Lina Knopf

Location 
Pariser Str. 6
District
Wilmersdorf
Stone was laid
22 June 2014
Born
05 January 1885 in Birnbaum / Międzychód
Deportation
on 09 December 1942 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Die Geschwister Knopf wurden in Birnbaum (poln. Miedzychod) in Posen geboren, Hedwig am 17. Januar 1883, Lina am 5. Januar 1885 und Martin am 31. März 1891.<br />
Der Vater hieß Salomon (Sally) Knopf, er war Kaufmann, der Name der Mutter ist unbekannt. Die Eltern zogen mit ihren Kindern von Birnbaum nach Berlin, wie viele andere Familien aus Birnbaum mit dem Nachnamen Knopf. <br />
Die kleine Stadt Birnbaum galt mit ihren 11000 Einwohnern als „Wiege der deutschen Kaufhäuser“. Oscar Tietz ist der bekannteste der Kaufhausgründer. Aber nicht nur die Familie Tietz stammte aus Birnbaum, sondern auch sieben weitere jüdische Warenhausgründer, wie die weniger bekannten Familien Ury und Knopf.<br />
Ob Salomon Knopf und seine Kinder mit den Kaufhausbesitzern verwandt waren, ist denkbar aber nicht nachgewiesen. Die Familie Knopf wohnte in Berlin in der Jablonskistraße 20 in Prenzlauer Berg. Salomon Knopf verstarb 1929 in der Jüdischen Privatklinik Dr. Alexander in der Trautenaustraße 5, seine Frau war einige Jahre vor ihm -1924 oder 1925- verstorben.<br />
<br />
Lina Knopf, Hedwigs jüngere Schwester, blieb ledig und kinderlos. Eine Berufsangabe ist in den vorhandenen Dokumenten nicht zu finden. Lina wohnte bis 1931 in der Jablonskistraße 20 in der elterlichen Wohnung. 1938 zog sie zu ihrer Schwester Hedwig in die Pariser Straße 6. Wo sie zwischenzeitlich gelebt hat, ist unbekannt. Sie bewohnte dort ein Zimmer, ausgestattet mit einem Tisch, zwei Stühlen, einem Bettgestell, einem Waschtisch, zwei Kleiderschränken, einer Chaiselongue, einer Liege, einem Ziertisch und einer Musiktruhe. So ihre Angaben in der „Vermögenserklärung“, die alle Juden wenige Tage vor ihrer Deportation auszufüllen hatten. Möglicherweise hatte der Bruder Martin dort vorher schon gewohnt. Er gab jedenfalls in seiner „Vermögenserklärung“ an, schon seit 1936 unter dieser Adresse gemeldet gewesen zu sein. Am 9. Dezember 1942 wurde Lina Knopf als erste der drei Geschwister deportiert. Der „24. Osttransport“, mit dem sie in das Vernichtungslager Auschwitz verschleppt wurde, umfasste 1060 Menschen. Wir wissen nicht, ob Lina Knopf zu den 25 Frauen gehörte, die in das Lager eingewiesen wurden, oder ob sie sofort nach ihrer Ankunft in einer Gaskammern sterben musste.Recherche und

Die Geschwister Knopf wurden in Birnbaum (poln. Miedzychod) in Posen geboren, Hedwig am 17. Januar 1883, Lina am 5. Januar 1885 und Martin am 31. März 1891.
Der Vater hieß Salomon (Sally) Knopf, er war Kaufmann, der Name der Mutter ist unbekannt. Die Eltern zogen mit ihren Kindern von Birnbaum nach Berlin, wie viele andere Familien aus Birnbaum mit dem Nachnamen Knopf.
Die kleine Stadt Birnbaum galt mit ihren 11000 Einwohnern als „Wiege der deutschen Kaufhäuser“. Oscar Tietz ist der bekannteste der Kaufhausgründer. Aber nicht nur die Familie Tietz stammte aus Birnbaum, sondern auch sieben weitere jüdische Warenhausgründer, wie die weniger bekannten Familien Ury und Knopf.
Ob Salomon Knopf und seine Kinder mit den Kaufhausbesitzern verwandt waren, ist denkbar aber nicht nachgewiesen. Die Familie Knopf wohnte in Berlin in der Jablonskistraße 20 in Prenzlauer Berg. Salomon Knopf verstarb 1929 in der Jüdischen Privatklinik Dr. Alexander in der Trautenaustraße 5, seine Frau war einige Jahre vor ihm -1924 oder 1925- verstorben.

Lina Knopf, Hedwigs jüngere Schwester, blieb ledig und kinderlos. Eine Berufsangabe ist in den vorhandenen Dokumenten nicht zu finden. Lina wohnte bis 1931 in der Jablonskistraße 20 in der elterlichen Wohnung. 1938 zog sie zu ihrer Schwester Hedwig in die Pariser Straße 6. Wo sie zwischenzeitlich gelebt hat, ist unbekannt. Sie bewohnte dort ein Zimmer, ausgestattet mit einem Tisch, zwei Stühlen, einem Bettgestell, einem Waschtisch, zwei Kleiderschränken, einer Chaiselongue, einer Liege, einem Ziertisch und einer Musiktruhe. So ihre Angaben in der „Vermögenserklärung“, die alle Juden wenige Tage vor ihrer Deportation auszufüllen hatten. Möglicherweise hatte der Bruder Martin dort vorher schon gewohnt. Er gab jedenfalls in seiner „Vermögenserklärung“ an, schon seit 1936 unter dieser Adresse gemeldet gewesen zu sein. Am 9. Dezember 1942 wurde Lina Knopf als erste der drei Geschwister deportiert. Der „24. Osttransport“, mit dem sie in das Vernichtungslager Auschwitz verschleppt wurde, umfasste 1060 Menschen. Wir wissen nicht, ob Lina Knopf zu den 25 Frauen gehörte, die in das Lager eingewiesen wurden, oder ob sie sofort nach ihrer Ankunft in einer Gaskammern sterben musste.Recherche und