Salomon Samuel

Verlegeort
Margaretenstr. 2
Bezirk/Ortsteil
Grunewald
Verlegedatum
10. Mai 2016
Geboren
06. Oktober 1867 in Culm an der Weichsel / Chełmno
Beruf
Rabbiner
Deportation
am 24. August 1941 nach Theresienstadt
Ermordet
Oktober 1942 in Theresienstadt
Salomon Samuel wurde am 6. Oktober 1867 im damals westpreußischen Culm an der Weichsel (heute: Chełmno / Polen) geboren. Sein Vater war Kantor und Religionslehrer. In Berlin und Halle studierte Salomon Samuel Philosophie und orientalische Sprachen und schloss das Studium 1893 mit der Dissertation über ein syrisches Gedicht ab. Gleichzeitig mit dem Studium erfolgte seine Ausbildung zum Rabbiner an der Lehranstalt für die Wissenschaft des Judentums in Berlin. Er wurde 1894 nach Essen zum Ersten Rabbiner berufen, wo er 1911 auch Mitglied des Schuldeputationsausschusses der Stadt wurde. 1899 heiratete er seine Cousine Anna, mit der er vier Kinder hatte.
Salomon Samuel widmete sich der seelsorgerischen und der wissenschaftlich-theologischen Arbeit der liberal-religiösen Bewegung des Judentums. Höhepunkt seiner Arbeit in Essen war die Einweihung der Neuen Synagoge am Steeler Tor, an deren Architektur und Ausgestaltung er großen Anteil hatte. 1913, nach zweijähriger Bauzeit, wurde die Synagoge eingeweiht.
Anlässlich der Einweihung der neuen Synagoge wurde Salomon Samuel der Rote Adlerorden IV. Klasse verliehen. 25 Jahre später fiel auch diese Synagoge, eine der anerkannt schönsten, die je erbaut wurden, den Flammen der nationalsozialistischen Novemberpogrome zum Opfer. Heute befindet sich in dem restaurierten Gebäude das jüdische Museum, das auch eine Ausstellung der Puppen zeigt, die Samuels Tochter Edith modelliert hatte.
Nach dem Ersten Weltkrieg musste seine Gemeinde wegen der Verarmung der jüdischen Bevölkerung und wegen des Zustroms von Juden aus Osteuropa verstärkt soziale Aufgaben übernehmen.
Nach dem Abschied von seiner Essener Gemeinde im Dezember 1932 lebte Salomon Samuel mit seiner Familie im Ruhestand in Berlin, wo er sich noch Aufgaben der rabbinischen Betreuung in Berliner Altersheimen widmete. Er besaß nicht nur eine universale Allgemeinbildung, sondern war auch ein gründlicher Kenner des mittelalterlichen wie des neuhebräischen jüdischen Schrifttums, las die in arabischer, englischer, spanischer und italienischer Sprache verfassten jüdischen Schriften im Urtext. In einem hinterlassenen umfangreichen Manuskript mit dem Arbeitstitel 5600–5700, Rückblick auf ein Jahrhundert jüdischer Weltenära, analysierte er die sich in diesem Zeitraum der Emanzipation entwickelnden Strömungen wie Orthodoxie und Liberalismus.
Aus seiner Wohnung in der Koenigsallee 3 musste Salomon Samuel mit seiner Frau Anna und Schwester Cäcilie zunächst nach Pankow und schließlich in ein jüdisches Altersheim nach Köpenick ziehen. Zusammen mit Anna und Cäcilie wurde Salomon Samuel am 24. August 1941 in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo er, seine Frau und seine Schwester im Oktober 1942 umkamen. Die Todesursache war, wie im Totenschein angegeben, angeblich ein „Darmkatarrh“, was die gängige Umschreibung der Ghetto-Ärzte für die Folgen der unhygienischen Zustände war.

Salomon Samuel wurde am 6. Oktober 1867 im damals westpreußischen Culm an der Weichsel (heute: Chełmno / Polen) geboren. Sein Vater war Kantor und Religionslehrer. In Berlin und Halle studierte Salomon Samuel Philosophie und orientalische Sprachen und schloss das Studium 1893 mit der Dissertation über ein syrisches Gedicht ab. Gleichzeitig mit dem Studium erfolgte seine Ausbildung zum Rabbiner an der Lehranstalt für die Wissenschaft des Judentums in Berlin. Er wurde 1894 nach Essen zum Ersten Rabbiner berufen, wo er 1911 auch Mitglied des Schuldeputationsausschusses der Stadt wurde. 1899 heiratete er seine Cousine Anna, mit der er vier Kinder hatte.
Salomon Samuel widmete sich der seelsorgerischen und der wissenschaftlich-theologischen Arbeit der liberal-religiösen Bewegung des Judentums. Höhepunkt seiner Arbeit in Essen war die Einweihung der Neuen Synagoge am Steeler Tor, an deren Architektur und Ausgestaltung er großen Anteil hatte. 1913, nach zweijähriger Bauzeit, wurde die Synagoge eingeweiht.
Anlässlich der Einweihung der neuen Synagoge wurde Salomon Samuel der Rote Adlerorden IV. Klasse verliehen. 25 Jahre später fiel auch diese Synagoge, eine der anerkannt schönsten, die je erbaut wurden, den Flammen der nationalsozialistischen Novemberpogrome zum Opfer. Heute befindet sich in dem restaurierten Gebäude das jüdische Museum, das auch eine Ausstellung der Puppen zeigt, die Samuels Tochter Edith modelliert hatte.
Nach dem Ersten Weltkrieg musste seine Gemeinde wegen der Verarmung der jüdischen Bevölkerung und wegen des Zustroms von Juden aus Osteuropa verstärkt soziale Aufgaben übernehmen.
Nach dem Abschied von seiner Essener Gemeinde im Dezember 1932 lebte Salomon Samuel mit seiner Familie im Ruhestand in Berlin, wo er sich noch Aufgaben der rabbinischen Betreuung in Berliner Altersheimen widmete. Er besaß nicht nur eine universale Allgemeinbildung, sondern war auch ein gründlicher Kenner des mittelalterlichen wie des neuhebräischen jüdischen Schrifttums, las die in arabischer, englischer, spanischer und italienischer Sprache verfassten jüdischen Schriften im Urtext. In einem hinterlassenen umfangreichen Manuskript mit dem Arbeitstitel 5600–5700, Rückblick auf ein Jahrhundert jüdischer Weltenära, analysierte er die sich in diesem Zeitraum der Emanzipation entwickelnden Strömungen wie Orthodoxie und Liberalismus.
Aus seiner Wohnung in der Koenigsallee 3 musste Salomon Samuel mit seiner Frau Anna und Schwester Cäcilie zunächst nach Pankow und schließlich in ein jüdisches Altersheim nach Köpenick ziehen. Zusammen mit Anna und Cäcilie wurde Salomon Samuel am 24. August 1941 in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo er, seine Frau und seine Schwester im Oktober 1942 umkamen. Die Todesursache war, wie im Totenschein angegeben, angeblich ein „Darmkatarrh“, was die gängige Umschreibung der Ghetto-Ärzte für die Folgen der unhygienischen Zustände war.