Martin Goldstein

Verlegeort
Pradelstraße 12
Bezirk/Ortsteil
Pankow
Verlegedatum
14. Mai 2023
Geboren
23. Januar 1900 in Berlin
Deportation
am 19. Oktober 2023 von Pradelstraße 12 nach Riga
Ermordet
22. Oktober 1942 in Riga

Martin Goldstein wurde am 23. Januar 1900 in der elterlichen Wohnung in der Westfälischen Str. 53 (Wilmersdorf) geboren. Seine Eltern waren der 1863 geborene Kaufmann Albert Goldstein aus Danzig und seine 1872 geborene Ehefrau Martha, geb. Lewin, aus Leipzig. Beide waren jüdischer Abstammung, hatten am 17.10.1893 in Berlin geheiratet und bereits vier kleine Töchter, Erna, 5 Jahre, Rosa, 3 Jahre, Edith, 2 Jahre und Margarethe, 1 Jahr alt.

Martin ist mit seinen Eltern und Geschwistern noch verschiedene Male in Berlin umgezogen, zumeist im Nordosten der Stadt. Bis 1912 kamen noch sechs weitere Geschwister, drei Schwestern, von denen die jüngste aber schon im Säuglingsalter starb, und drei Brüder zur Welt. So bestand die Familie im Jahre 1912, als Martin Goldstein 15 Jahre alt war, für kurze Zeit aus 13 Personen, von denen die meisten noch im elterlichen Haushalt in der Greifswalder Straße 50 gelebt haben dürften, denn Erna war gerade erst 17.

Am 08. Januar 1934, die Familie lebte zu dieser Zeit in Reinickendorf in der Davoser Straße 208, starb Martins Vater im Alter von 70 Jahren. Damals dürfte aber die gesamte Familie wohl kaum noch in einem Haushalt gelebt haben. Die Wohnung in der Davoser Straße wurde nicht lange danach aufgegeben und die Witwe Martha Goldstein zog mit ihren erwachsenen Kindern Edith, Margarethe und Martin 1936 oder 1937 nach Pankow in die Pradelstraße 12.

Von dort wurden die drei Geschwister am 19.10.1942 mit dem sog. „21. Osttransport“ nach Riga deportiert und dort ermordet. Ihre Mutter, der die Deportation ihrer drei Kinder ja nicht verborgen geblieben sein kann, starb wenig später, am 1. Weihnachtstag desselben Jahres, im Jüdischen Krankenhaus in der Iranischen Straße im Alter von 72 Jahren an Herzmuskelschwäche.

Von Martin Goldsteins Geschwistern haben zwei ältere Schwestern die Shoah in Berlin überlebt, weil sie nicht-jüdische Ehepartner hatten. Den beiden jüngsten Brüdern gelang die rechtzeitige Flucht in die USA. Die anderen fünf Geschwister und ein Schwager wurden ebenfalls in der Shoah ermordet. 

Martin Goldstein wurde gerade einmal 42 Jahre alt.