Fritz Holzmann

Location 
Greifswalder Str. 152
District
Prenzlauer Berg
Stone was laid
23 July 2012
Born
06 December 1892 in Berlin
Occupation
Kaufmann
Deportation
on 29 October 1941 to Łódź / Litzmannstadt
Murdered
04 March 1943 im Zwangsarbeitslager Paulseck / Pawlowo

Fritz Holzmann wurde am 6. Dezember 1892 als Sohn von Antonia und Eduard Holzmann in Berlin geboren. Später absolvierte er ebenda eine Kaufmannslehre und lernte seine spätere Ehefrau Dora Sprinz (*1889) kennen, die er am 14. Dezember 1914 heiratete. Mit ihr bekam er zwei Kinder: Charlotte (*1913) und Gerhard (*1920). Fritz Holzmann bekam eine Anstellung als Einkäufer und Abteilungsleiter bei dem Seidenhaus Michels und lebte mit seiner Familie ab circa 1932 in einer gut eingerichteten 4-Zimmer-Wohnung in der Zeebrüggestraße (heute Schieritzstraße).<br />
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Im Zuge der „Arisierung“ verlor Fritz Holzmann im April 1937 zusammen mit zahlreichen anderen jüdischen Angestellten seine Stelle bei dem Seidenhaus Michels. Da auch Tochter Charlotte in diesem Jahr nach ihrer Heirat aus der elterlichen Wohnung auszog, sah sich die Familie gezwungen, in eine kleinere Wohnung in der Greifswalderstraße 152 umzuziehen. Fritz Holzmann schlug sich mit Gelegenheitsvermittlungen bei einer Stofffirma in der Nähe des Alexanderplatzes durch, jedoch hatte er als jüdischer Vertreter keine großen Betätigungsmöglichkeiten. Schon bald wurde ihm auch diese Arbeit verwehrt und er wurde zur Zwangsarbeit im Straßenbau herangezogen.<br />
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Wie sehr die Familie damit rechnete, noch auswandern zu können, wird unter anderem daran ersichtlich, dass Fritz Holzmann, laut Aussage einer befreundeten Nachbarin, seinem Sohn Gerhard zur geplanten Auswanderung noch eine hochwertige Fotoausrüstung gekauft hatte. Dieser hatte sich in Abendkursen darauf vorbereitet, im Ausland mit Fotografie Geld verdienen zu können.<br />
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Im August 1939 wanderte Charlotte Holzmann nach England aus, in der festen Annahme, ihre Familie würde ihr nachfolgen. Doch deren Emigrationsbemühungen scheiterten. Am 27. Oktober 1941 wurde Fritz Holzmann zusammen mit Frau und Sohn Gerhard in der Wohnung in der Greifswalderstraße verhaftet und nach Łódź deportiert. Von dort aus wurde er am 14. November 1941, vermutlich zusammen mit seinem Sohn, von seiner Ehefrau getrennt und ins Zwangsarbeiterlager in Paulseck deportiert, wo er am 4. März 1943 ermordet wurde. Auch sein Sohn Gerhard starb in Paulseck, am 25. Februar 1943. Fritz Holzmanns Tochter Charlotte ist die einzige Überlebende aus der Familie Holzmann.<br />

Fritz Holzmann wurde am 6. Dezember 1892 als Sohn von Antonia und Eduard Holzmann in Berlin geboren. Später absolvierte er ebenda eine Kaufmannslehre und lernte seine spätere Ehefrau Dora Sprinz (*1889) kennen, die er am 14. Dezember 1914 heiratete. Mit ihr bekam er zwei Kinder: Charlotte (*1913) und Gerhard (*1920). Fritz Holzmann bekam eine Anstellung als Einkäufer und Abteilungsleiter bei dem Seidenhaus Michels und lebte mit seiner Familie ab circa 1932 in einer gut eingerichteten 4-Zimmer-Wohnung in der Zeebrüggestraße (heute Schieritzstraße).

Im Zuge der „Arisierung“ verlor Fritz Holzmann im April 1937 zusammen mit zahlreichen anderen jüdischen Angestellten seine Stelle bei dem Seidenhaus Michels. Da auch Tochter Charlotte in diesem Jahr nach ihrer Heirat aus der elterlichen Wohnung auszog, sah sich die Familie gezwungen, in eine kleinere Wohnung in der Greifswalderstraße 152 umzuziehen. Fritz Holzmann schlug sich mit Gelegenheitsvermittlungen bei einer Stofffirma in der Nähe des Alexanderplatzes durch, jedoch hatte er als jüdischer Vertreter keine großen Betätigungsmöglichkeiten. Schon bald wurde ihm auch diese Arbeit verwehrt und er wurde zur Zwangsarbeit im Straßenbau herangezogen.

Wie sehr die Familie damit rechnete, noch auswandern zu können, wird unter anderem daran ersichtlich, dass Fritz Holzmann, laut Aussage einer befreundeten Nachbarin, seinem Sohn Gerhard zur geplanten Auswanderung noch eine hochwertige Fotoausrüstung gekauft hatte. Dieser hatte sich in Abendkursen darauf vorbereitet, im Ausland mit Fotografie Geld verdienen zu können.

Im August 1939 wanderte Charlotte Holzmann nach England aus, in der festen Annahme, ihre Familie würde ihr nachfolgen. Doch deren Emigrationsbemühungen scheiterten. Am 27. Oktober 1941 wurde Fritz Holzmann zusammen mit Frau und Sohn Gerhard in der Wohnung in der Greifswalderstraße verhaftet und nach Łódź deportiert. Von dort aus wurde er am 14. November 1941, vermutlich zusammen mit seinem Sohn, von seiner Ehefrau getrennt und ins Zwangsarbeiterlager in Paulseck deportiert, wo er am 4. März 1943 ermordet wurde. Auch sein Sohn Gerhard starb in Paulseck, am 25. Februar 1943. Fritz Holzmanns Tochter Charlotte ist die einzige Überlebende aus der Familie Holzmann.