Denny Baruch

Verlegeort
Schulzestraße 14
Bezirk/Ortsteil
Pankow
Verlegedatum
24. Oktober 2012
Geboren
13. März 1940 in Berlin
Deportation
am 09. Dezember 1942 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Am 13. März 1940 wurde Denny Baruch in der Ackerstraße 14/15, in einem sogenannten Judenhaus, geboren. Seine Eltern, Erna (geb. 24.04.1903) und Heimann Baruch (geb. 19.05.1894), hatten zuletzt freiwillig in der Schulzestraße 14 gewohnt. Heimann Baruch war von Beruf Handelsmann und wurde schon 1938 für ein Jahr im KZ Buchenwald inhaftiert. Erna Baruch, von Beruf Krankenschwester, musste Zwangsarbeit leisten. Die Familie hatte noch eine Tochter, Hilde (geb. 17.05.1926), die 1939 mit einem Kindertransport nach England entkommen konnte und gerettet wurde.<br />
<br />
Heimann Baruch hatte – wie viele andere auch – geglaubt, dass ihm, als deutschem Frontkämpfer, in Deutschland nichts passieren könne. Doch er und seine Frau mussten ihre Wohnung in der Schulzestraße verlassen und wurden in die Ackerstraße 14/15 zwangsumgesiedelt.<br />
<br />
Als dort 1940 ihr Sohn Denny geboren wurde, schrieb die Mutter in einer Rot-Kreuz-Nachricht an ihre Tochter in England: „Liebes Hildchen! Wir haben einen kleinen süßen Jungen. Sein Name ist Danny. Bist Du überrascht? Antwort erwartend, sonst beunruhigt. Küsse und Grüße an Deine Familie. Mami Papi“.<br />
<br />
Denny musste in einer Kinderkrippe in der Blumenstraße 95 untergebracht werden, da seine Mutter als Arbeiterin bei der Firma Pertrix-Werke in Niederschöneweide zwangsverpflichtet worden war.<br />
<br />
Im September 1942 wurde Heimann Baruch wieder inhaftiert und kam in das Konzentrationslager Sachsenhausen. Von dort aus wurde er am 11. Oktober 1942 in das KZ Dachau gebracht und einen Tag später, am 12. Oktober, ermordet.<br />
<br />
Denny und seine Mutter wurden am 9. Dezember 1942 nach Auschwitz deportiert. Die Deportation erfolgte von der Brunnenstraße 14/15 aus. Es war der „24. Osttransport“, der von Berlin losfuhr. Der Transport kam am 10. Dezember 1942 in Auschwitz an. Von den 1 060 Menschen des Transportes starben 898 sofort in den Gaskammern. Nach den Unterlagen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs wurde die Wohnung in der Ackerstraße 14/15 – Erna Baruch hatte dort mit Denny ein Zimmer bewohnt – am 25. Februar 1943 geräumt (Inventar und Bewertung 94,– RM; Restlohn bei der Firma Pertrix 20,16 RM).<br />
<br />
Heimann Baruch war 48 Jahre, Erna Baruch 39 Jahre alt geworden. Denny ist mit 2 ¾ Jahren umgekommen. Die Stolpersteine in der Schulzestraße 14 sollen an ihr Schicksal erinnern.

Am 13. März 1940 wurde Denny Baruch in der Ackerstraße 14/15, in einem sogenannten Judenhaus, geboren. Seine Eltern, Erna (geb. 24.04.1903) und Heimann Baruch (geb. 19.05.1894), hatten zuletzt freiwillig in der Schulzestraße 14 gewohnt. Heimann Baruch war von Beruf Handelsmann und wurde schon 1938 für ein Jahr im KZ Buchenwald inhaftiert. Erna Baruch, von Beruf Krankenschwester, musste Zwangsarbeit leisten. Die Familie hatte noch eine Tochter, Hilde (geb. 17.05.1926), die 1939 mit einem Kindertransport nach England entkommen konnte und gerettet wurde.

Heimann Baruch hatte – wie viele andere auch – geglaubt, dass ihm, als deutschem Frontkämpfer, in Deutschland nichts passieren könne. Doch er und seine Frau mussten ihre Wohnung in der Schulzestraße verlassen und wurden in die Ackerstraße 14/15 zwangsumgesiedelt.

Als dort 1940 ihr Sohn Denny geboren wurde, schrieb die Mutter in einer Rot-Kreuz-Nachricht an ihre Tochter in England: „Liebes Hildchen! Wir haben einen kleinen süßen Jungen. Sein Name ist Danny. Bist Du überrascht? Antwort erwartend, sonst beunruhigt. Küsse und Grüße an Deine Familie. Mami Papi“.

Denny musste in einer Kinderkrippe in der Blumenstraße 95 untergebracht werden, da seine Mutter als Arbeiterin bei der Firma Pertrix-Werke in Niederschöneweide zwangsverpflichtet worden war.

Im September 1942 wurde Heimann Baruch wieder inhaftiert und kam in das Konzentrationslager Sachsenhausen. Von dort aus wurde er am 11. Oktober 1942 in das KZ Dachau gebracht und einen Tag später, am 12. Oktober, ermordet.

Denny und seine Mutter wurden am 9. Dezember 1942 nach Auschwitz deportiert. Die Deportation erfolgte von der Brunnenstraße 14/15 aus. Es war der „24. Osttransport“, der von Berlin losfuhr. Der Transport kam am 10. Dezember 1942 in Auschwitz an. Von den 1 060 Menschen des Transportes starben 898 sofort in den Gaskammern. Nach den Unterlagen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs wurde die Wohnung in der Ackerstraße 14/15 – Erna Baruch hatte dort mit Denny ein Zimmer bewohnt – am 25. Februar 1943 geräumt (Inventar und Bewertung 94,– RM; Restlohn bei der Firma Pertrix 20,16 RM).

Heimann Baruch war 48 Jahre, Erna Baruch 39 Jahre alt geworden. Denny ist mit 2 ¾ Jahren umgekommen. Die Stolpersteine in der Schulzestraße 14 sollen an ihr Schicksal erinnern.