Verlegeort
Dickhardtstr. 15
Historischer Name
Ringstraße 15
Bezirk/Ortsteil
Friedenau
Verlegedatum
07. Juli 2008
Geboren
01. April 1869 in Schroda (Posen) / Sroda
Deportation
am 10. September 1942
nach
Theresienstadt
Später deportiert
am 29. September 1942
nach
Treblinka
Ermordet
29. September 1942 in Treblinka
Hermann Buchholz wurde am 1. April 1869 in Schroda in der preußischen Provinz Posen (heute: Środa Wielkopolska) geboren. In den 1880er Jahren zogen die Eltern mit den Söhnen Hermann und Sigismund, geboren 1885, und der Tochter Emma, geboren 1889, nach Berlin. Hermann Buchholz, gelernter Konfektions-kaufmann, betrieb bis 1936 in der Kreuzberger Wiener Straße 63 die Firma „Blusen-Buchholz“. Neben dem am 6. März 1910 geborenen Sohn Hans und seiner Ehefrau Rike Jaraczewer waren meist noch fünf Verkäuferinnen angestellt. Die Familie wohnte über dem Ladengeschäft. 1933 wurde Hermann Buchholz Witwer und zog im Jahr darauf in eine kleinere Wohnung in der Ringstraße 15 (heute: Dickhardstraße 15), immerhin mit vier Zimmern, Warmwasser und Zentralheizung. 1936 eröffnete er ein Ladengeschäft mit zwei großzügigen Schaufenstern in der Steglitzer Rheinstraße 55.
In der Pogromnacht am Abend des 9. November 1938 wurde das Geschäft zerstört und geplündert. Sohn Hans lebte nach der Heirat mit Mona Levy 1940 in der Wilmersdorfer Dillenburger Straße 58 d. Bruder Sigismund war es nach dem Boykott seines Metallwaren-handels in der Schöneberger Berchtesgadener Straße 7 gelungen, nach Großbritannien zu flüchten. Schwester Emma lebte in der Wilmersdorfer Nürnberger Straße 64. Alle Mitglieder der Familie mussten Zwangsarbeit in Rüstungsbetrieben leisten. Hermann Buchholz besserte seine Miete durch Untervermietung an Gertrud Wollenberg auf.
Am 13. Januar 1942 erfolgte die Deportation der Schwester Emma aus dem Sammellager in der ehemaligen Synagoge Levetzowstraße ab Bahnhof Grunewald ins Ghetto Riga, wo sich ihre Spur verliert. Seit 1. September 1942 befand sich Hermann Buchholz im Sammellager in der Großen Hamburger Straße 26 und wurde – nach Zustellung der Enteignungspapiere – am 10. September 1942 mit dem „61. Alterstransport“ nach Theresienstadt deportiert.
Erst im November 1942 meldete die Hauseigentümerin, dass die Untermieterin die Wohnung in der Ringstraße 15 verlassen habe (gemeint ist: sie wurde deportiert). Im März 1943 wurde das Haus durch Bombenangriff zerstört. Der jüngste Sohn Hans Buchholz wählte am 5. November 1942 vermutlich den Suizid, um seiner Deportation zu entgehen. Seiner Witwe gelang es, im Untergrund zu überleben.
Über den Aufenthalt von Hermann Buchholz in Theresienstadt ist nichts bekannt. Nach und nach waren dort mehr als 30.000 Männer, Frauen und Kinder in einem Areal zusammengepfercht, in dem vor Kriegsbeginn nur 7.000 Menschen gelebt hatten. Von hier wurden die Menschen zwischen August 1942 und August 1943 auch in Vernichtungslager der Aktion Reinhardt (Tarnname für die Judenvernichtung im Generalgouvernement) transportiert. Keinen Monat nach seiner Ankunft in Theresienstadt erfolgte die Deportation von Hermann Buchholz nach Treblinka, wo er noch am gleichen Tag, am 29. September 1942, im Alter von 73 Jahren ermordet wurde. In Treblinka wurden mindestens 700.000 Menschen ermordet, lediglich 60 überlebten, weil sie nach einem Ausbruch flüchten konnten.
Die Schwiegertochter Mona emigrierte in die USA und erhielt 1963, 12 Jahre nach ihrem Antrag, in einem Vergleich eine Wieder-gutmachungszahlung.
In der Pogromnacht am Abend des 9. November 1938 wurde das Geschäft zerstört und geplündert. Sohn Hans lebte nach der Heirat mit Mona Levy 1940 in der Wilmersdorfer Dillenburger Straße 58 d. Bruder Sigismund war es nach dem Boykott seines Metallwaren-handels in der Schöneberger Berchtesgadener Straße 7 gelungen, nach Großbritannien zu flüchten. Schwester Emma lebte in der Wilmersdorfer Nürnberger Straße 64. Alle Mitglieder der Familie mussten Zwangsarbeit in Rüstungsbetrieben leisten. Hermann Buchholz besserte seine Miete durch Untervermietung an Gertrud Wollenberg auf.
Am 13. Januar 1942 erfolgte die Deportation der Schwester Emma aus dem Sammellager in der ehemaligen Synagoge Levetzowstraße ab Bahnhof Grunewald ins Ghetto Riga, wo sich ihre Spur verliert. Seit 1. September 1942 befand sich Hermann Buchholz im Sammellager in der Großen Hamburger Straße 26 und wurde – nach Zustellung der Enteignungspapiere – am 10. September 1942 mit dem „61. Alterstransport“ nach Theresienstadt deportiert.
Erst im November 1942 meldete die Hauseigentümerin, dass die Untermieterin die Wohnung in der Ringstraße 15 verlassen habe (gemeint ist: sie wurde deportiert). Im März 1943 wurde das Haus durch Bombenangriff zerstört. Der jüngste Sohn Hans Buchholz wählte am 5. November 1942 vermutlich den Suizid, um seiner Deportation zu entgehen. Seiner Witwe gelang es, im Untergrund zu überleben.
Über den Aufenthalt von Hermann Buchholz in Theresienstadt ist nichts bekannt. Nach und nach waren dort mehr als 30.000 Männer, Frauen und Kinder in einem Areal zusammengepfercht, in dem vor Kriegsbeginn nur 7.000 Menschen gelebt hatten. Von hier wurden die Menschen zwischen August 1942 und August 1943 auch in Vernichtungslager der Aktion Reinhardt (Tarnname für die Judenvernichtung im Generalgouvernement) transportiert. Keinen Monat nach seiner Ankunft in Theresienstadt erfolgte die Deportation von Hermann Buchholz nach Treblinka, wo er noch am gleichen Tag, am 29. September 1942, im Alter von 73 Jahren ermordet wurde. In Treblinka wurden mindestens 700.000 Menschen ermordet, lediglich 60 überlebten, weil sie nach einem Ausbruch flüchten konnten.
Die Schwiegertochter Mona emigrierte in die USA und erhielt 1963, 12 Jahre nach ihrem Antrag, in einem Vergleich eine Wieder-gutmachungszahlung.
Hermann Buchholz wurde am 1. April 1869 in Schroda in der preußischen Provinz Posen (heute: Środa Wielkopolska) geboren. In den 1880er Jahren zogen die Eltern mit den Söhnen Hermann und Sigismund, geboren 1885, und der Tochter Emma, geboren 1889, nach Berlin. Hermann Buchholz, gelernter Konfektions-kaufmann, betrieb bis 1936 in der Kreuzberger Wiener Straße 63 die Firma „Blusen-Buchholz“. Neben dem am 6. März 1910 geborenen Sohn Hans und seiner Ehefrau Rike Jaraczewer waren meist noch fünf Verkäuferinnen angestellt. Die Familie wohnte über dem Ladengeschäft. 1933 wurde Hermann Buchholz Witwer und zog im Jahr darauf in eine kleinere Wohnung in der Ringstraße 15 (heute: Dickhardstraße 15), immerhin mit vier Zimmern, Warmwasser und Zentralheizung. 1936 eröffnete er ein Ladengeschäft mit zwei großzügigen Schaufenstern in der Steglitzer Rheinstraße 55.
In der Pogromnacht am Abend des 9. November 1938 wurde das Geschäft zerstört und geplündert. Sohn Hans lebte nach der Heirat mit Mona Levy 1940 in der Wilmersdorfer Dillenburger Straße 58 d. Bruder Sigismund war es nach dem Boykott seines Metallwaren-handels in der Schöneberger Berchtesgadener Straße 7 gelungen, nach Großbritannien zu flüchten. Schwester Emma lebte in der Wilmersdorfer Nürnberger Straße 64. Alle Mitglieder der Familie mussten Zwangsarbeit in Rüstungsbetrieben leisten. Hermann Buchholz besserte seine Miete durch Untervermietung an Gertrud Wollenberg auf.
Am 13. Januar 1942 erfolgte die Deportation der Schwester Emma aus dem Sammellager in der ehemaligen Synagoge Levetzowstraße ab Bahnhof Grunewald ins Ghetto Riga, wo sich ihre Spur verliert. Seit 1. September 1942 befand sich Hermann Buchholz im Sammellager in der Großen Hamburger Straße 26 und wurde – nach Zustellung der Enteignungspapiere – am 10. September 1942 mit dem „61. Alterstransport“ nach Theresienstadt deportiert.
Erst im November 1942 meldete die Hauseigentümerin, dass die Untermieterin die Wohnung in der Ringstraße 15 verlassen habe (gemeint ist: sie wurde deportiert). Im März 1943 wurde das Haus durch Bombenangriff zerstört. Der jüngste Sohn Hans Buchholz wählte am 5. November 1942 vermutlich den Suizid, um seiner Deportation zu entgehen. Seiner Witwe gelang es, im Untergrund zu überleben.
Über den Aufenthalt von Hermann Buchholz in Theresienstadt ist nichts bekannt. Nach und nach waren dort mehr als 30.000 Männer, Frauen und Kinder in einem Areal zusammengepfercht, in dem vor Kriegsbeginn nur 7.000 Menschen gelebt hatten. Von hier wurden die Menschen zwischen August 1942 und August 1943 auch in Vernichtungslager der Aktion Reinhardt (Tarnname für die Judenvernichtung im Generalgouvernement) transportiert. Keinen Monat nach seiner Ankunft in Theresienstadt erfolgte die Deportation von Hermann Buchholz nach Treblinka, wo er noch am gleichen Tag, am 29. September 1942, im Alter von 73 Jahren ermordet wurde. In Treblinka wurden mindestens 700.000 Menschen ermordet, lediglich 60 überlebten, weil sie nach einem Ausbruch flüchten konnten.
Die Schwiegertochter Mona emigrierte in die USA und erhielt 1963, 12 Jahre nach ihrem Antrag, in einem Vergleich eine Wieder-gutmachungszahlung.
In der Pogromnacht am Abend des 9. November 1938 wurde das Geschäft zerstört und geplündert. Sohn Hans lebte nach der Heirat mit Mona Levy 1940 in der Wilmersdorfer Dillenburger Straße 58 d. Bruder Sigismund war es nach dem Boykott seines Metallwaren-handels in der Schöneberger Berchtesgadener Straße 7 gelungen, nach Großbritannien zu flüchten. Schwester Emma lebte in der Wilmersdorfer Nürnberger Straße 64. Alle Mitglieder der Familie mussten Zwangsarbeit in Rüstungsbetrieben leisten. Hermann Buchholz besserte seine Miete durch Untervermietung an Gertrud Wollenberg auf.
Am 13. Januar 1942 erfolgte die Deportation der Schwester Emma aus dem Sammellager in der ehemaligen Synagoge Levetzowstraße ab Bahnhof Grunewald ins Ghetto Riga, wo sich ihre Spur verliert. Seit 1. September 1942 befand sich Hermann Buchholz im Sammellager in der Großen Hamburger Straße 26 und wurde – nach Zustellung der Enteignungspapiere – am 10. September 1942 mit dem „61. Alterstransport“ nach Theresienstadt deportiert.
Erst im November 1942 meldete die Hauseigentümerin, dass die Untermieterin die Wohnung in der Ringstraße 15 verlassen habe (gemeint ist: sie wurde deportiert). Im März 1943 wurde das Haus durch Bombenangriff zerstört. Der jüngste Sohn Hans Buchholz wählte am 5. November 1942 vermutlich den Suizid, um seiner Deportation zu entgehen. Seiner Witwe gelang es, im Untergrund zu überleben.
Über den Aufenthalt von Hermann Buchholz in Theresienstadt ist nichts bekannt. Nach und nach waren dort mehr als 30.000 Männer, Frauen und Kinder in einem Areal zusammengepfercht, in dem vor Kriegsbeginn nur 7.000 Menschen gelebt hatten. Von hier wurden die Menschen zwischen August 1942 und August 1943 auch in Vernichtungslager der Aktion Reinhardt (Tarnname für die Judenvernichtung im Generalgouvernement) transportiert. Keinen Monat nach seiner Ankunft in Theresienstadt erfolgte die Deportation von Hermann Buchholz nach Treblinka, wo er noch am gleichen Tag, am 29. September 1942, im Alter von 73 Jahren ermordet wurde. In Treblinka wurden mindestens 700.000 Menschen ermordet, lediglich 60 überlebten, weil sie nach einem Ausbruch flüchten konnten.
Die Schwiegertochter Mona emigrierte in die USA und erhielt 1963, 12 Jahre nach ihrem Antrag, in einem Vergleich eine Wieder-gutmachungszahlung.