Margarete Walter

Verlegeort
Fuldastraße 12
Bezirk/Ortsteil
Neukölln
Verlegedatum
14. November 2009
Geboren
22. Februar 1913 in Berlin
Beruf
Arbeiterin
Flucht in den Tod
21. Oktober 1935 im Gestapogebäude Prinz-Albrecht-Str.

Grete Walter wurde am 22. Februar 1913 als zweite Tocher, von insgesamt drei Mädchen, des Ehepaares Walter geboren. Ihr Vater ist ursprünglich Kutscher, die Mutter Dienstmädchen. Nach 1918 arbeiten die Eltern in der Milchwirtschaft. Sie haben eine kleine Molkerei, später ein kleines Milchgeschäft. Die Eltern befürworten eine gute Schulbildung ihrer Töchter. Grete Walter besucht das Lyzeum am Hermannplatz und wird Klassenvertrauenssprecherin. Sie bekommt früh Kontakt zur Kommunistischen Jugendbewegung in Neukölln und nimmt an den Treffen der Straßengruppe „Lenin“ teil. Ihr Treffpunkt ist ein Jugendheim in der Sanderstraße/Ecke Hobrechtstraße.<br />
<br />
Nachdem sie die Schule abgeschlossen hatte, fand sie eine Arbeit in der Firma „Kathreiners Malzkaffee“. Unter ihrer Leitung wurde die illegale Werkzeitung „Die Kathreiner-Mühle“ herausgegeben. Wegen dieser politischen Aktivitäten verlor sie ihren Arbeitsplatz und kam auf eine „Schwarze Liste“, so daß sie erwerbslos blieb. 1930 wurde Grete Walter von der Unterbezirksleitung der KPD in Neukölln für einen halbjährigen Studienaufenthalt in Moskau vorgeschlagen, bei der Kommunistischen Jugendinternationale. Nach ihrer Rückkehr arbeitete sie in der Unterbezirksleitung mit. Zudem leitete sie die Kindergruppe Rote Jungpioniere.<br />
<br />
Im März 1933 wird Grete Walter zum ersten Mal von der SS zum Verhör abgeholt, in das Gaubüro der SS am Halleschen Tor. Nach stundenlangen Mißhandlungen wird sie wieder zu Hause abgeliefert. Grete bezieht ein möbliertes Zimmer, um nicht bei den Eltern gefunden zu werden. Ebenfalls 1933 bekommt sie mit drei Freundinnen eine Arbeit im Kabelwerk Oberspree, einem Betrieb der AEG. Nach kurzer Zeit nahm sie die illegale Widerstandsarbeit wieder auf. Wieder wurde eine illegale Werkszeitung herausgegeben „Das Rote Kabel“.<br />
<br />
Pfingsten 1934 fiel Grete Walter der Gestapo in die Hände. Sie wurde ins Polizeipräsidium am Alexanderplatz eingeliefert. Acht Tage lang wurde sie mißhandelt und gefoltert. In ihre Zellenwand ritzte sie ein: „Bleibt tapfer Mädels!“<br />
<br />
Nach ihrer Freilassung nahm sie ihre Arbeit im Kabelwerk Oberspree wieder auf. 1935 wurde sie entlassen und kam als Landhelferin nach Pommern in ein Arbeitsdienstlager. Doch auch hier wurde sie polizeilich überwacht. Im Oktober 1935 wurde sie erneut verhaftet und ins Frauengefängnis am Alexanderplatz gesteckt. Zu Verhören und Folterungen brachte man sie in die Prinz-Albrecht-Straße. Ebenso erging es zwei ihrer Kameradinnen. „Als Grete Walter glaubt, dem faschistischen Folterknechten nicht mehr standhalten zu können, stürzte sie sich während einer Vernehmung am 21. Oktober 1935 aus dem 4. Stock des Gestapogebäudes in einen Lichtschacht.“<br />
<br />

Grete Walter wurde am 22. Februar 1913 als zweite Tocher, von insgesamt drei Mädchen, des Ehepaares Walter geboren. Ihr Vater ist ursprünglich Kutscher, die Mutter Dienstmädchen. Nach 1918 arbeiten die Eltern in der Milchwirtschaft. Sie haben eine kleine Molkerei, später ein kleines Milchgeschäft. Die Eltern befürworten eine gute Schulbildung ihrer Töchter. Grete Walter besucht das Lyzeum am Hermannplatz und wird Klassenvertrauenssprecherin. Sie bekommt früh Kontakt zur Kommunistischen Jugendbewegung in Neukölln und nimmt an den Treffen der Straßengruppe „Lenin“ teil. Ihr Treffpunkt ist ein Jugendheim in der Sanderstraße/Ecke Hobrechtstraße.

Nachdem sie die Schule abgeschlossen hatte, fand sie eine Arbeit in der Firma „Kathreiners Malzkaffee“. Unter ihrer Leitung wurde die illegale Werkzeitung „Die Kathreiner-Mühle“ herausgegeben. Wegen dieser politischen Aktivitäten verlor sie ihren Arbeitsplatz und kam auf eine „Schwarze Liste“, so daß sie erwerbslos blieb. 1930 wurde Grete Walter von der Unterbezirksleitung der KPD in Neukölln für einen halbjährigen Studienaufenthalt in Moskau vorgeschlagen, bei der Kommunistischen Jugendinternationale. Nach ihrer Rückkehr arbeitete sie in der Unterbezirksleitung mit. Zudem leitete sie die Kindergruppe Rote Jungpioniere.

Im März 1933 wird Grete Walter zum ersten Mal von der SS zum Verhör abgeholt, in das Gaubüro der SS am Halleschen Tor. Nach stundenlangen Mißhandlungen wird sie wieder zu Hause abgeliefert. Grete bezieht ein möbliertes Zimmer, um nicht bei den Eltern gefunden zu werden. Ebenfalls 1933 bekommt sie mit drei Freundinnen eine Arbeit im Kabelwerk Oberspree, einem Betrieb der AEG. Nach kurzer Zeit nahm sie die illegale Widerstandsarbeit wieder auf. Wieder wurde eine illegale Werkszeitung herausgegeben „Das Rote Kabel“.

Pfingsten 1934 fiel Grete Walter der Gestapo in die Hände. Sie wurde ins Polizeipräsidium am Alexanderplatz eingeliefert. Acht Tage lang wurde sie mißhandelt und gefoltert. In ihre Zellenwand ritzte sie ein: „Bleibt tapfer Mädels!“

Nach ihrer Freilassung nahm sie ihre Arbeit im Kabelwerk Oberspree wieder auf. 1935 wurde sie entlassen und kam als Landhelferin nach Pommern in ein Arbeitsdienstlager. Doch auch hier wurde sie polizeilich überwacht. Im Oktober 1935 wurde sie erneut verhaftet und ins Frauengefängnis am Alexanderplatz gesteckt. Zu Verhören und Folterungen brachte man sie in die Prinz-Albrecht-Straße. Ebenso erging es zwei ihrer Kameradinnen. „Als Grete Walter glaubt, dem faschistischen Folterknechten nicht mehr standhalten zu können, stürzte sie sich während einer Vernehmung am 21. Oktober 1935 aus dem 4. Stock des Gestapogebäudes in einen Lichtschacht.“