Alfred Smedresman

Verlegeort
Schillerpromenade 23
Bezirk/Ortsteil
Neukölln
Verlegedatum
22. Juni 2023
Geboren
16. Dezember 1929 in Berlin
Flucht
1935 Palästina
Überlebt

Alfred Smedresman wurde 1929 als drittes Kind des jüdischen Ehepaares Bernhard und Cäcilia Smedresman geboren.

Im Frühjahr 1935 wurden er und seine zwei Brüder, Hans und Benny, ihrer Schule verwiesen und wechselten auf eine jüdische Schule im Bezirk Charlottenburg. Kurze Zeit später zwang der Blockwart des Hauses Schillerpromenade 23 die Familie dazu, ihre großzügige Vierzimmerwohnung innerhalb von zwei Tagen zu verlassen. Nachdem die Möbel wegen der Kürze der Zeit zu einem Spottpreis verschleudert worden waren, zogen die sechs Personen in eine wesentlich kleinere Wohnung in der Uhlandtstraße.

Während der Vater der Kinder zwischenzeitlich, wahrscheinlich aufgrund seiner "politischen Gesinnung", inhaftiert worden war, zogen die restlichen Familienmitglieder in eine noch kleinere Wohnung in die Kantstraße 144.

Im Herbst 1935 wurde Bernhard überraschend entlassen mit der Auflage, das Land innerhalb von 12 Stunden zu verlassen. Die Familie packte nur wenige Habseligkeiten zusammen und reiste in großer Eile nach Triest. Von dort ging es nach dreiwöchiger Wartezeit mit dem Schiff nach Palästina.

Hier siedelte sich die Familie in Jerusalem an. Wirtschaftlich ging es ihnen sehr schlecht und da die Gesundheit ihres Vaters immer weiter abnahm, verließen alle Kinder die Schule früh, um zur finanziellen Unterstützung beizutragen. Alfred, jetzt Moshe genannt, arbeitete in einem Kino.

Um die Zeit des Unabhängigkeitskrieges diente er in der Jerusalembrigade. Ein bis zwei Tage vor der Unabhängigkeitserklärung starb er bei Kämpfen um die Siedlung Gush Etzion.