Dr. Konrad Ehrlich

Verlegeort
Alt-Buckow 21
Bezirk/Ortsteil
Buckow
Verlegedatum
05. April 2022
Geboren
19. Januar 1894 in Danzig (Westpreußen) / Gdańsk
Beruf
Wirtschaftsberater
Verhaftet
28. Februar 1940 bis 05. Mai 1940 in der Untersuchungshaftanstalt Moabit
Verhaftet
05. Januar 1942 bis 07. Februar 1942 in der Gestapo-Zentrale Prinz-Albrecht-Strasse
Ermordet
07. Februar 1942 in Berlin

Konrad Ehrlich wurde am 19. Januar 1894 als Sohn von Franz Emil Ehrlich und Selma, geb. Trebes in Gdansk geboren. Er galt – nach den durch die Nationalsozialisten 1935 erlassenen sog. Nürnberger Gesetzen – als „Mischling I“. Nach dem Staatsexamen in Leipzig arbeitete er als Wirtschaftsberater und Syndikus in einer Sozietät in Berlin-Charlottenburg. Im Rahmen seiner beruflichen Tätigkeit verhalf er jüdischen Staatsbürgern zur Auswanderung nach England und Südamerika. Er wurde von der Gestapo wegen Judenbegünstigung das erste Mal am 26. Juli 1939 verhaftet und am 05. Mai 1940 entlassen, ohne dass ein Strafverfahren gegen ihn in Gang gesetzt wurde, da man ihm keinerlei Gesetzesverletzungen nachweisen konnte. Während seiner Inhaftierung erlitt er eine Durchblutungsstörung des Herzens und wurde zeitweise in das Polizeikrankenhaus eingeliefert.
Nach seiner Freilassung verhalf Konrad Ehrlich weiterhin jüdischen Staatsangehörigen zur Emigration. Am 05. Januar 1942 wurde er, höchstwahrscheinlich nach einer Denunziation, erneut von der Gestapo verhaftet. In diesem Zusammenhang wurde auch seine Ehefrau Margarete bei einer Hausdurchsuchung einem Verhör unterzogen. Ehrlich war seit Oktober 1934 verheiratet mit Margarete, geb. Lenz und hatte zwei Kinder mit ihr; Wolfgang, (geb. 1936) und Felicitas (geb. 1939). Da Margarete über die Tätigkeit ihres Mannes keine Auskunft geben konnte und auch die durchgeführte Hausdurchsuchung ergebnislos verlief, wurde sie nach ihrer Vernehmung zunächst in Ruhe gelassen. Allerdings wurde sie unter Androhung von Sippenhaft dazu aufgefordert, bei Nachfrage nach ihrem Mann zu erzählen, dass ihr Mann in Holland in der deutschen Zivilverwaltung eingesetzt werden sollte.
Am 04. Februar 1942 wurde Konrad Ehrlich erneut in das Polizeikrankenhaus eingeliefert, diesmal im Zustand tiefer Bewusstlosigkeit. Ein Hirnflüssigkeitsbefund gab Anlass zu der Vermutung, dass Ehrlich in der Gestapohaft grausam gefoltert worden war. Dr. Konrad Ehrlich starb am 07. Februar 1942 im Staatskrankenhaus der Polizei in Berlin. Er wurde er auf dem Buckower Friedhof beigesetzt.
In den 1950er-Jahren wurde Dr. Konrad Ehrlich als politisch Verfolgter vom Berliner Senat anerkannt. Margarete Ehrlich überlebte den Zweiten Weltkrieg und die politischen Verfolgungen und zog ihre beiden Kinder alleine groß.

Konrad Ehrlich wurde am 19. Januar 1894 als Sohn von Franz Emil Ehrlich und Selma (geb. Trebes) in Danzig geboren. Sein Jurastudium schloss er mit Staatsexamen in Leipzig ab und arbeitete anschließend als Wirtschaftsberater und Syndikus in einer Sozietät in Berlin-Charlottenburg. Im Rahmen seiner beruflichen Tätigkeit verhalf er jüdischen Staatsbürgern zu Auswanderung und Flucht nach England und Südamerika.

Nach den durch die Nationalsozialisten erlassenen Nürnberger Gesetzen von 1935 galt er als „Mischling I“. Am 26. Juli 1939 wurde er das erste Mal von der Gestapo wegen Judenbegünstigung verhaftet, jedoch am 5. Mai 1940 wieder entlassen. Es wurde kein Strafverfahren gegen ihn in Gang gesetzt, da man ihm keinerlei Gesetzesverletzung nachweisen konnte. Während seiner Inhaftierung erlitt er eine Durchblutungsstörung am Herzen und wurde zeitweise in das Polizeikrankenhaus eingeliefert.

Nach seiner Freilassung verhalf Konrad Ehrlich weiterhin jüdischen Staatsangehörigen zur Flucht. Am 5. Januar 1942 wurde er, höchstwahrscheinlich aufgrund einer Denunziation, erneut von der Gestapo verhaftet. In diesem Zusammenhang wurde auch seine Ehefrau Margarete bei einer Hausdurchsuchung einem Verhör unterzogen. Ehrlich war seit Oktober 1934 mit Margarete (geb. Lenz) verheiratet und hatte zwei Kinder mit ihr: Wolfgang (geb. 1936) und Felicitas (geb. 1939). Da Margarete über die Tätigkeit ihres Ehemanns keine Auskunft geben konnte und auch die durchgeführte Hausdurchsuchung ergebnislos verlief, wurde sie nach ihrer Vernehmung zunächst in Ruhe gelassen. Allerdings wurde sie unter Androhung von Sippenhaft dazu aufgefordert, bei Nachfrage nach ihrem Mann zu erzählen, dass ihr Mann in Holland in der deutschen Zivilverwaltung eingesetzt sei.

Am 4. Februar 1942 wurde Konrad Ehrlich erneut in das Polizeikrankenhaus eingeliefert, diesmal im Zustand tiefer Bewusstlosigkeit. Ein Hirnflüssigkeitsbefund gab Anlass zu der Vermutung, dass Ehrlich in der Gestapohaft grausam gefoltert worden war. Am 7. Februar 1942 starb Konrad Ehrlich im Staatskrankenhaus der Polizei in Berlin. Er wurde auf dem Buckower Friedhof beigesetzt.

In den 1950er-Jahren wurde Dr. Konrad Ehrlich vom Berliner Senat als politisch Verfolgter anerkannt. Margarete Ehrlich überlebte den Zweiten Weltkrieg und die politischen Verfolgungen. Sie zog ihre beiden Kinder alleine groß.