Clara Jacobowitz geb. Wolff

Verlegeort
Sarrazinstr. 22
Historischer Name
Bismarckstr.8
Bezirk/Ortsteil
Friedenau
Verlegedatum
03. August 2022
Geboren
07. Juni 1867 in Groß Strehlitz (Oberschlesien) / Strzelce Opolskie
Beruf
Lehrerin
Deportation
am 14. September 1942 nach Theresienstadt
Ermordet
31. Oktober 1942 in Theresienstadt

Clara Jacobowitz, geborene Wolff, geboren am 7. Juni 1867 in Groß Strehlitz, Oberschlesien hatte am 31. Dezember 1915 in Berlin Friedenau Adolf Jacobowitz geheiratet. Als Beruf gab sie an: Privatlehererin; Adolf war Rentner.

Im April 1930 zogen Hermann und Gertrud Coper sowie ihre Töchter Bianca und Ilse in die Bismarckstr. 8 in Friedenau - ab 1937 Jänischallee, seit 1947 Sarrazinstraße 22 - in das Haus, das der zweiten Ehefrau von Adolf Jacobowitz gehörte. Es war ein großes Mietshaus; 1938 waren darin vierzehn Mietparteien aufgeführt. In diesem Haus hatte die Familie eine eigene Vierzimmerwohnung. Das Verhältnis der Familie zu der Stiefmutter von Gertrud war wohl sehr gut, denn Ilse Henriette schreibt in ihrem Lebenslauf, dass ihre Stiefgroßmutter – Clara Jacobowitz – sowohl die Kosten für das Lyzeum als auch das spätere Chemie-Studium bezahlen wollte.

Ilse und Bianca wurden vin ihren Eltern nach England gesandt; sie selbst wurden am 17.11.1941 nach Kowno deportiert und ermordet.

Clara Jacobowitz wohnte noch bis 1942 in dem Haus. Sie musste erleben, wie Gertrud und Hermann deportiert wurden. Ein knappes Jahr später, am 14. September 1942, wurde sie nach Theresienstadt gebracht. Der Zug fuhr von Berlin-Moabit (Putlitzstraße) ab und kam einen Tag später in Theresienstadt an. Die Gestapo bestellte bei der Deutschen Reichsbahn einen Zug, und dieser wurde unter der Nummer Da 514 bereitgestellt. Der sogenannte 2. Große Alterstransport bestand aus 1000 Menschen, darunter 82 Bewohner des Berliner Heims für Blinde und Gehörlose. Clara starb kurz nach ihrer Ankunft, am 31. Oktober 1942. Sie war 74 Jahre alt.