Gerta Lea Kaiser geb. Lipsky

Verlegeort
Bundesplatz 17
Bezirk/Ortsteil
Wilmersdorf
Verlegedatum
04. Juni 2021
Geboren
23. Mai 1891 in Osterode (Ostpreußen) / Ostróda
Beruf
Zahnärztin
Überlebt

Gerta Lea Kaiser, geb. Lipsky, kam am 23. Mai 1891 im ostpreußischen Osterode zur Welt. Sie war verheiratet mit dem Katholiken Franz Kaiser, die Ehe wurde 1922 geschieden. Der 1917 geborene, gemeinsame Sohn Peter war geistig behindert und lebte im Evangelischen Johannesstift. Gerta Lea Kaiser war Zahnärztin und hatte ihre Praxis in dem Haus Bundesplatz 17 (ehemals Kaiserplatz 17), in dem sie auch wohnte. Ihre Praxis wurde 1937 konfisziert. <br />
Seit Ende der 1930er-Jahre wohnten ihre Tante Johanna Schlochauer und deren Tochter Helene, verheiratete Davidson, bei ihr zur Untermiete in zwei möblierten Zimmern. <br />
Gerta Lea Kaiser wurde im Februar 1943 verhaftet und in die Große Hamburger Straße gebracht, wurde aber aufgrund der gerichtlichen Pflegschaft ihres behinderten Sohnes aus dem Sammellager wieder entlassen. Im August 1943 tauchte sie mit ihrem Sohn unter. Mutter und Sohn fanden Unterschlupf bei Bekannten, dem Ehepaar Karl und Helen Schulz. Karl Schulz, Regisseur bei der Ufa, stellte ihnen für die gesamte Zeit ihrer Illegalität bis zum Kriegsende sein Wochenendhäuschen in Groß Köris im Kreis Teltow in Brandenburg zur Verfügung und versorgte sie zum Teil auch mit Lebensmitteln. Die Untergetauchten erhielten zudem Hilfe von zwei Friedenauer Familien, die ihnen Lebensmittel zukommen ließen.<br />
Gerta Lea Kaiser wurde am 29. Januar 1946 vom Magistrat der Stadt Berlin als „Opfer des Faschismus“ anerkannt. Nach dem Krieg lebte sie am Bundesplatz 11 (ehemals Kaiserplatz 11), in den 1950er-Jahren am Hohenzollerndamm. Sie unterstützte ihre Cousine Helene Davidson durch Zeugenaussagen bei deren Restitutionsverfahren. <br />
Über ihren weiteren Lebensweg und den ihres Sohnes Peter haben wir leider nichts recherchieren können.<br />
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Gerta Lea Kaiser, geb. Lipsky, kam am 23. Mai 1891 im ostpreußischen Osterode zur Welt. Sie war verheiratet mit dem Katholiken Franz Kaiser, die Ehe wurde 1922 geschieden. Der 1917 geborene, gemeinsame Sohn Peter war geistig behindert und lebte im Evangelischen Johannesstift. Gerta Lea Kaiser war Zahnärztin und hatte ihre Praxis in dem Haus Bundesplatz 17 (ehemals Kaiserplatz 17), in dem sie auch wohnte. Ihre Praxis wurde 1937 konfisziert.
Seit Ende der 1930er-Jahre wohnten ihre Tante Johanna Schlochauer und deren Tochter Helene, verheiratete Davidson, bei ihr zur Untermiete in zwei möblierten Zimmern.
Gerta Lea Kaiser wurde im Februar 1943 verhaftet und in die Große Hamburger Straße gebracht, wurde aber aufgrund der gerichtlichen Pflegschaft ihres behinderten Sohnes aus dem Sammellager wieder entlassen. Im August 1943 tauchte sie mit ihrem Sohn unter. Mutter und Sohn fanden Unterschlupf bei Bekannten, dem Ehepaar Karl und Helen Schulz. Karl Schulz, Regisseur bei der Ufa, stellte ihnen für die gesamte Zeit ihrer Illegalität bis zum Kriegsende sein Wochenendhäuschen in Groß Köris im Kreis Teltow in Brandenburg zur Verfügung und versorgte sie zum Teil auch mit Lebensmitteln. Die Untergetauchten erhielten zudem Hilfe von zwei Friedenauer Familien, die ihnen Lebensmittel zukommen ließen.
Gerta Lea Kaiser wurde am 29. Januar 1946 vom Magistrat der Stadt Berlin als „Opfer des Faschismus“ anerkannt. Nach dem Krieg lebte sie am Bundesplatz 11 (ehemals Kaiserplatz 11), in den 1950er-Jahren am Hohenzollerndamm. Sie unterstützte ihre Cousine Helene Davidson durch Zeugenaussagen bei deren Restitutionsverfahren.
Über ihren weiteren Lebensweg und den ihres Sohnes Peter haben wir leider nichts recherchieren können.