Dr. Max Josef Metzger

Verlegeort
Müllerstraße 161
Bezirk/Ortsteil
Wedding
Verlegedatum
22. September 2016
Geboren
03. Februar 1887 in Schopfheim
Beruf
Theologe
Verhaftet
23. Januar 1934 bis 26. Januar 1934 in Augsburg
Verhaftet
09. November 1939 bis 04. Dezember 1939 in Augsburg
Verhaftet
29. Juni 1943 bis 17. April 1944 in Brandenburg-Görden
Hingerichtet
17. April 1944 in Brandenburg-Görden
Max Josef Metzger wurde am 3. Februar 1887 in Schopfheim geboren. In Freiburg i. Br. und im schweizerischen Fribourg studierte er Theologie und Philosophie (1910 Dr. theol.).
Prägend war für ihn die Erfahrung als katholischer Militärgeistlicher im Ersten Weltkrieg. Er wurde Pazifist und propagierte 1917 ein Friedensprogramm zur Völkerversöhnung. Metzger wurde Mitglied des Internationalen Versöhnungsbundes, war maßgeblich beteiligt an der Gründung des Friedensbundes Deutscher Katholiken und des Weltfriedensbundes vom Weißen Kreuz, der Keimzelle der geistlichen Gemeinschaft „Societas Christi Regis“ (= Christkönigs-Gesellschaft), die sich vor allem der Bekämpfung des Alkoholismus widmete (seit 1915 war Metzger Generalsekretär des Kreuzbundes abstinenter Katholiken).
Unter anderem auf Initiative Metzgers bildete sich 1938/39 die Bruderschaft "Una Sancta", die sich die Einheit der Christenheit zur Aufgabe machte. Zu Pfingsten 1939 wendete sich Metzger in einem Brief an alle evangelischen Pfarrer in Deutschland mit einer Einladung zum gemeinsamen brüderlichen Gespräch. Über die Una-Sancta-Bewegung kam der nach Berlin-Wedding in die Pfarrgemeinde St. Joseph übergesiedelte Metzger auch mit oppositionellen Gruppen im Umfeld des Kreisauer Kreises in Kontakt. Von der deutschen Niederlage überzeugt, entwarf Metzger 1943 ein knappes Programm für eine deutsche Nachkriegsordnung. Das Papier sollte über Schweden nach England gelangen, es fiel jedoch einer Gestapo-Informantin in die Hand. Metzger wurde am 29. Juni 1943 verhaftet.
Nachdem Metzger bereits seit 1932 als Kritiker des Nationalsozialismus aufgefallen und 1934 sowie 1939 inhaftiert war, wurde er im August 1943 vom Volksgerichtshof zum Tod verurteilt und am 17. April 1944 hingerichtet.
Noch in seinen letzten Briefen und Verlautbarungen aus dem Zuchthaus Brandenburg heraus schlägt der Pazifist ein ökumenisches Konzil der für die Einheit der Kirchen in Assisi vor.
Obwohl der Unrechtsprozess gegen Max Josef Metzger schon 1956 erneut aufgerollt wurde, dauerte es bis zum 6. März 1997, ehe das Todesurteil durch das Landgericht Berlin aufgehoben wurde.
Die päpstliche Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsverfahren hat einem Antrag von Erzbischof Robert Zollitsch stattgegeben, dass ein Seligsprechungsprozess eingeleitet werden kann. Der Erzbischof hat am 8. Mai 2006 den Seligsprechungsprozess für Max Josef Metzger eröffnet.
Max Josef Metzger wurde am 3. Februar 1887 in Schopfheim geboren. In Freiburg i. Br. und im schweizerischen Fribourg studierte er Theologie und Philosophie (1910 Dr. theol.).
Prägend war für ihn die Erfahrung als katholischer Militärgeistlicher im Ersten Weltkrieg. Er wurde Pazifist und propagierte 1917 ein Friedensprogramm zur Völkerversöhnung. Metzger wurde Mitglied des Internationalen Versöhnungsbundes, war maßgeblich beteiligt an der Gründung des Friedensbundes Deutscher Katholiken und des Weltfriedensbundes vom Weißen Kreuz, der Keimzelle der geistlichen Gemeinschaft „Societas Christi Regis“ (= Christkönigs-Gesellschaft), die sich vor allem der Bekämpfung des Alkoholismus widmete (seit 1915 war Metzger Generalsekretär des Kreuzbundes abstinenter Katholiken).
Unter anderem auf Initiative Metzgers bildete sich 1938/39 die Bruderschaft "Una Sancta", die sich die Einheit der Christenheit zur Aufgabe machte. Zu Pfingsten 1939 wendete sich Metzger in einem Brief an alle evangelischen Pfarrer in Deutschland mit einer Einladung zum gemeinsamen brüderlichen Gespräch. Über die Una-Sancta-Bewegung kam der nach Berlin-Wedding in die Pfarrgemeinde St. Joseph übergesiedelte Metzger auch mit oppositionellen Gruppen im Umfeld des Kreisauer Kreises in Kontakt. Von der deutschen Niederlage überzeugt, entwarf Metzger 1943 ein knappes Programm für eine deutsche Nachkriegsordnung. Das Papier sollte über Schweden nach England gelangen, es fiel jedoch einer Gestapo-Informantin in die Hand. Metzger wurde am 29. Juni 1943 verhaftet.
Nachdem Metzger bereits seit 1932 als Kritiker des Nationalsozialismus aufgefallen und 1934 sowie 1939 inhaftiert war, wurde er im August 1943 vom Volksgerichtshof zum Tod verurteilt und am 17. April 1944 hingerichtet.
Noch in seinen letzten Briefen und Verlautbarungen aus dem Zuchthaus Brandenburg heraus schlägt der Pazifist ein ökumenisches Konzil der für die Einheit der Kirchen in Assisi vor.
Obwohl der Unrechtsprozess gegen Max Josef Metzger schon 1956 erneut aufgerollt wurde, dauerte es bis zum 6. März 1997, ehe das Todesurteil durch das Landgericht Berlin aufgehoben wurde.
Die päpstliche Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsverfahren hat einem Antrag von Erzbischof Robert Zollitsch stattgegeben, dass ein Seligsprechungsprozess eingeleitet werden kann. Der Erzbischof hat am 8. Mai 2006 den Seligsprechungsprozess für Max Josef Metzger eröffnet.