Joachim Max Aronade

Verlegeort
Goethestr. 69
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
19. April 2010
Geboren
14. September 1916 in Berlin
Deportation
am 06. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Joachim Max Aronade wurde am 14. September 1916 in Berlin-Wilmersdorf geboren als drittes Kind von Leonhard Aronade und Johanna, geb. Schlesinger. Der Vater stammte aus Schlesien und hatte sich mit seiner Frau in Breslau niedergelassen, wo auch Joachims ältere Geschwister zur Welt kamen, Herbert 1906 und Katharina 1910. Kurz nach deren Geburt zog die Familie nach Berlin, wo Leonhard Aronade einen Handel mit Mineralölen aufzog. Sie wohnten zunächst in der Joachim-Friedrich-Strasse 41, ab 1914 in der Sächsischen Strasse 43. Die Firma wechselte öfters die Adresse.<br />
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1925 gab Leonhard Aronade vermutlich infolge der Inflation den Betrieb auf und verdiente fortan seinen Unterhalt als Versicherungsmakler. Nach 1933 wurde auch das zunehmend schwieriger. 1936 war er praktisch arbeitslos und die Familie musste in eine kleinere Wohnung in Halensee, Lützenstrasse 7, umziehen. Da war Jochim Max 20 Jahre alt, hatte eine Lehre bei der Wäschefabrik J. Eichenberg an der Immanuelkirchstraße in Prenzlauer Berg absolviert und war als Zuschneider von Oberhemden übernommen worden. Seine Schwester hatte als Sekretärin bei der Firma Frigidaire gearbeitet, war aber Ende 1935 wegen ihrer jüdischen Abstammung entlassen worden. Sie wanderte im Januar 1936 nach Brasilien aus und heiratete dort im März des gleichen Jahres den ebenfalls emigrierten Walter Leszszynski. Herbert hatte noch eine Stelle als Wirtschaftsberater. <br />
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Am 26. Juli 1937 starb Leonhard nach einem Schlaganfall, laut seiner Witwe “infolge der Aufregungen”. Im gleichen Jahr wurde Herbert entlassen und im Jahr darauf wurde Joachims Firma, weil jüdisch, aufgelöst, so dass auch er arbeitslos war. Die Einkünfte seiner Mutter, die inzwischen als Haushalthilfe arbeitete, reichten nicht aus, um die gemeinsame Wohnung zu halten. Sie wurde aufgegeben und jeder zog getrennt in ein möbliertes Zimmer, Joachim Max in die Goethestrasse 69 zur Familie Kornblum.<br />
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Anfang Februar 1940 emigrierte Johanna Aronade auch nach Brasilien, zu ihrer Tochter. Einen Monat zuvor, am 4. Januar, hatte Joachim Max Herta Ball geheiratet. Wahrscheinlich wohnte sie mit in der Goethestrasse. Die junge Ehefrau starb jedoch bereits nach gut anderthalb Jahren, am 18. August 1941, an Tbc. Joachim Max sah sich wohl daraufhin gezwungen ab September in ein Zimmer in der Maaßenstr 8, bei Rehfeld, zu ziehen. Wahrscheinlich hatte dort auch seine Mutter vor der Emigration gewohnt.<br />
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Auch Herbert heiratete - am 24. Mai 1941 - die ein Jahr ältere Liselotte Kalmann aus Beuthen (Schlesien). Joachim und Herbert waren beide seit 1940 zwangsverpflichtet, ab 1941 bei der gleichen Rüstungsfirma in Reinickendorf, Flottenstrasse 8 (H. Gossen, Stahlhoch- und Brückenbau). Max Joachim bekam 0,78 RM die Stunde. Von hier, direkt von der Arbeit, wurde er bei der “Fabrikaktion” Ende Februar 1943 oder kurz danach verhaftet und in die zum Sammellager umfunktionierte ehemalige Synagoge in der Levetzowstrasse 7-8 gebracht. Zu diesem Zeitpunkt besaß er nichts als 5 RM Bargeld und an Kleidung “das Nötigste”. Am 6. März 1943 wurde er nach Auschwitz deportiert. Möglich, aber unwahrscheinlich, dass er dort noch einmal seinen Bruder sah. Herbert und Liselotte Aronade waren am 29. Januar 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet worden. Ihre Todesdaten sind nicht bekannt. Joachim Max wurde unter unmenschlichen Bedingungen zur Arbeit in Monowitz eingesetzt, dem zu Auschwitz gehörenden Arbeitslager auf dem Gelände der Buna-Werke der IG Farben. Vom 26. November bis 4. Dezember 1943 – und das ist das Letzte, was man von ihm weiß – war er im Häftlingskrankenbau von Monowitz, wurde dann „nach Birkenau entlassen“. Offenbar war der 27-Jährige als nicht mehr arbeitsfähig selektiert und in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau in den Tod geschickt worden. Das Todesdatum von Max Joachim Aronade ist nicht bekannt.

Joachim Max Aronade wurde am 14. September 1916 in Berlin-Wilmersdorf geboren als drittes Kind von Leonhard Aronade und Johanna, geb. Schlesinger. Der Vater stammte aus Schlesien und hatte sich mit seiner Frau in Breslau niedergelassen, wo auch Joachims ältere Geschwister zur Welt kamen, Herbert 1906 und Katharina 1910. Kurz nach deren Geburt zog die Familie nach Berlin, wo Leonhard Aronade einen Handel mit Mineralölen aufzog. Sie wohnten zunächst in der Joachim-Friedrich-Strasse 41, ab 1914 in der Sächsischen Strasse 43. Die Firma wechselte öfters die Adresse.

1925 gab Leonhard Aronade vermutlich infolge der Inflation den Betrieb auf und verdiente fortan seinen Unterhalt als Versicherungsmakler. Nach 1933 wurde auch das zunehmend schwieriger. 1936 war er praktisch arbeitslos und die Familie musste in eine kleinere Wohnung in Halensee, Lützenstrasse 7, umziehen. Da war Jochim Max 20 Jahre alt, hatte eine Lehre bei der Wäschefabrik J. Eichenberg an der Immanuelkirchstraße in Prenzlauer Berg absolviert und war als Zuschneider von Oberhemden übernommen worden. Seine Schwester hatte als Sekretärin bei der Firma Frigidaire gearbeitet, war aber Ende 1935 wegen ihrer jüdischen Abstammung entlassen worden. Sie wanderte im Januar 1936 nach Brasilien aus und heiratete dort im März des gleichen Jahres den ebenfalls emigrierten Walter Leszszynski. Herbert hatte noch eine Stelle als Wirtschaftsberater.

Am 26. Juli 1937 starb Leonhard nach einem Schlaganfall, laut seiner Witwe “infolge der Aufregungen”. Im gleichen Jahr wurde Herbert entlassen und im Jahr darauf wurde Joachims Firma, weil jüdisch, aufgelöst, so dass auch er arbeitslos war. Die Einkünfte seiner Mutter, die inzwischen als Haushalthilfe arbeitete, reichten nicht aus, um die gemeinsame Wohnung zu halten. Sie wurde aufgegeben und jeder zog getrennt in ein möbliertes Zimmer, Joachim Max in die Goethestrasse 69 zur Familie Kornblum.

Anfang Februar 1940 emigrierte Johanna Aronade auch nach Brasilien, zu ihrer Tochter. Einen Monat zuvor, am 4. Januar, hatte Joachim Max Herta Ball geheiratet. Wahrscheinlich wohnte sie mit in der Goethestrasse. Die junge Ehefrau starb jedoch bereits nach gut anderthalb Jahren, am 18. August 1941, an Tbc. Joachim Max sah sich wohl daraufhin gezwungen ab September in ein Zimmer in der Maaßenstr 8, bei Rehfeld, zu ziehen. Wahrscheinlich hatte dort auch seine Mutter vor der Emigration gewohnt.

Auch Herbert heiratete - am 24. Mai 1941 - die ein Jahr ältere Liselotte Kalmann aus Beuthen (Schlesien). Joachim und Herbert waren beide seit 1940 zwangsverpflichtet, ab 1941 bei der gleichen Rüstungsfirma in Reinickendorf, Flottenstrasse 8 (H. Gossen, Stahlhoch- und Brückenbau). Max Joachim bekam 0,78 RM die Stunde. Von hier, direkt von der Arbeit, wurde er bei der “Fabrikaktion” Ende Februar 1943 oder kurz danach verhaftet und in die zum Sammellager umfunktionierte ehemalige Synagoge in der Levetzowstrasse 7-8 gebracht. Zu diesem Zeitpunkt besaß er nichts als 5 RM Bargeld und an Kleidung “das Nötigste”. Am 6. März 1943 wurde er nach Auschwitz deportiert. Möglich, aber unwahrscheinlich, dass er dort noch einmal seinen Bruder sah. Herbert und Liselotte Aronade waren am 29. Januar 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet worden. Ihre Todesdaten sind nicht bekannt. Joachim Max wurde unter unmenschlichen Bedingungen zur Arbeit in Monowitz eingesetzt, dem zu Auschwitz gehörenden Arbeitslager auf dem Gelände der Buna-Werke der IG Farben. Vom 26. November bis 4. Dezember 1943 – und das ist das Letzte, was man von ihm weiß – war er im Häftlingskrankenbau von Monowitz, wurde dann „nach Birkenau entlassen“. Offenbar war der 27-Jährige als nicht mehr arbeitsfähig selektiert und in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau in den Tod geschickt worden. Das Todesdatum von Max Joachim Aronade ist nicht bekannt.