Margarete Salomonsen geb. Friedeberg

Verlegeort
Landshuter Straße 26
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
25. Mai 2016
Geboren
26. Juli 1874 in Berlin
Deportation
am 03. Oktober 1942 nach Theresienstadt
Später deportiert
am 16. Mai 1944 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Margarete Salomonsen wurde am 26. Juli 1874 als Tochter des Ehepaars Jenny und Robert Friedeberg in Berlin geboren. Ihr Vater betrieb zusammen mit seinem Partner Heinrich Zennig eine Woll- und Strickwarenfabrik namens „Friedeberg und Zennig“, die in der Sommerstraße 9 in Berlin-Reinickendorf lag.<br />
<br />
Margarete hatte einen Zwillingsbruder namens Paul, eine ältere Schwester namens Else, die am 4. Juli 1873 zur Welt gekommen war, und einen jüngeren Bruder namens Carl, geboren am 5. Juni 1878. Am 15. November 1880 wurden sämtliche Geschwister in der St. Andreas-Kirche in Berlin-Friedrichshain evangelisch getauft. Ihre Eltern waren assimilierte Juden, blieben jedoch ihrem jüdischen Glauben treu.<br />
<br />
Margarete Friedeberg studierte Lehramt in Berlin. Bis zur ihrer Heirat mit Abraham Salomonsen arbeitete sie als Lehrerin. Ein genaues Heiratsdatum ist leider nicht bekannt, wahrscheinlich aber in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts, da am 20. September 1908 der Sohn Rolf geboren wurde.<br />
<br />
Abraham Salomonsen war Kaufmann und führte in der Alten Jakobstraße 11–12 ein Geschäft für ostasiatische Waren aus Japan und China. Die junge Familie Salomonsen lebte zuerst am Hafenplatz 2 und zog 1911 in die Genthiner Straße 39.<br />
<br />
Margarete Salomonsen wurde 1926 Witwe und der 18-jährige Sohn zum Halbwaisen.<br />
<br />
Im Jahre 1934 zog sie in die Geisenheimer Straße 4 in Wilmersdorf, am 4. Oktober 1935 jedoch in die Landshuter Straße 26 in eine 3½-Zimmer-Wohnung, zusammen mit ihrer Schwester Else Meyer. Deren Mann war kurz zuvor gestorben. Laut der Vermögenserklärung, die Else Meyer kurz vor ihrer Deportation ausfüllen musste, lebte bei den beiden Frauen ab einem bestimmten Zeitpunkt noch eine weitere Person.<br />
<br />
Sohn Rolf lebte zu diesem Zeitpunkt in der Landgrafenstraße 32, von wo er am 2. März mit dem „32. Osttransport“ nach Auschwitz deportiert und dort ermordet wurde.<br />
<br />
Margaretes Zwillingsbruder Paul Friedeberg lebte mit seiner nichtjüdischen Ehefrau Ida in der Jagowstraße 4. Um seine Frau vor Anfeindungen zu schützen, reichte er die Scheidung ein. Da diese bis zum 1. März 1942 nicht vollzogen wurde, wahrscheinlich da sich seine Frau geweigert hat, unternahm er aus Verzweiflung einen Selbstmordversuch, der jedoch scheiterte. Daraufhin willigte seine Frau in die Scheidung ein, vermutlich um ihn von einem weiteren Suizidversuch abzuhalten. Dies geht aus vorhandenen Entschädigungsakten hervor.<br />
<br />
Nur wenige Monate danach, am 9. September 1942 wurde Paul Friedeberg nach Theresienstadt deportiert und am 29. September desselben Jahres ins Vernichtungslager Treblinka. Dort wurde er vermutlich gleich nach der Ankunft ermordet.<br />
<br />
Am 25. Januar 1942 wurde Margaretes Schwester Else mit dem „10. Osttransport“ nach Riga deportiert und dort vermutlich unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet.<br />
<br />
Margarete Salomonsen musste daraufhin aus der Wohnung in der Landshuter Straße 26 ausziehen und wohnte danach in der Münchener Straße 37 im Haus der Jüdischen Gemeinde, wo sich auch die Synagoge und das jüdische Wohlfahrtsamt befanden.<br />
<br />
Sie wurde mit dem „3. Großen Alterstransport“ am 3. Oktober 1942 nach Theresienstadt deportiert. Dort wurde sie bis zum 16. Mai 1944 unter menschenunwürdigen Umständen inhaftiert und dann weiter ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Sie wurde vermutlich gleich nach ihrer Ankunft ermordet, denn sie gilt als verschollen.<br />
<br />
Von den Geschwistern überlebte nur Carl Friedeberg den Holocaust. Er konnte noch 1939 nach Südafrika emigrieren und stellte nach dem Krieg einen Entschädigungsantrag für seine Schwester Else. Er wurde mit einem Bruchteil des Vermögens entschädigt; dies geht aus den Akten der Entschädigungsbehörde hervor. Ob er auch für seine anderen Geschwister einen Entschädigungsantrag gestellt hat, lässt sich nicht belegen.

Margarete Salomonsen wurde am 26. Juli 1874 als Tochter des Ehepaars Jenny und Robert Friedeberg in Berlin geboren. Ihr Vater betrieb zusammen mit seinem Partner Heinrich Zennig eine Woll- und Strickwarenfabrik namens „Friedeberg und Zennig“, die in der Sommerstraße 9 in Berlin-Reinickendorf lag.

Margarete hatte einen Zwillingsbruder namens Paul, eine ältere Schwester namens Else, die am 4. Juli 1873 zur Welt gekommen war, und einen jüngeren Bruder namens Carl, geboren am 5. Juni 1878. Am 15. November 1880 wurden sämtliche Geschwister in der St. Andreas-Kirche in Berlin-Friedrichshain evangelisch getauft. Ihre Eltern waren assimilierte Juden, blieben jedoch ihrem jüdischen Glauben treu.

Margarete Friedeberg studierte Lehramt in Berlin. Bis zur ihrer Heirat mit Abraham Salomonsen arbeitete sie als Lehrerin. Ein genaues Heiratsdatum ist leider nicht bekannt, wahrscheinlich aber in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts, da am 20. September 1908 der Sohn Rolf geboren wurde.

Abraham Salomonsen war Kaufmann und führte in der Alten Jakobstraße 11–12 ein Geschäft für ostasiatische Waren aus Japan und China. Die junge Familie Salomonsen lebte zuerst am Hafenplatz 2 und zog 1911 in die Genthiner Straße 39.

Margarete Salomonsen wurde 1926 Witwe und der 18-jährige Sohn zum Halbwaisen.

Im Jahre 1934 zog sie in die Geisenheimer Straße 4 in Wilmersdorf, am 4. Oktober 1935 jedoch in die Landshuter Straße 26 in eine 3½-Zimmer-Wohnung, zusammen mit ihrer Schwester Else Meyer. Deren Mann war kurz zuvor gestorben. Laut der Vermögenserklärung, die Else Meyer kurz vor ihrer Deportation ausfüllen musste, lebte bei den beiden Frauen ab einem bestimmten Zeitpunkt noch eine weitere Person.

Sohn Rolf lebte zu diesem Zeitpunkt in der Landgrafenstraße 32, von wo er am 2. März mit dem „32. Osttransport“ nach Auschwitz deportiert und dort ermordet wurde.

Margaretes Zwillingsbruder Paul Friedeberg lebte mit seiner nichtjüdischen Ehefrau Ida in der Jagowstraße 4. Um seine Frau vor Anfeindungen zu schützen, reichte er die Scheidung ein. Da diese bis zum 1. März 1942 nicht vollzogen wurde, wahrscheinlich da sich seine Frau geweigert hat, unternahm er aus Verzweiflung einen Selbstmordversuch, der jedoch scheiterte. Daraufhin willigte seine Frau in die Scheidung ein, vermutlich um ihn von einem weiteren Suizidversuch abzuhalten. Dies geht aus vorhandenen Entschädigungsakten hervor.

Nur wenige Monate danach, am 9. September 1942 wurde Paul Friedeberg nach Theresienstadt deportiert und am 29. September desselben Jahres ins Vernichtungslager Treblinka. Dort wurde er vermutlich gleich nach der Ankunft ermordet.

Am 25. Januar 1942 wurde Margaretes Schwester Else mit dem „10. Osttransport“ nach Riga deportiert und dort vermutlich unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet.

Margarete Salomonsen musste daraufhin aus der Wohnung in der Landshuter Straße 26 ausziehen und wohnte danach in der Münchener Straße 37 im Haus der Jüdischen Gemeinde, wo sich auch die Synagoge und das jüdische Wohlfahrtsamt befanden.

Sie wurde mit dem „3. Großen Alterstransport“ am 3. Oktober 1942 nach Theresienstadt deportiert. Dort wurde sie bis zum 16. Mai 1944 unter menschenunwürdigen Umständen inhaftiert und dann weiter ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Sie wurde vermutlich gleich nach ihrer Ankunft ermordet, denn sie gilt als verschollen.

Von den Geschwistern überlebte nur Carl Friedeberg den Holocaust. Er konnte noch 1939 nach Südafrika emigrieren und stellte nach dem Krieg einen Entschädigungsantrag für seine Schwester Else. Er wurde mit einem Bruchteil des Vermögens entschädigt; dies geht aus den Akten der Entschädigungsbehörde hervor. Ob er auch für seine anderen Geschwister einen Entschädigungsantrag gestellt hat, lässt sich nicht belegen.