Charlotte Heymann geb. Zirker

Verlegeort
Forster Str. 36
Bezirk/Ortsteil
Kreuzberg
Verlegedatum
28. August 2021
Geboren
01. Mai 1905 in Tirschtiegel (Posen) / Trzciel
Deportation
am 03. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Charlotte Zirker kam am 1. Mai 1905 in Tirschtiegel in der preußischen Provinz Posen zur Welt. Die kleine Stadt Tirschtiegel (polnisch Trzciel) liegt etwa 100 km östlich von Frankfurt (Oder). Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Charlotte Zirker haben sich keine Informationen erhalten. Sicher ist, dass sie einer jüdischen Familie entstammte.
Sie heiratete am 8. November 1929 in Berlin den kaufmännischen Angestellten Benno Scholem, geb. 1902 zu Lobsens (Provinz Posen). Bis zur Hochzeit war Charlotte als Hausgehilfin tätig und wohnte noch in Tirschtiegel. Sie zog zu ihrem Mann, der im Prenzlauer Berg in der Wörther Straße 31 lebte. Die Ehe wurde im Januar 1939 geschieden.
Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 begannen auch Zwangsmaßnahmen gegen Charlotte Scholem. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben.
Bei der Volkszählung am 17. Mai 1939 wohnte sie in der Neanderstraße 21 (heute Heinrich-Heine-Straße) im Bezirk Mitte.
Aufgrund der „Polizeiverordnung über die Kennzeichnung der Juden“ konnte sie sich ab dem 19. September 1941 nur noch mit stigmatisierendem „Judenstern“ in der Öffentlichkeit bewegen. Im selben Jahr heiratete Charlotte den Kaufmann Leo Heymann, geb. am 6. Februar 1885 in Berlin. Die beiden lebten zuletzt im vierten Stock des Hinterhauses in der Forster Straße 36 in Kreuzberg, wo sie ein Zimmer mit Küche bewohnten.
Charlotte Heymann musste Zwangsarbeit in der Großdampfwäscherei Joppich & Marquardt in der Kaiser-Wilhelm-Straße 45-48 in Heinersdorf leisten, ihr Ehemann war bei der Lack- und Farbenfabrik Warnecke & Böhm in Berlin-Weißensee zwangsverpflichtet.
Charlotte und Leo Heymann wurden am 27. Februar 1943 Opfer der „Fabrikaktion“, bei der die bis dahin von der Deportation verschonten letzten Berliner Juden, die in kriegswichtigen Betrieben zwangsbeschäftigt waren, verhaftet und deportiert wurden. Charlotte Heymann wurde am 3. März 1943 mit dem 33. Osttransport nach Auschwitz verschleppt und ermordet. Ihr Mann Leo war bereits zwei Tage zuvor mit dem 31. Osttransport nach Auschwitz deportiert und ermordet worden.

Charlotte Zirker kam am 1. Mai 1905 in Tirschtiegel in der preußischen Provinz Posen zur Welt. Die kleine Stadt Tirschtiegel (polnisch Trzciel) liegt etwa 100 km östlich von Frankfurt (Oder). Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Charlotte Zirker haben sich keine Informationen erhalten. Sicher ist, dass sie einer jüdischen Familie entstammte.

Sie heiratete am 8. November 1929 in Berlin den kaufmännischen Angestellten Benno Scholem, geboren 1902 in Lobsens (Provinz Posen). Bis zur Hochzeit war Charlotte als Hausgehilfin tätig und wohnte noch in Tirschtiegel. Sie zog zu ihrem Mann, der im Prenzlauer Berg in der Wörther Straße 31 lebte. Die Ehe wurde im Januar 1939 geschieden.

Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 begannen auch Zwangsmaßnahmen gegen Charlotte Scholem. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben.

Bei der Volkszählung am 17. Mai 1939 wohnte sie in der Neanderstraße 21 (heute Heinrich-Heine-Straße) im Bezirk Mitte.
Aufgrund der „Polizeiverordnung über die Kennzeichnung der Juden“ konnte sie sich ab dem 19. September 1941 nur noch mit stigmatisierendem „Judenstern“ in der Öffentlichkeit bewegen. Im selben Jahr heiratete Charlotte den Kaufmann Leo Heymann, geboren am 6. Februar 1885 in Berlin. Die beiden lebten zuletzt im vierten Stock des Hinterhauses in der Forster Straße 36 in Kreuzberg, wo sie ein Zimmer mit Küche bewohnten.

Charlotte Heymann musste Zwangsarbeit in der Großdampfwäscherei Joppich & Marquardt in der Kaiser-Wilhelm-Straße 45–48 in Heinersdorf leisten, ihr Ehemann war bei der Lack- und Farbenfabrik Warnecke & Böhm in Berlin-Weißensee zwangsverpflichtet.

Charlotte und Leo Heymann wurden am 27. Februar 1943 Opfer der „Fabrikaktion“, bei der die bis dahin von der Deportation verschonten letzten Berliner Jüdinnen und Juden, die in kriegswichtigen Betrieben zwangsbeschäftigt waren, verhaftet und deportiert wurden. Charlotte Heymann wurde am 3. März 1943 mit dem „33. Osttransport“ nach Auschwitz verschleppt und dort ermordet. Ihr Mann Leo war bereits zwei Tage zuvor mit dem „31. Osttransport“ nach Auschwitz deportiert worden. Auch er wurde ermordet.