Else Szamatolski née Cohn

Location 
Pappelallee 44
District
Prenzlauer Berg
Stone was laid
08 September 2022
Born
26 December 1883 in Schulitz (Posen) / Solec Kujawski
Deportation
on 09 December 1942 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Biografie für Else Szamatolski in der Pappelallee 44

Else Szamatolski (geb. Cohn)

geboren am 26. Dezember 1883 in Schulitz (heute Solec Kujawski). Sie heiratete den

Kaufmann Moritz Szamatolski in Pinne (heute Pniewy), dort kamen ihre drei Töchter Käte,

Anni und Irene zur Welt. Die Familie wohnte ab 1924 in Berlin-Prenzlauer Berg in der Pappelallee 44 und war Mitglied in der jüdischen Gemeinde. Im Laufe der 1920er Jahre siedelten sich auch die meisten Geschwister von Else und Moritz mit ihren Familien in Berlin an. Als Kaufleute und Rechtsanwälte fanden sie Einkommen in der Metropole.

Moritz Szamatolski führte einen Großhandel für Seifen und kosmetische Präparate. Seine Firma wurde zum Jahresbeginn 1939 liquidiert. Anni hatte im Mai 1937 geheiratet und lebte mit ihrem Ehemann Sigismund Nawratzki in Berlin-Schöneberg. Aber in der Pappelallee wurden die Wohnverhältnisse der Szamatolskis immer beengter: Außer den beiden Töchtern Irene und Käte wohnte bald auch Kätes Ehemann Erwin Wolff in der Vier-Zimmer-Wohnung, weiterhin kamen Elses Geschwister Ada und Martin Cohn hier unter, schließlich noch die Untermieter Louis und Pesi Riwe Sommerfeld. Nach dem Tod der letzteren zog Getrud Sommerfeld im Sommer 1942 ein. 

Else wurde zur Zwangsarbeit verpflichtet, zuletzt bei der F.F.A. Schulze Metallwarenfabrik, einem Hersteller von Lampen und Laternen aus Blech für Post, Bahn und Marine in der Fehrbelliner Straße. Moritz Szamatolski war am 14. September 1940 gestorben. Martin Cohn wurde am 27. Mai 1942 festgenommen, ins KZ Sachsenhausen gebracht und dort am folgenden Tag von der Lager-SS erschossen. Zusammen mit ihrer Schwester Ada, ihren beiden Töchtern Irene und Käte sowie deren Ehemann wurde Else Szamatolski am 9. Dezember 1942 vom Güterbahnhof Putlitzstraße in Berlin-Moabit mit dem Transport 24 nach Auschwitz-Birkenau deportiert. 

Knapp drei Monate später wurden Elses Tochter Anni und ihr Ehemann im Rahmen der

Fabrikaktion“ verhaftet und ebenfalls nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Von Moritz‘ vier Geschwistern überlebte keiner den nationalsozialistischen Terror. Zwei Brüder und eine Schwester von Else hatten noch rechtzeitig auswandern können. 

Zur Geschichte der Familie siehe: http://www.innerstaedtisch-wohnen.de/geschichte.html