Leo Neustadt wurde am 16. März 1882 in Schwarzenau (Czerniejewo) geboren, seine Ehefrau Martha Neustadt, geb. Schachmann am 3. August 1988 in Posen (Poznan). Aus der Ehe der Neustadts gingen zwei Kinder hervor: die Tochter Alice, geboren am 15. Juli 1920 in Posen, und der Sohn Werner Neustadt, geboren am 10. Februar 1928 in Berlin.<br />
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Leo Neustadt betrieb als Möbelfabrikant die Firma „Neumann & Bunar“ am Lausitzer Platz in Kreuzberg. Während der Weltwirtschaftskrise geriet das Unternehmen in Schwierigkeiten und wurde nach einem Zwangsvergleich von der gleichnamigen neuen Firma „Neumann und Bunar GmbH“ aufgekauft. An der GmbH waren unter anderen auch Martha Neustadt und zwei ihrer Brüder durch Einlagen beteiligt.<br />
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Auch nach der Neugründung war Leo Neustadt in der Möbelbranche tätig und konnte, trotz der nach Januar 1933 einsetzenden Boykottmaßnahmen gegen jüdische Einrichtungen und Firmen, durch den guten Namen in der Branche den Lebensstandard der Familie noch einige Jahre halten. Spätestens 1936 musste Leo Neustadt seine Tätigkeit jedoch aufgeben und die Familie lebte von da an von den Ersparnissen.<br />
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Die Familie lebte in guten wirtschaftlichen Verhältnissen in einer<br />
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großen Wohnung in der Knesebeckstraße. Nach dem Verlust der Erwerbstätigkeit konnte dieser Lebensstandard nicht mehr gehalten werden, das Dienstmädchen musste entlassen werden und die Familie Neustadt zog in die Pariser Straße 11. Es kann davon ausgegangen werden, dass zur Finanzierung des Lebensunterhalts Einrichtungsgenstände und sonstige Wertsachen „verschleudert“ werden mussten.<br />
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Die Tochter Alice besuchte ab 1935 eine jüdische Oberschule, nachdem die Repressalien und Schikanen gegen jüdische Schülerinnen und Schüler an den staatlichen Schulen unerträglich geworden waren. Im Jahr 1936 wanderte Alice als 16jährige nach Palästina aus, die Eltern und der Bruder Werner blieben jedoch zurück. Ihnen gelang es später nicht mehr, Deutschland zu verlassen.<br />
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Leo und Martha Neustadt wurden zusammen mit ihrem gerade 15 Jahre alt gewordenen Sohn Werner Neustadt am 2. März 1943 mit einem vom Reichssicherheitshauptamt als “32. Ost-Transport“ eingruppierten Zug nach Auschwitz deportiert. In diesem Zug saßen 1756 Menschen, von denen 580 ins Lager eingewiesen und alle anderen in Birkenau vergast wurden.
Leo Neustadt betrieb als Möbelfabrikant die Firma „Neumann & Bunar“ am Lausitzer Platz in Kreuzberg. Während der Weltwirtschaftskrise geriet das Unternehmen in Schwierigkeiten und wurde nach einem Zwangsvergleich von der gleichnamigen neuen Firma „Neumann und Bunar GmbH“ aufgekauft. An der GmbH waren unter anderen auch Martha Neustadt und zwei ihrer Brüder durch Einlagen beteiligt.
Auch nach der Neugründung war Leo Neustadt in der Möbelbranche tätig und konnte, trotz der nach Januar 1933 einsetzenden Boykottmaßnahmen gegen jüdische Einrichtungen und Firmen, durch den guten Namen in der Branche den Lebensstandard der Familie noch einige Jahre halten. Spätestens 1936 musste Leo Neustadt seine Tätigkeit jedoch aufgeben und die Familie lebte von da an von den Ersparnissen.
Die Familie lebte in guten wirtschaftlichen Verhältnissen in einer
großen Wohnung in der Knesebeckstraße. Nach dem Verlust der Erwerbstätigkeit konnte dieser Lebensstandard nicht mehr gehalten werden, das Dienstmädchen musste entlassen werden und die Familie Neustadt zog in die Pariser Straße 11. Es kann davon ausgegangen werden, dass zur Finanzierung des Lebensunterhalts Einrichtungsgenstände und sonstige Wertsachen „verschleudert“ werden mussten.
Die Tochter Alice besuchte ab 1935 eine jüdische Oberschule, nachdem die Repressalien und Schikanen gegen jüdische Schülerinnen und Schüler an den staatlichen Schulen unerträglich geworden waren. Im Jahr 1936 wanderte Alice als 16jährige nach Palästina aus, die Eltern und der Bruder Werner blieben jedoch zurück. Ihnen gelang es später nicht mehr, Deutschland zu verlassen.
Leo und Martha Neustadt wurden zusammen mit ihrem gerade 15 Jahre alt gewordenen Sohn Werner Neustadt am 2. März 1943 mit einem vom Reichssicherheitshauptamt als “32. Ost-Transport“ eingruppierten Zug nach Auschwitz deportiert. In diesem Zug saßen 1756 Menschen, von denen 580 ins Lager eingewiesen und alle anderen in Birkenau vergast wurden.