Marie Burchardt geb. Haase

Verlegeort
Kreuzbergstr. 25
Bezirk/Ortsteil
Kreuzberg
Geboren
24. Dezember 1889 in
Ermordet
03. März 1944 in Meseritz-Obrawalde

Marie Burchardt wurde am 24. Dezember 1889 in Zehlendorf, damals noch außerhalb Berlins im<br />
Kreis Teltow gelegen, unter ihrem Mädchennamen Haase geboren. Sie war das erste von elf<br />
Kindern des Arbeiters Johann Gustav Haase und dessen Frau Johanna Auguste Karoline Haase, geb.<br />
Müller.<br />
Am 08. Mai 1909 heirate sie den Stuckateur Reinhold Burchardt, der zu diesem Zeitpunkt in der<br />
Goltzstraße in Schöneberg wohnte. In den folgenden Jahren brachte Marie Burchardt vier Kinder<br />
zur Welt. 1911 bezog die Familie eine Wohnung in der Kreuzberger Arndtstraße. Nach Ausbruch<br />
des Ersten Weltkrieges wechselte der Ehemann von Frau Burchardt den Beruf und eröffnete 1915<br />
im Untergeschoß des Hauses Solmsstraße 14 eine Milchhandlung. Nach dem frühen Tod ihres<br />
Ehemannes 1929 im Alter von 43 Jahren führte Frau Burchardt die Milchhandlung noch bis 1934<br />
weiter, musste dann aber das Geschäft aus gesundheitlichen Gründen aufgeben und lebte fortan bei<br />
ihrer Tochter Eva.<br />
Nach der Zerstörung der Wohnung der Tochter in der Kreuzbergstraße 25 bei einem Luftangriff der<br />
Alliierten am 31. Januar 1944 blieb dieser jedoch keine andere Möglichkeit, als die Mutter zur<br />
Rettungsstelle im Urban-Krankenhaus zu bringen. Von dort wurde Frau Burchardt zunächst in die<br />
Wittenauer Heilstätten überwiesen.<br />
Am 12. Februar 1944 wurde Marie Burchardt zur Verlegung in die Heil- und Pflegeanstalt<br />
Meseritz-Obrawalde vorgeschlagen und am 1. März 1944 dorthin verlegt. Dort erfolgt nur noch ein<br />
Eintrag in die Krankenakte, der ihren Tod dokumentierte: „3.III.44: Exitus letalis“.<br />
Die in der Provinz Posen gelegene „Heil- und Pflegeanstalt Meseritz-Obrawalde“ wurde ab 1942 zu<br />
einer Stätte systematischer Krankenmorde umgewandelt. Bis zu 18.000 kranke und behinderte<br />
Menschen wurden hier Opfer des nationalsozialistischen Programms zur Auslöschung „unwerten<br />
Lebens“, beschönigend auch als „Euthanasie“ bezeichnet.

Marie Burchardt wurde am 24. Dezember 1889 in Zehlendorf, damals noch außerhalb Berlins im
Kreis Teltow gelegen, unter ihrem Mädchennamen Haase geboren. Sie war das erste von elf
Kindern des Arbeiters Johann Gustav Haase und dessen Frau Johanna Auguste Karoline Haase, geb.
Müller.
Am 08. Mai 1909 heirate sie den Stuckateur Reinhold Burchardt, der zu diesem Zeitpunkt in der
Goltzstraße in Schöneberg wohnte. In den folgenden Jahren brachte Marie Burchardt vier Kinder
zur Welt. 1911 bezog die Familie eine Wohnung in der Kreuzberger Arndtstraße. Nach Ausbruch
des Ersten Weltkrieges wechselte der Ehemann von Frau Burchardt den Beruf und eröffnete 1915
im Untergeschoß des Hauses Solmsstraße 14 eine Milchhandlung. Nach dem frühen Tod ihres
Ehemannes 1929 im Alter von 43 Jahren führte Frau Burchardt die Milchhandlung noch bis 1934
weiter, musste dann aber das Geschäft aus gesundheitlichen Gründen aufgeben und lebte fortan bei
ihrer Tochter Eva.
Nach der Zerstörung der Wohnung der Tochter in der Kreuzbergstraße 25 bei einem Luftangriff der
Alliierten am 31. Januar 1944 blieb dieser jedoch keine andere Möglichkeit, als die Mutter zur
Rettungsstelle im Urban-Krankenhaus zu bringen. Von dort wurde Frau Burchardt zunächst in die
Wittenauer Heilstätten überwiesen.
Am 12. Februar 1944 wurde Marie Burchardt zur Verlegung in die Heil- und Pflegeanstalt
Meseritz-Obrawalde vorgeschlagen und am 1. März 1944 dorthin verlegt. Dort erfolgt nur noch ein
Eintrag in die Krankenakte, der ihren Tod dokumentierte: „3.III.44: Exitus letalis“.
Die in der Provinz Posen gelegene „Heil- und Pflegeanstalt Meseritz-Obrawalde“ wurde ab 1942 zu
einer Stätte systematischer Krankenmorde umgewandelt. Bis zu 18.000 kranke und behinderte
Menschen wurden hier Opfer des nationalsozialistischen Programms zur Auslöschung „unwerten
Lebens“, beschönigend auch als „Euthanasie“ bezeichnet.