Anna Heidtmann geb. Bacharach

Verlegeort
Potsdamer Straße 29
Bezirk/Ortsteil
Zehlendorf
Verlegedatum
September 2006
Geboren
26. Juni 1872 in Kassel
Beruf
Kunstmalerin
Deportation
am 11. September 1942 nach Theresienstadt
Ermordet
27. Oktober 1942 in Theresienstadt
Anna Bacharach wurde am 26. Juni 1872 in Kassel in eine jüdische Familie geboren. Sie war die dritte Tochter von Henriette Lieberg und David Bacharach und hatte drei Schwestern mit Namen Helene, Berta und Emmy, gemeinsam wohnten sie in der Kölnischen Straße 25 in Kassel. Hier ist Anna Bacharach auch aufgewachsen.
Sie ging in Kassel zur Schule und hat an der Kunstakademie in Kassel studiert. Ihre Lehrer waren die Portrait- und Landschaftsmaler Siegmund Gerechter und Walter Schliephacke sowie die Kasseler Hochschullehrer Louis Kolitz und Georg Burmester.
Am 12. April 1901 hat Anna Bacharach den Kaufmann Sali Mosbach (geb. 23.5.1875 in Altena) geheiratet. Diese Ehe wurde am 14. April 1904 geschieden. Wo sie mit ihrem ersten Mann wohnte, ist unbekannt.
Am 6. August 1913 heiratet sie den Oberpostassistenten Ludwig Heidtmann (geb. 17.9.1873 in Deutsch Avricourt), einen evangelischen Christen. Mit ihm ist sie zwar über 20 Jahre verheiratet, allerdings ist zu vermuten, dass sie sich schon lange vorher getrennt haben.
Die Ehe wird am 3. November 1933 geschieden. Dieses Datum ist möglicherweise kein Zufall, weil es nach der Machtübernahme der Nazis für einen christlichen Beamten problematisch wurde, mit einer Jüdin verheiratet zu sein. Beide Ehen waren kinderlos.
Im Jahr nach der Hochzeit mit Ludwig Heidtmann ist sie am 6. September 1914 im Siebertweg 6 in Kassel gemeldet und nur einen Monat später, am 1. Oktober 1914, wieder an der Adresse ihrer Eltern in der Kölnischen Straße 25 in Kassel. Am 1. Oktober 1918 zieht sie in die Frankfurter Straße 32 in Kassel, am 11. Februar 1922 in die Querallee 21 in Kassel und am 19. Januar 1925 in die Weißenburgstraße 9a in Kassel. Nach der Scheidung von Ludwig Heidtmann zog sie am 1. Februar 1935 in die Karthäuserstraße 15 immernoch in Kassel.
Am 23. März 1938 zieht Anna Heidtmann nach Berlin. Im Berliner Adressbuch ist sie nur in der Ausgabe des Jahres 1941 zu finden und zwar als "Heidtmann, A. Sara, Kunstmal." in der Potsdamerstraße 29 in Zehlendorf.
Der 11. September 1942 war ein Freitag. An diesem Tag begann der Transport der Jüdischen Mitbürger aus dem Jüdischen Altersheim an der Großen Hamburger Straße 26, wo sich auch Anna Heidtmann einfinden musste, zum Anhalter Bahnhof. Mit einem an einen fahrplanmäßigen Personenzug angehängten Waggon fuhr der Zug über Dresden nach Bauschowitz im Sudentenland, heute Bohušovice in Tschechien. Vom Bahnhof in Bauschowitz ging es die letzten drei Kilometer zu Fuß in das KZ Theresienstadt.
Hier wurde Anna Bacharach eineinhalb Monate später ermordet. Sie ist 70 Jahre alt. Die "Todesursache" lautete wie fast immer, "Altersschwäche".
Anna Bacharach wurde am 26. Juni 1872 in Kassel in eine jüdische Familie geboren. Sie war die dritte Tochter von Henriette Lieberg und David Bacharach und hatte drei Schwestern mit Namen Helene, Berta und Emmy, gemeinsam wohnten sie in der Kölnischen Straße 25 in Kassel. Hier ist Anna Bacharach auch aufgewachsen.
Sie ging in Kassel zur Schule und hat an der Kunstakademie in Kassel studiert. Ihre Lehrer waren die Portrait- und Landschaftsmaler Siegmund Gerechter und Walter Schliephacke sowie die Kasseler Hochschullehrer Louis Kolitz und Georg Burmester.
Am 12. April 1901 hat Anna Bacharach den Kaufmann Sali Mosbach (geb. 23.5.1875 in Altena) geheiratet. Diese Ehe wurde am 14. April 1904 geschieden. Wo sie mit ihrem ersten Mann wohnte, ist unbekannt.
Am 6. August 1913 heiratet sie den Oberpostassistenten Ludwig Heidtmann (geb. 17.9.1873 in Deutsch Avricourt), einen evangelischen Christen. Mit ihm ist sie zwar über 20 Jahre verheiratet, allerdings ist zu vermuten, dass sie sich schon lange vorher getrennt haben.
Die Ehe wird am 3. November 1933 geschieden. Dieses Datum ist möglicherweise kein Zufall, weil es nach der Machtübernahme der Nazis für einen christlichen Beamten problematisch wurde, mit einer Jüdin verheiratet zu sein. Beide Ehen waren kinderlos.
Im Jahr nach der Hochzeit mit Ludwig Heidtmann ist sie am 6. September 1914 im Siebertweg 6 in Kassel gemeldet und nur einen Monat später, am 1. Oktober 1914, wieder an der Adresse ihrer Eltern in der Kölnischen Straße 25 in Kassel. Am 1. Oktober 1918 zieht sie in die Frankfurter Straße 32 in Kassel, am 11. Februar 1922 in die Querallee 21 in Kassel und am 19. Januar 1925 in die Weißenburgstraße 9a in Kassel. Nach der Scheidung von Ludwig Heidtmann zog sie am 1. Februar 1935 in die Karthäuserstraße 15 immernoch in Kassel.
Am 23. März 1938 zieht Anna Heidtmann nach Berlin. Im Berliner Adressbuch ist sie nur in der Ausgabe des Jahres 1941 zu finden und zwar als "Heidtmann, A. Sara, Kunstmal." in der Potsdamerstraße 29 in Zehlendorf.
Der 11. September 1942 war ein Freitag. An diesem Tag begann der Transport der Jüdischen Mitbürger aus dem Jüdischen Altersheim an der Großen Hamburger Straße 26, wo sich auch Anna Heidtmann einfinden musste, zum Anhalter Bahnhof. Mit einem an einen fahrplanmäßigen Personenzug angehängten Waggon fuhr der Zug über Dresden nach Bauschowitz im Sudentenland, heute Bohušovice in Tschechien. Vom Bahnhof in Bauschowitz ging es die letzten drei Kilometer zu Fuß in das KZ Theresienstadt.
Hier wurde Anna Bacharach eineinhalb Monate später ermordet. Sie ist 70 Jahre alt. Die "Todesursache" lautete wie fast immer, "Altersschwäche".