Joseph Baumann wurde am 1. September 1890 in Jaroslaw/Posen (heute Jarosław in Polen) geboren. Zusammen mit seiner Frau Frieda, geb. Langer, wohnte er bis zum Zeitpunkt seiner Deportation in der Grenadierstraße 24. Die Baumanns waren Untermieter in der Parterre-Wohnung von Chaim und Itta Rosen, die ebenfalls Opfer des Holocaust wurden. Das kinderlose Ehepaar bewohnte dort zwei möblierte Zimmer. <br />
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Joseph und Frieda Baumann wurden im Zug der sogenannten „Polen-Aktion“ Ende Oktober 1938 zum polnischen Grenzort Bentschen (Zbąszyń) deportiert. Im Rahmen dieser Zwangsmaßnahme versuchte man, mehrere Tausend jüdische Einwohner, die rechtlich polnische Staatsbürger waren, jedoch nicht selten seit Jahrzehnten in Berlin lebten, gewaltsam in das Nachbarland abzuschieben. Da Polen die Ankömmlinge zunächst nicht aufnehmen wollte, mussten viele Deportierte monatelang unter teils unmenschlichen Bedingungen auf dem Grenzstreifen ausharren. <br />
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Das weitere Schicksal von Joseph und Frieda Baumann bleibt unklar. Einige Quellen verweisen darauf, dass sie später nach Zamość im Distrikt Lublin gelangten. In dieser Stadt war nach der deutschen Besetzung im Herbst 1939 ein Ghetto eingerichtet worden, in dem zeitweise über 7000 Menschen untergebracht waren. <br />
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Im Frühjahr 1942 begannen die Mordaktionen von Sicherheitsdienst und Polizei, im Juli 1942 die „Aktion Reinhardt“. In den Vernichtungslagern Belzec, Majdanek, Sobibor und Treblinka wurde der Massenmord organisiert – zunächst durch Motorenabgase. Das Ghetto in Zamość wurde bei drei „Aktionen“ zwischen Mai 1942 und März 1943 von SD- und Polizeieinheiten „geräumt“. Eine größere Zahl von Bewohnern ermordete man im November 1942 und März 1943 noch im Stadtgebiet. <br />
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Von Joseph und Frieda Baumann sind nach ihrer Deportation keine Lebenszeichen mehr bekannt geworden.
Joseph und Frieda Baumann wurden im Zug der sogenannten „Polen-Aktion“ Ende Oktober 1938 zum polnischen Grenzort Bentschen (Zbąszyń) deportiert. Im Rahmen dieser Zwangsmaßnahme versuchte man, mehrere Tausend jüdische Einwohner, die rechtlich polnische Staatsbürger waren, jedoch nicht selten seit Jahrzehnten in Berlin lebten, gewaltsam in das Nachbarland abzuschieben. Da Polen die Ankömmlinge zunächst nicht aufnehmen wollte, mussten viele Deportierte monatelang unter teils unmenschlichen Bedingungen auf dem Grenzstreifen ausharren.
Das weitere Schicksal von Joseph und Frieda Baumann bleibt unklar. Einige Quellen verweisen darauf, dass sie später nach Zamość im Distrikt Lublin gelangten. In dieser Stadt war nach der deutschen Besetzung im Herbst 1939 ein Ghetto eingerichtet worden, in dem zeitweise über 7000 Menschen untergebracht waren.
Im Frühjahr 1942 begannen die Mordaktionen von Sicherheitsdienst und Polizei, im Juli 1942 die „Aktion Reinhardt“. In den Vernichtungslagern Belzec, Majdanek, Sobibor und Treblinka wurde der Massenmord organisiert – zunächst durch Motorenabgase. Das Ghetto in Zamość wurde bei drei „Aktionen“ zwischen Mai 1942 und März 1943 von SD- und Polizeieinheiten „geräumt“. Eine größere Zahl von Bewohnern ermordete man im November 1942 und März 1943 noch im Stadtgebiet.
Von Joseph und Frieda Baumann sind nach ihrer Deportation keine Lebenszeichen mehr bekannt geworden.