Jasmine Muhs geb. Jasper

Verlegeort
Seeburger Weg 16
Historischer Name
Seeburgerstraße 57
Bezirk/Ortsteil
Wilhelmstadt
Verlegedatum
10. August 2022
Geboren
20. August 1897 in Pollaschen in der Ostprignitz
Beruf
Gärtnerin
Verhaftet
Dezember 1942 in Untersuchungsgefängnis Alexanderplatz/Gefängnis Moabit
Verstorben an den Folgen von Haft und Folter

Jasmine Muhs (geb. Jasper) wurde am 20. August 1897 in Pollaschen in der Ostprignitz geboren. Nach der Volksschule war sie in verschiedenen Haushalten als Haushaltshilfe und bei den Siemenswerken in Siemensstadt tätig. Sie heirateten Otto Muhs, den sie über die Internationale Bibelforscher-Vereinigung kennengelernt hatte, am 14. Mai 1932 und das Ehepaar eröffnete eine Gärtnerei im Seeburger Weg 16, in welcher beide Vollzeit arbeiteten. Auf dem Grundstück haben sie auch gewohnt.

Trotz des Verbotes der Bibelforschervereinigung durch die Nationalsozialisten betätigten sie sich weiterhin an der Verteilung verbotener Literatur und Flugschriften und nahmen an geheimen Zusammenkünften teil. In den Jahren 1941 bis 1942 versteckte das Ehepaar drei illegal lebende und arbeitende Zeugen Jehovas bei sich zu Hause. Jedoch wurden sie verraten und wurden im Dezember 1942 ins Untersuchungsgefängnis am Alexanderplatz gebracht.  Etwa einen Monat später wurde das Ehepaar in Untersuchungshaft in das Gefängnis Moabit verlegt.

Jasmine Muhs wurde zu 5 Jahren Zuchthaus und Ehrverlust verurteilt und durchlief mehrere Gefängnisse. Im Juni 1945 kehrte Jasmine zurück nach Hause, zu ihrem Mann Otto. Beide Eheleute erlitten, bedingt durch die Haftbedingungen, körperliche und seelische Schäden. Jasmine Muhs verstarb am 16. März 1950 an den Folgen ihrer Haftleiden.

Die Stolpersteine wurden am 10. August 2022 am Seeburger Weg 16 auf Initiative der Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas verlegt.