Erna Leonhard geb. Hirschfeld

Verlegeort
Alte Allee 17
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
24. Juli 2012
Geboren
23. Juni 1893 in Werl
Deportation
am 12. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Erna Leonhard, geb. Hirschfeld, wurde am 23. Juni 1893 in Werl geboren. Ihr größter Wunsch war es, Schauspielerin zu werden. Nach dem Besuch der Jüdischen Mädchenschule musste sie, dem Rat der Eltern folgend, jedoch erst auf der Handelsschule die Grundlagen der Büroarbeit erlernen, um danach die Schauspielschule besuchen zu dürfen. Sie hat auf verschiedenen Bühnen gestanden – nicht nur in Berlin – und auch eigene Rezitationsabende entwickelt. Ihre Künstlernamen waren Erna Feld oder Leonhard-Feld. In der Nazizeit durfte sie nur noch bei Veranstaltungen des Jüdischen Kulturbundes auftreten und arbeitete dann als Sekretärin unter anderem in der Jüdischen Reichsvereinigung. So war es vor allem die Büroarbeit, die ihr finanziell ermöglichte, mit ihrem Sohn Leonor, geboren am 5. April 1923 in Wernigerode, in einem der kleinsten Häuser von Eichkamp leben zu können. Vater von Leonor war der Autor Rudolf Leonhard, der seinem Sohn wenig mehr als seinen guten Namen mit ins Leben gab. Über ihn hat Leonor einen Halbbruder, Wolfgang Leonhard (*1921), der in der Nachkriegszeit ein erfolgreicher Schriftsteller wurde. Ein brüderliches Verhältnis hatte Leonor zu seinem 14 Jahre älteren Onkel Hans Hermann Hirschfeld, der die Lager Theresienstadt und Auschwitz als einziger seiner Familie überlebte und dessen unveröffentlichte Lebensgeschichte erhalten ist. Erna Leonhard war 49 Jahre und ihr Sohn Leonor 20 Jahre, als beide am 12. März 1943 von der Großen Hamburger Straße aus mit dem „36. Osttransport“ ins KZ Auschwitz deportiert und sehr wahrscheinlich bereits am Ankunftstag in der Gaskammer des KZ ermordet wurden.

Erna Leonhard, geb. Hirschfeld, wurde am 23. Juni 1893 in Werl geboren. Ihr größter Wunsch war es, Schauspielerin zu werden. Nach dem Besuch der Jüdischen Mädchenschule musste sie, dem Rat der Eltern folgend, jedoch erst auf der Handelsschule die Grundlagen der Büroarbeit erlernen, um danach die Schauspielschule besuchen zu dürfen. Sie hat auf verschiedenen Bühnen gestanden – nicht nur in Berlin – und auch eigene Rezitationsabende entwickelt. Ihre Künstlernamen waren Erna Feld oder Leonhard-Feld. In der Nazizeit durfte sie nur noch bei Veranstaltungen des Jüdischen Kulturbundes auftreten und arbeitete dann als Sekretärin unter anderem in der Jüdischen Reichsvereinigung. So war es vor allem die Büroarbeit, die ihr finanziell ermöglichte, mit ihrem Sohn Leonor, geboren am 5. April 1923 in Wernigerode, in einem der kleinsten Häuser von Eichkamp leben zu können. Vater von Leonor war der Autor Rudolf Leonhard, der seinem Sohn wenig mehr als seinen guten Namen mit ins Leben gab. Über ihn hat Leonor einen Halbbruder, Wolfgang Leonhard (*1921), der in der Nachkriegszeit ein erfolgreicher Schriftsteller wurde. Ein brüderliches Verhältnis hatte Leonor zu seinem 14 Jahre älteren Onkel Hans Hermann Hirschfeld, der die Lager Theresienstadt und Auschwitz als einziger seiner Familie überlebte und dessen unveröffentlichte Lebensgeschichte erhalten ist. Erna Leonhard war 49 Jahre und ihr Sohn Leonor 20 Jahre, als beide am 12. März 1943 von der Großen Hamburger Straße aus mit dem „36. Osttransport“ ins KZ Auschwitz deportiert und sehr wahrscheinlich bereits am Ankunftstag in der Gaskammer des KZ ermordet wurden.