Ernestine Joseph geb. Baer, kam am 18. November 1867 in Filehne (Wielén, Provinz Posen/Poznan) zur Welt. Sie heiratete den Kaufmann Julius Joseph, der am 29. Juni 1941 in Berlin starb.
Aus dieser Ehe gingen drei Kinder hervor:<br />
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- der Sohn Martin wurde am 19. Oktober 1887 in Filehne geboren. Am 10.8.1926 heiratete er - inzwischen Dr. jur. - in zweiter Ehe Else Jenny Blumenthal, geb. 10.5.1896 in Radewiger Feldmark (Stadt Herford). Er konnte am 15.4.1939 mit seiner Frau nach Palästina emigrieren.<br />
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- die Tochter Ilse Gertrud kam am 13. März 1893 in Filehne zur Welt. Sie heiratete am 10.6.1913 den Fabrikanten Jaques Littwitz, geb. 5.4.1882, gest. 2.8.1932. Das Ehepaar hatte eine Tochter Margot Berta, die am 27. Mai 1914 geboren wurde. Ilse Littwitz geb Joseph, floh offenbar nach Jugoslawien und ist dort 1941 oder 1942 vermutlich in den Kriegswirren umgekommen. <br />
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- das dritte Kind, die Tochter Margarete Ruth, wurde am 17. März 1900 geboren. 1922 gebar sie ihrem Ehemann Erich Marcuse, geb. 14.11.1887, einen Sohn. Sie starb im Februar 1928 nach einer Operation in Berlin. Ihr Ehemann emigrierte mit dem Sohn über Shanghai nach Australien.<br />
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Wann genau die Familie Joseph nach Berlin kam, war nicht zu ermitteln. Als 1928 das Haus in der Emser Straße 17 gebaut worden war, müssen sie zu den ersten Bewohnern gezählt haben. Auch als Witwe blieb Ernestine Joseph - gemeinsam mit ihrer Schwägerin Johanna Stein, geb. Joseph - bis zu ihrer Verschleppung in das Sammellager Große Hamburger Straße am 2.7.1942 in dieser Wohnung. Im Sammellager erhielt sie am 24.7.1942 den Bescheid der Geheimen Staatspolizei vom 1.7.1942, dass ihr verbliebenes Vermögen beschlagnahmt wurde. Schon im Dezember 1938 hatte sie – wie alle jüdischen Menschen – als „Sühneleistung“ für die Verwüstungen in der Pogromnacht am 9./10. November 1938 die sog.„Judenvermögensabgabe“ bezahlen müssen und im November 1939 zudem die sog. „Reichsfluchtsteuer“, die allen vermögenssteuerpflichtigen Berliner Juden – unabhängig von einer etwaigen Emigrationsabsicht – abverlangt wurde. <br />
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Die 74jährige Ernestine Joseph wurde am 27. Juli 1942 aus dem Sammellager im ehemaligen jüdischen Altersheim in der Großen Hamburger Straße nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 11. September 1942 an den Folgen der menschenunwürdigen und lebensfeindlichen Zustände im Ghetto starb. In der „Todesfallanzeige“ ist ein „Herzfehler“ als Krankheit und Todesursache angegeben.<br />
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Man weiß aber heute, dass die wahren Todesursachen – z. B. Mangelernährung, unsägliche hygienische Bedingungen und mangelnde medizinische Versorgung – häufig verschleiert wurden.<br />
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- der Sohn Martin wurde am 19. Oktober 1887 in Filehne geboren. Am 10.8.1926 heiratete er - inzwischen Dr. jur. - in zweiter Ehe Else Jenny Blumenthal, geb. 10.5.1896 in Radewiger Feldmark (Stadt Herford). Er konnte am 15.4.1939 mit seiner Frau nach Palästina emigrieren.
- die Tochter Ilse Gertrud kam am 13. März 1893 in Filehne zur Welt. Sie heiratete am 10.6.1913 den Fabrikanten Jaques Littwitz, geb. 5.4.1882, gest. 2.8.1932. Das Ehepaar hatte eine Tochter Margot Berta, die am 27. Mai 1914 geboren wurde. Ilse Littwitz geb Joseph, floh offenbar nach Jugoslawien und ist dort 1941 oder 1942 vermutlich in den Kriegswirren umgekommen.
- das dritte Kind, die Tochter Margarete Ruth, wurde am 17. März 1900 geboren. 1922 gebar sie ihrem Ehemann Erich Marcuse, geb. 14.11.1887, einen Sohn. Sie starb im Februar 1928 nach einer Operation in Berlin. Ihr Ehemann emigrierte mit dem Sohn über Shanghai nach Australien.
Wann genau die Familie Joseph nach Berlin kam, war nicht zu ermitteln. Als 1928 das Haus in der Emser Straße 17 gebaut worden war, müssen sie zu den ersten Bewohnern gezählt haben. Auch als Witwe blieb Ernestine Joseph - gemeinsam mit ihrer Schwägerin Johanna Stein, geb. Joseph - bis zu ihrer Verschleppung in das Sammellager Große Hamburger Straße am 2.7.1942 in dieser Wohnung. Im Sammellager erhielt sie am 24.7.1942 den Bescheid der Geheimen Staatspolizei vom 1.7.1942, dass ihr verbliebenes Vermögen beschlagnahmt wurde. Schon im Dezember 1938 hatte sie – wie alle jüdischen Menschen – als „Sühneleistung“ für die Verwüstungen in der Pogromnacht am 9./10. November 1938 die sog.„Judenvermögensabgabe“ bezahlen müssen und im November 1939 zudem die sog. „Reichsfluchtsteuer“, die allen vermögenssteuerpflichtigen Berliner Juden – unabhängig von einer etwaigen Emigrationsabsicht – abverlangt wurde.
Die 74jährige Ernestine Joseph wurde am 27. Juli 1942 aus dem Sammellager im ehemaligen jüdischen Altersheim in der Großen Hamburger Straße nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 11. September 1942 an den Folgen der menschenunwürdigen und lebensfeindlichen Zustände im Ghetto starb. In der „Todesfallanzeige“ ist ein „Herzfehler“ als Krankheit und Todesursache angegeben.
Man weiß aber heute, dass die wahren Todesursachen – z. B. Mangelernährung, unsägliche hygienische Bedingungen und mangelnde medizinische Versorgung – häufig verschleiert wurden.