Chana Mandel geb. Goldsand

Verlegeort
Nachodstr. 20
Bezirk/Ortsteil
Wilmersdorf
Verlegedatum
05. Oktober 2021
Geboren
15. März 1882 in Krakau / Kraków
Beruf
Hauptkassiererin bei Hertie
Deportation
am 01. November 1941 nach Łódź / Litzmannstadt
Später deportiert
am 10. Mai 1942 nach Chełmno / Kulmhof
Ermordet
10. Mai 1942 in Chełmno / Kulmhof

Chana (Johanna oder Hanna) Mandel wurde als Chana Goldsand am 15. März 1882 im polnischen Krakau geboren. Ihre Eltern waren Chaja Rebeka (Regina) Neumann und Jozef Goldsand. Chana hatte acht Geschwister: Jakob *1875 starb im Alter von 10 Monaten, Salomon Isak *1876, Hendel Ester *1877, Saul Calel *1879, Cyrel *1880, Hilel *1884 starb einen Tag nach seiner Geburt, Marya *1885 und Eidel *1987 starb 1888 im Alter von 8 Monaten.

Über das Schicksal der Geschwister Goldsand ist ebenso wenig bekannt wie über Chanas Lebensweg bis zu ihrer Zeit in Berlin.

Chana und Joseph müssen vor 1931 geheiratet haben, denn ihr Name erscheint erstmals 1931 im Jüdischen Adressbuch zusammen mit dem ihres Mannes Joseph unter der Anschrift Bürknerstraße 18 in Neukölln. Später zogen sie um in die Nachodstraße 20.

Während der Ehe arbeitete Chana als Hauptkassiererin in einer Filiale des Kaufhauses Hertie in Berlin. Als solche war sie die Hauptverdienerin des Paares.

Am 14. März 1938 nahm sich Joseph Mandel in der gemeinsamen Wohnung das Leben. Ob der Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich oder möglicherweise eine bevorstehende Verhaftung durch die Gestapo das Motiv war, bleibt im Dunkeln.

Nach dem Tod ihres Mannes wohnte Chana von 1938 bis Ende 1941 allein in der Nachodstraße 20.
Am 1. November 1941 wurde sie mit dem 4. Transport aus Berlin in das polnische Ghetto Łódź (Litzmannstadt) deportiert. Man brachte sie in einer der primitiven Unterkünfte in der Hanseatenstraße 74 unter.

Ihre Schwägerin Rosa van der Walde aus Emden war ein paar Tage davor im Ghetto angekommen, die Stieftochter aus Josephs erster Ehe, Betty Doris Meyer, war zusammen mit ihrem Ehemann und ihrer Mutter am 18. Oktober nach Łódź deportiert worden. Es gibt keine Dokumentation darüber, dass sie sich im Ghetto getroffen haben, obwohl alle Personen nahe beieinander in der Hanseatenstraße untergebracht waren.

Am 10. Mai 1942 wurde Chana Mandel weitertransportiert nach Chelmno (Kulmhof). Die dort angekommenen Menschen, unter ihnen Chana Mandel, wurden in einem der drei vorhandenen Gaswagen durch Abgase erstickt und anschließend im nahegelegenen Wald in Massengräbern vergraben. Rosa van der Walde erlitt am 13. Mai 1942 dasselbe Schicksal.

Chana (Johanna oder Hanna) Mandel wurde als Chana Goldsand am 15. März 1882 im polnischen Krakau geboren. Ihre Eltern waren Chaja Rebeka (Regina) Neumann und Jozef Goldsand. Sie hatten neun Kinder, von denen drei noch vor ihrem ersten Geburtstag starben. Chana wuchs mit fünf Geschwistern auf:  Salomon Isak (*1876), Hendel Ester (*1877), Saul Calel (*1879), Cyrel (*1880),  Marya (*1885). Über das Schicksal der Geschwister Goldsand ist ebenso wenig bekannt wie über Chanas Lebensweg bis zu ihrer Zeit in Berlin.

Chana Goldsand heiratete den Kaufmann Joseph Mandel. Das muss vor 1931 gewesen sein, denn ihr Name erscheint erstmals 1931 im Jüdischen Adressbuch zusammen mit dem ihres Mannes Joseph unter der Anschrift Bürknerstraße 18 in Neukölln. Später zog das Ehepaar um in die Nachodstraße 20. Über Kinder aus dieser Ehe ist nichts bekannt. Während der Ehe arbeitete Chana als Hauptkassiererin in einer Filiale des Kaufhauses Hermann Tietz in Berlin. Als solche war sie die Hauptverdienerin des Paares.

Am 14. März 1938 nahm sich Joseph Mandel in der gemeinsamen Wohnung das Leben. Ob der Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich oder möglicherweise eine bevorstehende Verhaftung durch die Gestapo das Motiv war, bleibt im Dunkeln.

Nach dem Tod ihres Mannes wohnte Chana bis Ende 1941 allein in der Nachodstraße 20.

Am 1. November 1941 wurde sie mit dem 4. Transport aus Berlin in das polnische Ghetto Łódź (Litzmannstadt) deportiert. Man brachte sie in einer der primitiven Unterkünfte in der Hanseatenstraße 74 unter.

Ihre Schwägerin Rosa van der Walde aus Emden war ein paar Tage davor im Ghetto angekommen, die Stieftochter aus Josephs erster Ehe, Betty Doris Meyer, war zusammen mit ihrem Ehemann und ihrer Mutter am 18. Oktober nach Łódź deportiert worden. Es gibt keine Dokumentation darüber, dass sie sich im Ghetto getroffen haben, obwohl alle Personen nahe beieinander in der Hanseatenstraße untergebracht waren.

Am 10. Mai 1942 wurde Chana Mandel weitertransportiert nach Chelmno (Kulmhof). Die dort angekommenen Menschen, unter ihnen Chana Mandel, wurden in einem der drei vorhandenen Gaswagen durch Abgase erstickt und anschließend im nahegelegenen Wald in Massengräbern vergraben. Rosa van der Walde erlitt am 13. Mai 1942 dasselbe Schicksal.