Gerhard Laible (gen. Amundsen)

Verlegeort
Krumme Str. 34
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
29. März 2008
Geboren
06. September 1884 in Dresden
Beruf
Schauspieler
Verhaftet
im Gefängnis Berlin-Plötzensee
Ermordet
25. März 1942 in Berlin-Plötzensee

Gerhard Laible, Pseudonym Gerhard Amundsen, wurde am 6. September 1884 in Dresden geboren. Er war u.a. Schriftsteller, Publizist und Schauspieler. Wegen seiner Homosexualität wurde er inhaftiert und ist am 25. März 1942 im Gefängnis Plötzensee gestorben.

Gerhard Laible wurde am 6. September 1884 in Dresden geboren. Da sein Vater keinen eigenen Eintrag im Adressbuch hatte, muss man annehmen, dass die Familie zur Untermiete wohnte. Über Gerhards Kindheit und Jugend war leider nichts zu ermitteln, dokumentiert ist lediglich, dass er eine Schwester hatte, Marie Laible. 

Gerhard ging zu einem unbekannten Zeitpunkt nach Berlin, und betätigte sich dort als Schauspieler, Schriftsteller und Publizist. Er war unter dem Pseudonym Gerhard Amundsen bekannt und wirkte unter anderem in den Filmen „Wundersam ist das Märchen der Liebe" (1918) und „Die Flucht ins Paradies" (1924) mit. Als Schriftsteller und Herausgeben beschäftigte er sich mit Theatergeschichte, z.B. in „Jedermann am Münchner Hof- und Nationaltheater“ (Delphinverlag, 1912).

Unter den Nationalsozialisten wurde ihm seine Homosexualität zum Verhängnis. Zweimal kam er in Haft, das zweite Mal war er im Gefängnis Hoheneck bei Stollberg. Ursprünglich ein Frauengefängnis, wurden dort in der NS-Zeit auch Männer gefangen gehalten. Von Hoheneck wurde er 1936 entlassen und wohnte vielleicht erst danach zur Untermiete in der Krummen Straße 34. Jedenfalls gab er diese Adresse an, als er (wahrscheinlich) Anfang 1940 erneut verhaftet wurde. Er kam zunächst in Untersuchungshaft in die Haftanstalt Lehrter Straße in Moabit. Wegen „widernatürlicher Unzucht“ wurde er nach einem Jahr zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt und am 17.März 1941 in das Strafgefängnis Plötzensee überstellt. Das Jahr Untersuchungshaft wurde ihm angerechnet und sein voraussichtliches Entlassungsdatum auf den 17.März 1943 festgelegt. Aber diesen Tag erlebte Gerhard Laible nicht mehr, er starb in Plötzensee am 25. März 1942, ein Jahr nach seiner Einlieferung.