Julius Meyerstein

Verlegeort
Witzlebenstraße 3
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
12. Mai 2023
Geboren
11. Dezember 1875 in Posen
Beruf
Kaufmann
Deportation
am 25. Januar 1942 nach Riga
Died
in Riga

Julius Meyerstein wurde am 11. Dezember 1875 in Posen geboren, Edith Meyerstein, geb. Goldmann, am 1. Februar 1880 in Lissa in der damaligen preußischen Provinz Posen, dem heutigen Leszno in der Woiwodschaft Großpolen. Wann und warum sie nach Berlin kamen und wann sie heirateten, ist nicht bekannt. Möglicherweise kamen sie - wie so viele Menschen - nach der Wiederherstellung Polens nach dem Ersten Weltkrieg durch den Versailler Vertrag von 1920 nach Berlin, weil sie Deutsche bzw. Preußen waren und nicht Polen werden wollten.

In den Berliner Adressbüchern ist Julius Meyerstein seit mindestens 1925 und bis 1941, zunächst als "Kaufmann", später  als "Vorsteher", in der Witzlebenstraße 3 verzeichnet.

Edith und Julius Meyerstein mussten sich in der von den Nationalsozialisten als „Sammelllager" missbrauchten Synagoge in der Levetzowstraße 7-8 in Tiergarten einfinden. Von hier wurden sie unter den Augen der Bevölkerung fast 8 km durch die Stadt zum Güterbahnhof Grunewald, Gleis 17, getrieben und am 25. Januar 1942 mit dem sog. "10. Osttransport" - zusammen mit weiteren über 1000 jüdischen Berlinerinnen und Berlinern - nach Riga deportiert. Am 30. Januar 1942 kam der Zug auf dem Vorortbahnhof Riga-Skirotava an. Das Ghetto Riga war damals schon geschlossen. Die meisten Menschen in diesem Transport - soweit nicht bereits auf der Fahrt erfroren oder umgekommen - wurden sofort nach der Ankunft erschossen - vermutlich auch Julius und Edith Meyerstein. Nur 13 Menschen überlebten.