Dr. Erwin Schleimer

Verlegeort
Gasteiner Str. 13
Bezirk/Ortsteil
Wilmersdorf
Verlegedatum
08. April 2022
Geboren
06. Juni 1903 in Berlin
Deportation
am 15. August 1942 nach RIga
Ermordet
18. August 1942 in Riga

Von dem jungen Ehepaar Ruth und Erwin Schleimer ist nur wenig überliefert. Ruth Hirsch kam am 1. März 1907 in Thorn (poln. Torun)/Westpreußen auf die Welt. Weder die Namen der Eltern noch möglicher Geschwister sind bekannt, da keinerlei Dokumente verfügbar sind, die Auskunft über ihr Leben geben könnten.

Von Erwin Schleimer, geboren am 6. Juni 1903 in Berlin, hingegen sind die familiären Verhältnisse bekannt.

Sein Vater, der Verleger Dr. phil. Alexis Alexander Schleimer (*1867) war der Herausgeber mehrerer Zeitschriften: „Satyr“, „Die Laterne“, „Kritische Wochenschrift“ und „Zeit im Bild“.

Erwins Mutter hieß Rosa Schleimer geb. Herzfeld (*1876) und stammte aus Magdeburg.

Als am 19. Oktober 1899 Erwins Bruder Julius geboren wurde, wohnte man in der Winterfeldstraße 34. Die Schleimers zogen mehrfach um. Zur Zeit von Erwins Geburt 1903 lebte die Familie Schleimer in der Potsdamer Straße 80a, später zog sie in die Sybelstraße 62 und danach ins Wilmersdorfer Rheingauviertel, Rüdesheimer Straße 1.

Die Brüder Schleimer verloren ihre Eltern schon sehr früh, die Mutter starb 37-jährig am 28. Januar 1913, Erwin war gerade 10 und Julius 14 Jahre alt. Ihr Vater Alexis starb am 22. Oktober 1920, er wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weissensee bestattet.

Es ist nicht bekannt, wer sich nach dem Tod der Eltern um die beiden Jugendlichen kümmerte. Eine Schwester von Rosa, Adele Flesch, lebte in Schöneberg. Vielleicht hat sie sich der beiden Neffen angenommen. Wir können auch nicht ermessen, ob Alexis Schleimers überlieferter Sinn für Humor und Satire Einfluss auf das Leben seiner Söhne hatte.

Der ältere Bruder Julius wurde Bankbeamter, er heiratete 1932 Emilie Martha Venter.

Erwin hingegen promovierte, in welchem Fachgebiet wissen wir nicht. 1931 wohnte er in der Tauentzienstraße 18a. Wann er Ruth Hirsch kennenlernte und heiratete ist ebenfalls nicht bekannt. Dokumente über die Eheschließung sind nicht auffindbar. Offenbar blieb die Ehe kinderlos.
 Erwin und Ruth Schleimer lebten zum Zeitpunkt der Volkszählung im Mai 1939, in der alle jüdischen Bewohner in einer Sonderkartei erfasst wurden, in der Gasteiner Straße 13. Da Erwin Schleimer unter dieser Adresse aber nicht als Haushaltsvorstand eingetragen war, hat das junge Ehepaar möglicherweise bei jemandem zur Untermiete gewohnt.

Am 15. August 1942 wurden Ruth und Erwin Schleimer in einem mit 1004 Menschen vollgepferchten Zug nach Riga deportiert. (Allerdings nennt das Gedenkbuch 938 Namen.) Der Sonderzug „Da 401“ ging vom Güterbahnhof Moabit ab, alle Menschen dieses Transports wurden bald nach ihrer Ankunft auf dem Bahnhof Riga – Skirotava in den Wäldern von Rumbula und Bikernieki ermordet und in Massengräbern verscharrt, unter ihnen das Ehepaar Schleimer.

Julius und Emilie Martha Schleimer konnten ihr Leben durch Flucht nach Shanghai retten. Ihr weiteres Schicksal ist unbekannt.

Von dem jungen Ehepaar Ruth und Erwin Schleimer ist nur wenig überliefert. Ruth Hirsch kam am 1. März 1907 im westpreußischen Thorn (heute Toruń/Polen) auf die Welt. Weder die Namen der Eltern noch möglicher Geschwister sind bekannt, da keinerlei Dokumente verfügbar sind, die Auskunft über ihr Leben geben könnten.

Von Erwin Schleimer, geboren am 6. Juni 1903 in Berlin, hingegen sind die familiären Verhältnisse bekannt: Sein Vater, der Verleger Dr. phil. Alexis Alexander Schleimer (*1867), war der Herausgeber mehrerer Zeitschriften: „Satyr“, „Die Laterne“, „Kritische Wochenschrift“ und „Zeit im Bild“.

Erwins Mutter hieß Rosa Schleimer geb. Herzfeld (*1876) und stammte aus Magdeburg.

Die Schleimers zogen mehrfach um. Als am 19. Oktober 1899 Erwins älterer Bruder Julius geboren wurde, wohnte die Familie in der Winterfeldstraße 34. Zur Zeit von Erwins Geburt 1903 lebte sie in der Potsdamer Straße 80a, später zog sie in die Sybelstraße 62 und danach ins Wilmersdorfer Rheingauviertel, Rüdesheimer Straße 1.

Die Brüder Schleimer verloren ihre Eltern schon sehr früh, die Mutter starb 37-jährig am 28. Januar 1913, Erwin war gerade zehn und Julius 14 Jahre alt. Ihr Vater Alexis starb am 22. Oktober 1920, er wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee bestattet.

Es ist nicht bekannt, wer sich nach dem Tod der Eltern um die beiden Jugendlichen kümmerte. Eine Schwester ihrer Mutter, Adele Flesch, lebte in Schöneberg; vielleicht hat sie sich der beiden Neffen angenommen. Wir können auch nicht ermessen, ob Alexis Schleimers überlieferter Sinn für Humor und Satire Einfluss auf das Leben seiner Söhne hatte.

Erwins älterer Bruder Julius wurde Bankbeamter, er heiratete 1932 Emilie Martha Venter. Erwin hingegen promovierte, in welchem Fachgebiet wissen wir nicht. 1931 wohnte er in der Tauentzienstraße 18a. Wann er Ruth Hirsch kennenlernte und heiratete, ist ebenfalls nicht bekannt. Dokumente über die Eheschließung sind nicht auffindbar. Offenbar blieb die Ehe kinderlos. Erwin und Ruth Schleimer lebten zum Zeitpunkt der Volkszählung im Mai 1939, bei der alle jüdischen Bewohner in einer Sonderkartei erfasst wurden, in der Gasteiner Straße 13. Da Erwin Schleimer unter dieser Adresse aber nicht als Haushaltsvorstand eingetragen war, hat das junge Ehepaar möglicherweise bei jemandem zur Untermiete gewohnt.

Am 15. August 1942 wurden Ruth und Erwin Schleimer in einem mit 1004 Menschen vollgepferchten Zug nach Riga deportiert. (Allerdings nennt das Gedenkbuch 938 Namen.) Der Sonderzug „Da 401“ ging vom Güterbahnhof Moabit ab, alle Menschen dieses Transports wurden bald nach ihrer Ankunft auf dem Bahnhof Riga-Skirotava in den Wäldern von Rumbula und Bikernieki ermordet und in Massengräbern verscharrt, unter ihnen das Ehepaar Schleimer.

Julius und Emilie Martha Schleimer konnten ihr Leben durch Flucht nach Shanghai retten. Ihr weiteres Schicksal ist nicht bekannt.