Heinz Fass

Heinz Fass wurde am 27.12.1911 als Sohn des Kaufmannes Ludwig Fass und der Selma Fass, geborene Gutmann, geboren. Seine Mutter, brachte ihn an ihrem eigenen Geburtsort in Sternberg, Brandenburg (heute Polen), zur Welt.

Die Ehe von Ludwig und Selma wurde allerdings geschieden. Ludwig wohnte im damaligen Bezirk Horst Wessel, im heutigen Friedrichshain. Ludwigs Eltern, Heinz' Großeltern, Louis und Emilie, hatten ihrem Sohn Ludwig und ihrer Tochter Bianka sowie einer anderen Verwandten (Margarete und ihrem Ehemann Hermann Gosliner) das Haus in der Matternstraße 5 vererbt. Ein Umstand, der es den genannten immerhin ermöglichte, bis zu ihrer Deportation in ihrer eigenen Wohnung zu bleiben.

Heinz war vermutlich kaufmännischer Angestellter und wohnte während der Volkszählung 1939 bei seiner Mutter in der Immanuelkirchstr. 8 in Prenzlauer Berg. Von Selma Fass ist so gut wie nichts bekannt.

Aus der Vermögensverwertungs-Akte von Ludwig Fass vom 27.2.1943 geht hervor, dass er für seinen Sohn Heinz dem Jüdischen Krankenhaus Unterhalt zahlte, wo dieser im Siechenheim untergebracht war. Dort verstarb Heinz am 11. Mai 1943. Er wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee begraben. Allerdings gab es niemanden mehr, der einen Grabstein bezahlen konnte. Sein Vater Ludwig wurde mit dem 31. Transport am 1.3.1943 nach Auschwitz deportiert und kam dort um. Seine Mutter, nachdem sie noch vergeblich versucht hatte auszureisen, wurde bereits am 5.9.1942 nach Riga deportiert, wo sie drei Tage später ermordet wurde.

Man kann nur erahnen, wo die Stelle ist, an der Heinz Fass begraben liegt. Büsche, Schösslinge und junge Bäume wachsen dort.