Ella Trebe geb. Beyer

Verlegeort
Togostr. 78
Bezirk/Ortsteil
Wedding
Verlegedatum
September 2009
Geboren
06. November 1902 in Berlin
Beruf
Wicklerin AEG
Deportation
am 09. Juni 1943
Ermordet
11. August 1943 in Sachsenhausen
Ella Trebe, geb. Beyer, wurde am 6. November 1902 als Tochter einer Waschfrau in Berlin-Wedding geboren. Sie war als Metallarbeiterin tätig und trat dem Deutschen Metallarbeiterverband (DMV) bei. Für den Gewerkschaftsverband war sie „Vertrauensfrau“ in der Firma Lewin. 1924 trat Trebe in die KPD ein. Zugleich war sie in der „Roten Hilfe“ und ab 1930 in der Revolutionären Gewerkschafts-Opposition (RGO) organisiert. Ab 1929 war Trebe Mitglied der Weddinger Bezirksverordnetenversammlung, der sie für die KPD bis 1933 angehörte. Zum Ende der 1920er-Jahre war Trebe in der „AEG-Apparatefabrik“ in der Brunnenstraße als Wicklerin beschäftigt. Sie betätigte sich als Frauenleiterin des Einheitsverbandes der Metallarbeiter Berlins (EVMB), eines RGO-Verbandes. Zeitweise übernahm sie auch die Funktion einer Instrukteurin der Berliner KPD-Bezirksleitung.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten schloss sich Ella Trebe dem „Sicherheitsapparat Norden“ der illegalen KPD-Bezirksleitung für Berlin an. Bald darauf hielt sie die Verbindung zu illegal tätigen Arbeitern in der Maschinen- und Armaturenfabrik Teves GmbH in Berlin-Wittenau aufrecht. Dort war sie von 1934 bis 1936 beschäftigt. Später war Trebe im Widerstand der „Roten Kapelle“ aktiv. Sie stand in engem Kontakt zu den Widerständlern Wilhelm Guddorf und Erwin Reisler. Zudem verschaffte sie dem aus dem Ausland zurückgekehrten Spanienkämpfer Ernst Beuthke eine Unterkunft. Beuthke war 1942/43 mit dem Fallschirm über dem Deutschen Reich abgesprungen, um Widerstandsaktionen zu organisieren. Damals wurde eine Reihe Exilkommunisten mit dem Fallschirm aus der Sowjetunion ins Reichsgebiet eingeschleust. Die Gestapo ging gegen diese „Fallschirmagenten“ und deren Helfer brutal vor. Ernst Beuthke wurde denunziert und verhaftet. Zuvor hatte er sich unvorsichtig verhalten. Daraufhin kam es zur Festnahme aller Personen, mit denen Beuthke in Verbindung gestanden hatte. Auch Ella Trebe geriet ins Fadenkreuz der Verfolger. Am 9./10. Juni 1943 erfolgte ihre Festnahme. Ihr wurde „Hochverrat“ vorgeworfen. Ohne Prozess wurde die Kommunistin am 11. August 1943 mit Beuthke, dessen Familie und weiteren „Staatsfeinden“, die ihm nahestanden, im KZ Sachsenhausen erschossen.

In der Gedenkstätte Sachsenhausen in Oranienburg wird seit 2005 in einer Ausstellung an Ella Trebe erinnert. Nicht weit entfernt vom Berliner Hauptbahnhof trägt seit 2006 eine Straße den Namen von Ella Trebe. Vor ihrer früheren Wohnung in der Togostraße 78 wurde 2009 ein „Stolperstein“ verlegt, mit dem auf das Schicksal Trebes aufmerksam gemacht wird. Bereits kurz nach Kriegsende gab es eine Initiative, die Togostraße nach Ella Trebe zu benennen. Dieses Vorhaben wurde wegen politischer Vorbehalte nicht umgesetzt. Ein Gedenkstein, der zu Ehren der mutigen Widerständlerin auf dem Nettelbeckplatz in Berlin-Wedding aufgestellt worden war, wurde in den 1950er-Jahren wieder entfernt.
Ella Trebe, geb. Beyer, wurde am 6. November 1902 als Tochter einer Waschfrau in Berlin-Wedding geboren. Sie war als Metallarbeiterin tätig und trat dem Deutschen Metallarbeiterverband (DMV) bei. Für den Gewerkschaftsverband war sie „Vertrauensfrau“ in der Firma Lewin. 1924 trat Trebe in die KPD ein. Zugleich war sie in der „Roten Hilfe“ und ab 1930 in der Revolutionären Gewerkschafts-Opposition (RGO) organisiert. Ab 1929 war Trebe Mitglied der Weddinger Bezirksverordnetenversammlung, der sie für die KPD bis 1933 angehörte. Zum Ende der 1920er-Jahre war Trebe in der „AEG-Apparatefabrik“ in der Brunnenstraße als Wicklerin beschäftigt. Sie betätigte sich als Frauenleiterin des Einheitsverbandes der Metallarbeiter Berlins (EVMB), eines RGO-Verbandes. Zeitweise übernahm sie auch die Funktion einer Instrukteurin der Berliner KPD-Bezirksleitung.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten schloss sich Ella Trebe dem „Sicherheitsapparat Norden“ der illegalen KPD-Bezirksleitung für Berlin an. Bald darauf hielt sie die Verbindung zu illegal tätigen Arbeitern in der Maschinen- und Armaturenfabrik Teves GmbH in Berlin-Wittenau aufrecht. Dort war sie von 1934 bis 1936 beschäftigt. Später war Trebe im Widerstand der „Roten Kapelle“ aktiv. Sie stand in engem Kontakt zu den Widerständlern Wilhelm Guddorf und Erwin Reisler. Zudem verschaffte sie dem aus dem Ausland zurückgekehrten Spanienkämpfer Ernst Beuthke eine Unterkunft. Beuthke war 1942/43 mit dem Fallschirm über dem Deutschen Reich abgesprungen, um Widerstandsaktionen zu organisieren. Damals wurde eine Reihe Exilkommunisten mit dem Fallschirm aus der Sowjetunion ins Reichsgebiet eingeschleust. Die Gestapo ging gegen diese „Fallschirmagenten“ und deren Helfer brutal vor. Ernst Beuthke wurde denunziert und verhaftet. Zuvor hatte er sich unvorsichtig verhalten. Daraufhin kam es zur Festnahme aller Personen, mit denen Beuthke in Verbindung gestanden hatte. Auch Ella Trebe geriet ins Fadenkreuz der Verfolger. Am 9./10. Juni 1943 erfolgte ihre Festnahme. Ihr wurde „Hochverrat“ vorgeworfen. Ohne Prozess wurde die Kommunistin am 11. August 1943 mit Beuthke, dessen Familie und weiteren „Staatsfeinden“, die ihm nahestanden, im KZ Sachsenhausen erschossen.

In der Gedenkstätte Sachsenhausen in Oranienburg wird seit 2005 in einer Ausstellung an Ella Trebe erinnert. Nicht weit entfernt vom Berliner Hauptbahnhof trägt seit 2006 eine Straße den Namen von Ella Trebe. Vor ihrer früheren Wohnung in der Togostraße 78 wurde 2009 ein „Stolperstein“ verlegt, mit dem auf das Schicksal Trebes aufmerksam gemacht wird. Bereits kurz nach Kriegsende gab es eine Initiative, die Togostraße nach Ella Trebe zu benennen. Dieses Vorhaben wurde wegen politischer Vorbehalte nicht umgesetzt. Ein Gedenkstein, der zu Ehren der mutigen Widerständlerin auf dem Nettelbeckplatz in Berlin-Wedding aufgestellt worden war, wurde in den 1950er-Jahren wieder entfernt.