sohn Gerhard musste die Schule verlassen. Dies war für die Familie Holzmann ein perspektivloser wirtschaftlicher Einbruch. Kurz nach ihrer Hochzeit im Jahre 1937 zog Charlotte Holzmann aus der elterlichen Wohnung aus und Dora, Fritz und Gerhard Holzmann sahen sich dazu gezwungen, in eine kleinere Wohnung in der Greifswalderstraße 152 umzuziehen.

Ab dem 1. September 1941 musste Dora Holzmann den Judenstern tragen. Wie sehr die Familie damit rechnete, noch auswandern zu können, wird unter anderem daran ersichtlich, dass Fritz Holzmann, laut Aussage einer befreundeten Nachbarin, seinem Sohn Gerhard zur geplanten Auswanderung noch eine hochwertige Fotoausrüstung gekauft hatte. Dieser hatte sich in Abendkursen darauf vorbereitet, im Ausland mit Fotografie Geld verdienen zu können.

Am 27. Oktober 1941 wurde Dora Holzmann zusammen mit ihrer Familie in der Wohnung in der Greifswalderstraße verhaftet und zunächst nach Łódź deportiert. Dort wurde sie von ihrer Familie getrennt und am 5. Mai 1942 in das Vernichtungslager Kulmhof deportiert, wo sie am gleichen Tag ermordet wurde. Ihr Mann Fritz und ihr Sohn Gerhard wurden im Zwangsarbeitslager Paulseck ermordet. Dora Holzmanns Tochter Charlotte ist die einzige Überlebende aus der Familie Holzmann.