Bruno Kleefeldt

Verlegeort
Annenstr. 4 A
Historischer Name
Annenstraße 2
Bezirk/Ortsteil
Mitte
Verlegedatum
Juni 2004
Geboren
28. Februar 1899 in Berlin
Ermordet
1940

Bruno Kleefeldt wurde in Berlin als Kind katholischer Eltern geboren und hatte zwei Schwestern, von denen eine bereits mit zweieinhalb Jahren verstarb. Er hatte von Geburt an eine deformierte Hand, was ihn aber in seinem schulischen und beruflichen Werdegang nicht behinderte. Aktennotizen zu seinem Leben beschreiben ihn:<br />
<br />
„War ein artiges, gehorsames Kind, saß fast immer Erster. In Inflationszeiten in die Bank, wurde nicht abgebaut, immer strebsam, wollte mehr können als seine Freunde, gesellschaftlich beliebt, hatte Bekanntschaften, lebte wie andere.“ „Volksschule, sehr gut gelernt. Dann Handelsschule und Kaufmannslehre. Wechselte seine Stellungen öfter, nur um sich zu verbessern. War strebsam, tüchtig und beliebt.“<br />
<br />
Im November 1924 begann er sich zu verändern, da sich bei ihm vermutlich eine psychische Krankheit manifestierte, und er wies sich zeitweise selbst in eine Klinik ein. 1925 und 1927 wurde er zuerst von seinem Vater, dann von der Polizei in Anstalten eingewiesen, wo er ab 1927 bis zu seiner Ermordung verblieb.<br />
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Bereits am 21.12.1934 erfolgte eine Anzeige beim Erbgesundheitsgericht gemäß dem „Sterilisationserlass“, der die Fortpflanzung „erbkranker“ Menschen verhindern sollte, und Brunos Krankenakte wurde mit einem großem roten Kreuz versehen. Bruno Kleefeldt wurde anschließend nur noch sehr selten von Ärzten begutachtet und vegetierte in der Nervenheilanstalt dahin. Schließlich, nach der Beurteilung im Sinne des nationalsozialistischen Euthanasie-Programms, er wäre „autistisch“ und „verblödet“, wurde Bruno Kleefeldt am 10.06.1940 „verlegt“, d.h. entweder in der Nervenheilanstalt, in der er gelebt hatte, in einer Tötungsanstalt oder einem Gaswagen ermordet.

Bruno Kleefeldt wurde in Berlin als Kind katholischer Eltern geboren und hatte zwei Schwestern, von denen eine bereits mit zweieinhalb Jahren verstarb. Er hatte von Geburt an eine deformierte Hand, was ihn aber in seinem schulischen und beruflichen Werdegang nicht behinderte. Aktennotizen zu seinem Leben beschreiben ihn:

„War ein artiges, gehorsames Kind, saß fast immer Erster. In Inflationszeiten in die Bank, wurde nicht abgebaut, immer strebsam, wollte mehr können als seine Freunde, gesellschaftlich beliebt, hatte Bekanntschaften, lebte wie andere.“ „Volksschule, sehr gut gelernt. Dann Handelsschule und Kaufmannslehre. Wechselte seine Stellungen öfter, nur um sich zu verbessern. War strebsam, tüchtig und beliebt.“

Im November 1924 begann er sich zu verändern, da sich bei ihm vermutlich eine psychische Krankheit manifestierte, und er wies sich zeitweise selbst in eine Klinik ein. 1925 und 1927 wurde er zuerst von seinem Vater, dann von der Polizei in Anstalten eingewiesen, wo er ab 1927 bis zu seiner Ermordung verblieb.

Bereits am 21.12.1934 erfolgte eine Anzeige beim Erbgesundheitsgericht gemäß dem „Sterilisationserlass“, der die Fortpflanzung „erbkranker“ Menschen verhindern sollte, und Brunos Krankenakte wurde mit einem großem roten Kreuz versehen. Bruno Kleefeldt wurde anschließend nur noch sehr selten von Ärzten begutachtet und vegetierte in der Nervenheilanstalt dahin. Schließlich, nach der Beurteilung im Sinne des nationalsozialistischen Euthanasie-Programms, er wäre „autistisch“ und „verblödet“, wurde Bruno Kleefeldt am 10.06.1940 „verlegt“, d.h. entweder in der Nervenheilanstalt, in der er gelebt hatte, in einer Tötungsanstalt oder einem Gaswagen ermordet.